Soweit ich mich ...
... nur der Überschrift ...
Gesellschaft ohne Werte
... im Zusammenhang mit einer Partnerschaft widme, besteht für mich keinerlei Zweifel daran, dass eine Partnerschaft von Werten getragen wird. Streng formal betrachtet, stellt sich eine Partnerschaft als bloße Beziehung dar, und zwar in unterschiedlichen Fallgestaltungen bis hin zur Ehe. Sie wird, wie es nun einmal im Leben ist, durch verschiedene Interessen bestimmt. Es können emotionale, soziale und ökonomische Motive sein, um nur einige Möglichkeiten anzureißen. Wesentlich ist für die spezielle Form einer Beziehung im Rahmen einer Partnerschaft, dass sie sich an gemeinsamen Zielen und Aufgaben orientieren sollte. Sollte deshalb, weil das eigentliche Problem oftmals in der gemeinsamen Formulierung dieser vermeintlich gemeinsamen Ziele und Aufgaben verborgen liegt. Es gelingt oftmals nicht so richtig und die Absichten der Teile einer Partnerschaft sind nicht wesensgleich. Dies war aber schon immer so, wo selbstbestimmte Individuen aufeinandertrafen. Gestern wurde es nur mit Regeln kaschiert. Heute, zu Zeiten einer gleichberechtigten Partnerschaft, ist es für viele Menschen einfach schwieriger.
Jedenfalls ist eine Partnerschaft sowohl emotional als auch praktisch besetzt. Nur die Wertigkeit verschiebt sich da und dort. Bequemlichkeit mag ein weiterer Faktor sein. Außenstehende geht es aber schlichtweg nichts an, dass sich die innerpartnerschaftliche Regeln im Inneren und nicht nach Außen darstellen. Auch wenn es sich jemand im Alter leisten kann, seinen weiteren Lebensweg mit einem wesentlich jüngeren Partner zu bestreiten, ist es zum einem seine/ihre Sache und zum anderen die Sache des jeweiligen Partners.
Natürlich gibt es noch Partnerschaften bis zum Tod ... sehen wir gerade in Hamburg. Diese ehedem auferlegte Regel ist jedoch nicht mehr zwingend bindend, wie früher. Die Freiheit gestattet nun alle Facetten. Dennoch gibt es Paare, die ohne wenn und aber zusammenhalten.
Jede/er lebt gerne in einer funktionierenden Partnerschaft, mag ich einfach einmal annehmen. Sie lässt sich aber nicht erzwingen. Denn es gehören immer zwei Personen dazu. Jedenfalls wandelt sich der formelle Status einer Partnerschaft. Dies ist nun einmal ein Teil der Entwicklung unserer Wertegemeinschaft. Deswegen nehme ich auch weiterhin an, dass es sich keinesfalls um eine Gesellschaft ohne Werte handelt. Sie ändern sich nur. Um dies zu verstehen, muss man aber auch bereit sein, sich den nicht abwendbaren Veränderungen zu stellen.