Unrund...
Momentan konzentrieren sich die Beiträge auf den "Wetten dass...?" - Unfall. Die Einstellungen dazu sind inzwischen vorwiegend Mediengeprägt.
Und die Berichterstattung dazu prägt u.a. auch Auflagen - wie z.B. das Großfoto als Titel in der "BLÖD" - mit entsprechendem Kommentar natürlich "GELÄHMT...."
Wer sich die Pressekonferenz angehört hat, dann hat der dort sprechende Arzt für die Prognose die gesamte Bandbreite offengelassen:
"Bestenfalls ein langwierige teilweise oder vollständige Genesung".... bis hin zum "Im schlimmsten Fall - eine dauerhafte Lähmung"
Nicht mehr nicht weniger.
Offenbar liegt es im Naturell der Menschen, erst mal den schlimmsten aller Fälle als gegeben anzunehmen.
Heute - keine 5 Tage nach dem Unfall - ist jede Prognose ein Orakeln, denn selbst die hochkarätigen Ärzte sind sich noch nicht sicher, wie alles ausgeht!
Bei einer Unterhaltungssendung müssen die Quoten stimmen, also gehen die Veranstalter immer weiter. Da sollte man schon gewisse Grenzen setzen. Vorallem dann, wenn bei den Proben auch nicht alles rund lief.
Sicherlich müssen Quoten stimmen, nicht nur bei Unterhaltungssendungen. Ob es dabei nun ausgerechnet spektakuläre und gefährliche Wetten sind, wage ich zumindest was "Wetten dass..?" in Zweifel zu ziehen.
Siecherlich auch, aber ganz sicher nicht nur.
Da sind es wohl in erster Linie die Summe der wirklich hochkarätigen Gäste, die viele vor den Bildschirm ziehen - verbunden mit der Moderation - und na klar - auch die Wetten.
Ich ganz persönlich konnte dieser konkreten Unglückswette nicht wirklich etwas abgewinnen.
OK, eine sportliche und vor allem artistische Herausforderung.
Aber da haben mich andere Wetten in der Vergangenheit bedeutend mehr gefesslt.
Ich wiederhole mich, wenn ich darauf verweise, das die "Probleme" bei den Proben keine Sicherheitsprobleme waren, auch wenn er Sprünge nicht gestanden hat.
Der Kandidat zeigte sich verunsichert, die Wette in der vorgegebenen Zeit zu gewinnen.
Wäre das schon vorher klar gewesen, dann wäre die Wette ja sinnlos.
Der entscheidende Faktor war nicht die mangelnde Sicherheit, es war die Zeit und es war der Ergeiz, gewinnen zu wollen.
Sicherlich - als Zuschauer konnte man wohl kaum wirklich einschätzen, welches Risiko der Kandidat eingeht. Auch wenn immer wieder die Gefährlichkeit betont wurde - für mich bis dahin ein Bestandteil der Show.
Der Sturz selbst und vor allem der wirklich böse Ausgang ist letztendlich eine lange Kette verschiedener Komponenten, die in der unglücklichsten Weise zusammenliefen und dieses Ergebnis brachten.
Jeder der hoch springt, noch dazu mit technischen Hilfsmitteln, geht das Risiko ein, bei der Landung ungünstig aufzukommen.
Selbst das Springen auf einem handelsüblichen Trampolin kann zu diesem Ergebnis führen, wenn man nur ungünstig genug, z.B. kopfüber aufkommt.
Soweit so gut.
Mediengeführt konzentrieren sich die Mehrheiten auf Verantwortungslosigkeit und was auch immer.
Nach wie vor unbeantwortet bleibt, was man denn anstelle dessen sehen will.
Bislang wurde nur klar, was unverantworlich, weil zu gefährlich, wäre:
• Wetten bei "Wetten dass..." wenn sie nicht zu 100% sicher sind.
• Formel 1
• Motorsport an sich
• Skiabfahrt und das sollte dann auf Skispringen und in jedem Fall auf Snowboard-Rennen erweitert werden
• Boxen
Und wenn ich Scheinheiligkeit wieder ins Spiel bringe:
Was bitteschön ist es denn nun, was Ihr statt dessen sehen wollt?
Oder zählen (fast) alle zu denen, die diese wirklich sensationellen Quoten von "Wetten dass...?" oder auch Formel 1 nicht durch eigenes Zuschauen fördern?
Ich bohre da weiter - etwas eigentlich abzulehnen und trotzdem gucken ist scheinheilig.
Aber was wollt Ihr dann sehen?
Was sollte sonst gezeigt werden, damit so viele Leute wie möglich zufrieden gestellt werden?
Was würdet Ihr denn zeigen und bieten, wenn Ihr Sendedirektoren wäret?
Wolf