gelebte Sinnlichkeit eines 60igers

Ein sehr schönes Bild

Lg

Ute

Habe ich ganz vergessen zu erwähnen.
Natürlich interessiert es mich ob es angebracht ist, hier Bilder von jungen Menschen zu zeigen.
Zwar erlebt und dargestellt von einem älterem Jahrgang, aber zu sehen sind junge Frauen.

lg michael

Warum sollte das nicht angebracht sein, hier junge Leute zu zeigen. Auch gibt es ja gelebte Beziehungen mit größerem Altersunterscheid. Wie jeder ab 50+ die/seine Sexualität erlebt, ist doch der Grundtenor dieser Gruppe, da sollte meiner Meinung auch Raum für das gesamte Spektrum sein.

Lieber Michael,

ich schätze Dich als Künstler und mag Deine Arbeiten sehr.
Aber ich frage mich, ob Du zu focussiert auf Deine Linsensicht bist?

Keine Frage, es werden sich viele angesprochen fühlen, denn Menschen sind Augentiere, sag ich ja immer.
Ich frage mich aber schon, wie Du Sexthemen siehst, wenn Du keine Cam vor dem Auge hast. Es könnte Dich ja auch "im wahrsten Sinne des Wortes" stumm machen.....

Rene

. . . doch gleich einmal motiviert.
Ich habe bis jetzt hier in dieser Gruppe noch keine Bilder von jüngeren Frauen gesehen, deshalb meine Frage.

lg michael

Wie könnte ein bildender Künstler ohne sein Hauptwerkzeug, das menschliche Auge existieren?

Es ist für mich schon komisch, dass mir diese Art von Lebensbedürfnis als Art Krücke vermittelt wird.

So und jetzt geh ich malen.

lg michael

ich finde folgende Bilder in Deiner Profilgalerie aussagefähiger in Bezug auf Dein Können:

Torso 1,2,3
Hand (extrem gute Verkürzung!)
Männlich-Weiblich.

Gruß von einem Steinbildhauer.

liegt es vielleicht daran, dass die Mitglieder der Gruppe über 50 sind?


Mich würde es interessieren, was dich bewegt Bilder junger Frauen in der Gruppe 50+ zu zeigen.

Junge Körper sind einfach schöner, makelloser und ich schau sie mir auch gern und ohne Neid an.
Aber liegt nicht die Herausforderung für einen Künstler gerade darin etwas wiederzugeben das nicht perfekt ist? Die Kunst das Auge auf Vorzüge zu lenken die von Unzulänglichkeiten ablenkt?

Deine Frage lautet ob es angebracht ist, was lässt dich zweifeln?

Mich interessiert deine Intention.

lG

Lieber Michael,


Die Krücke kam von Dir, aber mich würden Deine Gedanken in schriftlicher Form interessieren, wenn Du eben mit Modellen arbeitest.
Nimm es einfach als Nachfrage einer Neugierigen....

Rene

für mich hat das bild nichts mit jung und alt zu tun, durch die übermalung kommt die verletzlichkeit und vergänglichkeit des körperlichen in diesem bild wunderbar zum ausdruck. ein wunderbares bild das mich sehr berührt.

sex und sinnlichkeit sind in jedem alter vorhanden, ob sie gelebt wird ist vielmehr die Frage. ich erlebe beides viel intensiver und bewusster, wie als junger mensch.

es wäre sicher auch sehr interressant solche fotos mit dieser ästhetik auch von alten menschen zu machen.

also ehrlich gesagt - frage mich was dieser beitrag soll ?
selbstdarstellung , wen soll sie ansprechen, was ist daran
interessant für die gruppe, künstlerischer beitrag , diskussions-
anstoss.???
für mich nichts erkennbar, auch wenn ich nun mich als kunst-
und kulturbanause geoutet habe - würde gern auf solche
beiträge in meinem maileingang verzichten.

nautilus7

@*********paar

Danke für Deinen Beitrag.
Die von Dir genannten Arbeiten thematisieren andere Bereiche aus meiner Themenwelt.

Hier in diesem Thread möchte ich auch andere Gruppenmitglieder ansprechen von Ihren Erlebnissen rund um ihre erotische Lebenswelt zu erzählen.
Über 50 zu sein bedeutet ja nicht, nur mit gleichaltrigen Menschen Erfahrungen zu haben. Welche Spannungsfelder erlebt ihr
in der Begegnung mit Jüngeren, spielen dabei die Themen Sexualität und Erotik eine Rolle.

