@heureka
ich möchte versuchen, deine Fragen zu beantworten. Es fällt mir nicht leicht, die richtigen Worte zu finden, aber ich versuche es einfach mal.
Ich habe in der Eröffnung schon geschrieben, dass es wohl sehr individuell und durchaus subjektiv ist. Es geht sicher um den Sinn des Leben, um ein bestimmtes Ziel, um die Erfüllung persönlicher Bedürfnisse.
Und es geht um Positionierung. Wie sehe ich mich selbst, wie verstehe ich mich selbst und wie betrachte ich meine eigene Position im gesellschaftlichem Umfeld. Im Berufsleben und im Privatleben.
Ich kann ganz klar Verschiebungen feststellen. Schwerpunkte verändern sich, Prioritäten wandeln sich, wie sich alles wandelt.
Nichts ist von Dauer, alles vergeht. Nichts bleibt wie es ist, alles ist im Wandel.
Und diesen Wandel, diesen ständigen nicht aufhaltbaren Prozess des Wandels muss ich gestalten, ich muss reagieren, um mich neu zu positionieren.
Ich denke, ich habe meine Mitte gefunden, ich bin angekommen, ich fühle mich sicher und geborgen.
Mein ganz privates persönliches Umfeld ist in einer Harmonie. Unser kleines Haus, unser kleiner Garten, unsere Ehe und Beziehung sind im sicheren Hafen. Aus Mißklang wird Einklang. Aus Wiederstreit entsteht die schönste Harmonie.
Wiir erkennen immer mehr, dass genug eben genug ist und nicht zu wenig. Wir verabschieden uns Schritt für Schritt vom Streben nach mehr.
Wir haben ein Dach über dem Kopf, wir müssen nicht frieren und nicht hungern.
Wir sind bescheiden und können mit wenig auskommen und zufrieden sein. Und wir tun etwas für Menschen, die es nicht so gut haben. Wir denken nicht mehr egoistisch und geben lieber als zu nehmen.
Das war nicht immer so. Das hat sich erst in den letzten Jahren so entwickelt.
Warum tue ich etwas? Nun, ich denke ich tue etwas, um andere teilhaben zu lassen. Oberstes Gesetzt ist es, dem Allgemeinwohl zu dienen. Natürlich denken wir auch an uns selbst, aber wir können einen Teil, den wir nicht brauchen geben.
Es wird sicher Menschen geben, die sich als bleibende Erinnerung etwas aufbauen oder erreichen wollen, dass auch nach ihrem Tod etwas bleibt. Diesen Ehrgeiz habe ich nicht.
Ich denke, ich bin mit nichts auf diese Welt gekommen und werde sie auch mit nichts wieder verlassen.
Ich versuche ein guter Mensch zu sein. Ich glaube fest an das Gute und nur an meinen Taten kann ich mich messen lassen.
Ich weiß nicht, ob ich wirklich ein guter Mensch bin, aber ich versuche es nach meinen Werten, die mir von Großeltern und Eltern beigebracht wurden zu leben. Ich versuche stets ehrlich zu sein, ich versuche zu vermeiden, anderen etwas anzutun, dass ihnen schaden könnte.
Ich habe Respekt und Achtung vor Menschen, Tieren und Pflanzen. Ich liebe die Natur mit allen Wesen und Dingen. Ich denke, ich bin ein kleines Teil des Ganzen.
Und ich versuche, etwas zu tun, damit das Ganze funktioniert und ein Ganzes bleibt. Denn nur das Ganze hat einen Sinn.
Nach so vielen verwirrenden Sätzen nun mal klare reale Veränderungen.
Noch vor cirka 7 Jahren sind wir 40000 bis 50000 km im Jahr mit dem Auto gefahren. Jetzt schaffen wir nicht einmal mehr 10000 km im Jahr. Wir haben unser Berufsleben verändert. Wir arbeiten weniger, bekommen auch weniger Geld, haben aber erstaunlicher Weise mehr Geld über als vorher.
Denn als wir beide viel gearbeitet und verdient haben, haben wir auch viel Geld aus dem Fenster geworfen ohne uns darüber Gedanken zu machen.
Heute gehen wir mit unserer Zeit und mit unseren Geld viel bewusster um. Und wir finden wieder zurück zur Zweisamkeit. Viele Dinge, die wir früher mit anderen geteilt haben, auch und speziell in der Sexualität führen wir wieder auf uns selbst zurück. Wir brauchen auch nicht mehr den übertriebenen Konsum. Viele Dinge, die früher wichtig für uns waren, sind es heute nicht mehr.
Bescheidenheit bedeutet ja nicht, in Sack und Asche zu gehen, sondern geziehlt und bewusst zu leben. Nur das zu besitzen, was nötig und notwendig ist und nicht mehr.
Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.
Irgendwie schließt sich der Kreis. In einem Kreis sind Anfang und Ende gleich. Und alles kommt zu seiner Zeit.
so, nun habe ich aber wirklich genug geschrieben.
Ich hoffe, es langweilt nicht und es sind auch nur meine Gedanken über mich selbst, über den Sinn oder Unsinn meines Lebens in meiner Ehe und in meinem Umfeld.
lg Ralf