@****non

Meine Berührungspunkte zu Sexualität und Erotik mit jüngeren Menschen, ergeben sich aus meiner künstlerischen Arbeit.
Eine der stärksten Triebfedern in unserem Leben ist nun mal der Sexualtrieb. Ihn zu erforschen und künstlerisch darzustellen ist ein wesentlicher Faktor in meinem Schaffen.
Natürlich ist es auch eine Herausforderung sich mit dem Alter und dem Verfall auseinander zu setzen. Alleine in der Konfrontation mit der Jugend
ergibt sich solch eine Auseinandersetzung mit dem Verfall und dem Tod.
Mich lässt der Umstand zweifeln, ob solch eine optische Konfrontation zwischen Jung und Alt erwünscht ist.

@ womaninblack

Meine sogenannten Modelle sind alles Frauen aus meinem Freundeskreis.
Erst die langjährige Freundschaft mit ihnen ermöglicht diese Vertrautheit
um solche Bilder entstehen zu lassen.

@*******111


Wie recht du hast.
Leider lassen sich ältere Menschen nur ganz schwer motivieren solche Bilder von sich entstehen zu lassen.
Keiner blickt eben gerne in den Spiegel der uns den Weg des Verfalles gnadenlos vor Augen führt.

@******us7


Einfach nicht mehr anklicken!


Ich hoffe einige Fragen beantwortet zu haben.
lg michael

. . . an Alle die mir zum gezeigten Bild ein Kompliment geschickt haben.

lg michael

Lieber Michael,

durch Deine gewählte Technik könnte ich persönlich jetzt das Alter der Frau auf Deinem Bild nicht schätzen.
Durch den "Schleier" wird das Bild weich abgedeckt.
Auch die Art und Weise, wie das Modell dargestellt ist, läßt sich aus meinen Augen kein Verfall sehen.
So gesehen sehe ich "nur" eine Frau, die ihren Körper beim Sex genießt.
Aber das ist m.E. keine Frage des Alters, ob man Sex genießen kann.
Es ist jedoch oft so, daß Frauen erst später zu ihrer Lust stehen können, weil sie sich selbst dann besser kennen.
Vielleicht haben einige Frauen auch vorher keinen Mut sich ohne Hemmungen fallen zu lassen.
Und sicher ist da noch eine Hemmschwelle, wenn es öffentlich dargestellt wird.
Doch gerade die männliche Betrachtungsweise würde mich in Bezug auf das Alter, interessieren.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß die Betrachtung einer jungen Frau für einen alten Mann auch schmerzhaft sein kann, wenn es ihn z.b. dran erinnert, was ihm nicht mehr möglich ist.
Oder das da Erinnerungen an früher geweckt werden.

Deswegen habe ich ja geschrieben, es würde mich mehr interessieren Deine Sichtweisen als Betrachter anstatt als schaffender Künstler zu lesen.

Rene

@********lack

hallo Woman,
Du führst Deinen Dialog mit Painter offen, bitte lasse mich auch etwas dazu schreiben.

Habe ich Dich richtig verstanden, daß Du Painter fragst, warum er nur in der Sprache seiner Bilder zu uns spricht und nicht die Textform benützt?

Zunächst glaube ich mich erinnern zu können, daß Painter vor einigen Jahren auch einmal eine erotische Phantasie bei uns veröffentlicht hat.

Painter will als Künstler zu uns sprechen.
Für einen Künstler stellt sich immer wieder neu die Frage nach der Richtigkeit seiner Aussage: stehe ich wirklich dahinter? ist es wahr, was ich da bringe?

Diese Frage stellt er sich vielleicht in allen seinen Ausdrucksformen, auch dem Ausdruck per Text. Vielleicht ist er zu der Erkenntnis gekommen, dass er mit seinen Bildern der Wahrheit am nächsten kommt.

Vielleicht käme ihm ein Textbericht zu seinen Aufnahmen und der anschließenden Bearbeitung als kalte Reportage vor, ohne künstlerischen Aussagewert.

Vielleicht käme ihm ein ausdrucksvoller Text, der auch Gefühle zuläßt als zu schwülstig und verlogen vor.

//off topic on
Vor einigen Jahren hatte ich erstmalig das Glück Svjatoslav Richter in einem Konzert zu erleben. Ich war ziemlich überrascht: Er spielte alle Werke vom Blatt und eine liebe junge Blondine blätterte um. Die anderen Künstler präsentieren sich gerne im gleißenden Scheinwerferlicht (dieses kann wegen seiner blendenden Wirkung auch eine Art Abgeschlossenheit für den Künstler bilden) und zeigen, dass sie das Kunstwerk auch ohne Gedächtnisstütze beherrschen. Ausserdem ließ Richter den Saal stark abdunkeln. Glücklicher Weise las ich kurz darauf ein Interview mit ihm.
Er sagte unter Anderem, dass er die "Arbeit am Instrument" für des Künstlers urpersönliche Angelegenheit hält. Sie hätte überhaupt nichts mit dem Genuß der von ihm gespielten Kunstwerke zu tun. Deswegen verabscheut er alle Äußerlichkeiten und läßt auch den Saal abdunkeln.
//off topic off

Könnte es sein, daß auch Painter seinen Rückzug braucht um seine Kunstwerke entstehen zu lassen?



BFlat

Du hast dir sehr tiefe Gedanken um das mögliche Wesen von Künstlern gemacht. Das beeindruckt und erfreut mich.

Dabei geht es mir gar nicht so sehr um einen Rückzug, vielmehr glaube und spüre ich dass ich Vieles mit Bildern besser und deutlicher Aussagen kann als mit vielen Worten.

Die persönliche Warheit zu suchen ist eines sie finden ein weiteres sie aber dann weitervermitteln zu können das Schwierigste.

lg michael

.:. der Mut sich zu zeigen und trotzdem bei sich bleiben.
so würde ich die Aussage dieses Bildes benennen.

Was könnte ich darüber noch erzählen, welche Fragen tauchen in euren Köpfen dazu auf?


lg michael

@***at

Ich habe Michael gefragt, was ihn selbst veranlaßt hat seine neue Serie zu erschaffen und ihn gebeten uns einmal mehr Einblick in seine persönlichen Gedanken zu gestatten.
Mich interessiert es nunmal auch, was die Triebkraft war, wo es selbst Unterschiede sieht, wenn er jung oder alt darstellt.
Ob es überhaupt da am Ausdruck selbst einen Unterschied gibt oder ob Verfall einen Ausdruck so ändern kann. Was er selbst lieber hätte, selbst lieber darstellt und welche Gedanken sich auch in seinen Werken mit seinem Alter eventuell verändert haben.

Ich frage mich gerade, wie wesentlich es ist, wenn - wie bei Musik - die Noten festgelegt sind und man eben nur mit seiner Persönlichkeit einem Stück etwas persönliches geben kann.

WiB

Wie ich in einer Antwort schon geschrieben habe, ist es das insgesamte Spannungsfeld der Sexualität, dass mich bewogen hat diese neue Serie zu erarbeiten.

Diese Begegnung von zwei Menschen.
Wie weit nimmt die Frau sich an, um sich mir, den Mann zu zeigen.
Sich hinzugeben, sich zu öffnen.
Wie weit bin ich als Mann in der Lage diese Frau so anzunehmen und zu achten wie sie ist.

Immer wieder erlebe ich in den Gesprächen nach solchen shootings,
wie erstaunt die Frauen über ihre Fotos sind, wie anders sie sich selbst erleben. Diese Prozesse des fotografiert werdens und die daraus resoltierenden Gespräche als Selbsterfahrungs Mechanismen bewerten.

Auch für mich stellen diese Erlebnisse eine wesentliche Hilfe zur Selbsterkenntnis dar. Je offener, aber behutsam, ich mich wärend eines solchen shootings der Frau gegenüber verhalte, umso mehr Vertrauen kommt mir entgegen.
Meine Ängste, mir aber auch Anderen , nicht zu genügen, werden stiller, kleiner. Dadurch werde ich mutiger, meine Bedürfnisse, meine Wünsche anzusprechen. Ich spreche offen darüber was die jeweilige Frau in mir auslöst, welche Empfindungen sie in mir weckt.

Wir sprechen und zeigen uns unsere Gefühle.
Was gibt es bereichernderes als solche Momente.

Ob die Frauen nun jung oder alt sind, spielt dabei eine sehr unwesentliche Rolle.

Das Geschenk der Intimität ist das einzig wesentliche.

lg michael

Lieber Michael,

DANKE für die Anworten.
Das 1. Bild war weich und die Farben sanft.
Bei, 2. Bild überwiegt die dunkle Farbe und Du hast auch die Ränder noch dunkel überarbeitet.
Das macht auf mich einen schmuddeligen Eindruck.
Aber für mich gehörte Sex noch nie in die Schmuddelecke.
Für mich bekommt der Genuß der Frau, die sich ja vertrauensvoll nach hinten lehnt und mit geschlossenen Augen genießt, etwas negatives.

Aber das sind nur meine

Nun, ich bin kein Künstler.

Und doch habe ich in den letzten 30 Jahren viele Frauen fotografiert, junge und ältere.

Von Anfang 20 bis cirka Anfang 60.

Jedes Bild erzählt etwas. Ob die abgebildete Frau jung oder älter ist ist für mch persönlich erstmal unrelevant.

Aber jedes Bild drückt einen Teil meiner eigenen Sexualität aus.



Deine Bilder gefallen mir fast immer sehr. Sie drücken etwas aus, wofür ich ein Gefühl habe.

Und genau dieses Gefühl entsteht durch meine eigenen Neigungen. Du hast das Thema BSDM in deinen Arbeiten schon oft sehr gut dargestellt.

Du schreibst, die eigene Wahrheit zu suchen und sie zu finden ist schwer, doch noch schwerer ist es, diese Wahrheit zu vermitteln

Ich kann hier nur von meiner Denk - und Sichtweise schreiben, aber ich glaube, dass die Betrachtung deiner Bilder, mit denen du deine persönliche Wahrheit in deinen Gefühlen und Gedanken ausdrücken möchtest, sehr unterschiedlich gesehen und betrachtet werden.

Denn auch ich zum Beispiel suche meine eigene Wahrheit, ich glaube sogar, sie gefunden zu haben.

Nur kann ich diese niemandem oder zumindest nur ganz wenigen Menschen die mich sehr gut kennen mit einem Bild vermitteln oder verständlich machen.

Um ein Beispiel zu nennen.

Ein Bild zeigt eine Frau in einer BDSM - Aktion. Ihr Körper ist vielleicht gebunden, ihr Gesicht ist verzerrt, angespannt, entspannt, drückt Lust oder Schmerz aus, vielleicht sogar beides.

Nun betrachte ich dieses Bild und erkenne meine eigene Sicht darin, ich mag BDSM, ich kenne viele Frauen, die BDSM schätzen und lieben.

Also betrachte ich dein Bild. Es ist für mich nur visuell da. Die Gedanken des Künstlers, die Gedanken des Modells, ihre Gefühle, ihre Empfindungen, was bewegt den Künstler, was bewegt das Modell, was fühlen und spüren sie......


kann ich nur in meinen eigenen Gefühlen und Neigungen wiederfinden.

Wenn ich aber ein Mensch wäre, dem BDSM fremd ist, nicht verständlich ist, vielleicht sogar von mir abgelehnt wird und ich eine Angst vor dem habe, was dass Bild ausdrücken soll, dann werde ich das das Bild ganz anders betrachten und bewerten.

Icgh denke, jeder Betrachter reflektiert seine eigene Gefühlswelt auf ein Bild oder ein Kunstwerk.

Der Betrachter muss seine eigene Intimität einbringen, denn die Intimität zwischen dir als Künstler und deinem Modell ist nur visuell nicht fassbar oder nicht verständlich.

Und deshalb wird auch jeder eine andere Empfindung für das Gezeigte haben.

Das sind meine Gedanken zu diesem Thema.


lg Ralf

dass wir beide ähnlich empfinden haben wir ja schon des öfteren erfahren.
Danke für deinen ausführlichen Beitrag.





lg michael

Lieber Michael,

ich fand bei den ersten beiden Werke war Frau selbst mit und in ihrer Sexualität wirkungsvoller. Beim 3. Werk rückt sozusagen eine andere Wirkung durch andere in den Vordergrund.
Mir persönlich gefallen eben solch abgeschnürten Teile nicht, auch wenn Frau dabei oder dadurch Lust empfinden kann.

Ich persönlich fand es sehr ansprechend, daß Du wieder einmal BDSM freie Werke gepostet hast.

Rene

Liebe Rene

die verschiedensten Zugänge sollen hier gezeigt werden.
Die letzte Arbeit widme ich Ralf.

lg michael