nun,
dann lassen wir uns mal auf einen offenen Dialog mit allen ein.
Was macht uns "sauer"?
Was ist wirklich frustrierend? Was erzeugt einen quäleneden Mangel der permanente Übersäurung verursacht?
Fehlende Lust, fehlende Befriedigung, fehlendes Verständnis, nicht erfüllte Wünsche, Neigungen und Veranlagungen.
Kurz gesagt auf die Sexallität eines Paares bezogen Unzufriedenheit mit der Lust an der Lust.
Das macht "sauer". Und oft auf Dauer.
Daraus resultiert Streit, wenn es ganz dumm läuft Scheidung.
Ich schreibe nun nur für uns, für unsere Ehe und unsere Sexualität. Aber ich denke, die Fragen, die Problematik wird in fast jeder Beziehung auftreten, da nur selten ALLES übereinstimmt.
Wenn wir unsere sexuellen Bedürfnisse in einer Beziehung offen ansprechen und vorhandene Neigungen, Wünsche und Fantasien auch ausleben möchten kommen wir oft zu einer nicht kompatiblen Sitution.
Es ist wirklich unwahrscheinlich, dass alle Wünsche auf Gegenliebe stoßen, dass alle Neigungen übereinstimmen.
Der eine mag Analverkehr, der andere will Oralverkehr, der nächste mag BDSM - Praktiken ausprobieren, oder Natursektspiele, der eine hat eine dominante Neigung, wieder ein anderer eine devote, vielleicht auch noch masochistische Neigung.......
und so liegt ein unglaublich großes Spektrum der Sexualität, die ja immer individuell ist vor uns, also vor einem Paar in einer Beziehung.
Ich muss nur im öffentlichen Forum des Joy lesen, wie dort über fehlende Erfüllung in Beziehungen geschrieben wird. der eine will nicht lecken, der andere nicht blasen, schlucken schon garnicht und schon wird in den verschiedensten Threads !sauer" reagiert und offen darüber diskutiert, ob nicht eine Trennung besser sei, weil ja ein dauerhaft sexuell unerfüllter Zustand nicht tragbar wäre.
Damit das hier nun kein Roman wird möchte ich meine tiefen BDSM - Neigungen, die ich schon als junger Mann (unbewusst) hatte als Beispiel nehmen.
Ich krassen Gegensatz zu dem Verständnis, dass hier viele von mir haben war ich niemals der peitschenschwingende DOM......
sondern ich habe eine nur auf die Sexualität bezogen tiefe devote und auch masochistische Neigung.
Und diese Neigung wollte ich in meiner Ehe, die eine wunderbare funktionale und erfüllende Sexualität hatte und hat zusätzlich ausleben. Also, mutig ein paar Bier gesoffen und die gute Ehefrau gefragt, kannst du diese Neigungen erfüllen? Könntest du auf meine Wünsche und Fantasien eingehen?
Der Wille, die Offenheit und die gute Absicht war vorhanden. Der Versuch scheiterte aber kläglich.
Was wir aber mit aufrichtigem Humor getragen haben.
Nun, warum musste es kläglich scheitern, ins Lächerliche übergehen? Ich muss hier keine Einzelheiten über groteske Erlebnisse schreiben, es war nur mit viel Humor ein Versuch, der zwar kläglich gescheitert war, aber uns auf einen Weg geführt hat.
Weil meine Ehefrau absolut keine Dominanz in der Sexualität ausüben kann und auch nicht will.
Der Grund war einfach, ihr aber selbst (noch) nicht bewusst. Sie selbst hatte ebenfalls devote Neigungen, Wünsche und Fantasien.
Und nun hatten wir die Situation, auf die Erfüllung der Neigungen zu verzichten, weil wir gegenseitig einfach nicht fähig waren, diese Neigungen ernsthaft und befriedigend zu erfüllen und vielleicht deshalb dauerhaft "sauer" zu werden.......
oder aber den Weg zu gehen, diese Neigungen mit anderen Menschen gemeinsam zu erfüllen.
Und dieser Weg, zuerst zu lernen, zu erfahren, wo liegen meine Neigungen, wo sind Grenzen, wie kann ich diese Grenzen erweitern, was will ich überhaupt?
Denn wir haben vorher selbst nicht so genau gewusst, was wir zur Erfüllung brauchen, was überhaupt möglich ist. Wer wird denn schon geboren und weiß welche Neigungen in ihm schlummern, welche Bedürfnisse Erfüllung und Befriedigung brauchen? Wer weiß am Anfang der Ehe schon genau, welche Entwicklung die Sexualität nimmt?
Und der Kontakt mit vielen Menschen, mit Paaren, die BDSM - Praktiken schon viele Jahre ausleben haben uns erkennen lassen, was für jeden von uns individuell richtig und gut war.
Und durch dieses eigene Erleben, erkennen, lernen, probieren, selbst erfahren haben wir gelernt, mit dieser devoten Neigung umzugehen. Und so entstand nicht nur Erfüllung dieser Neigung, sondern auch gelernte Praxis.
Wir haben in vielen Jahren auf vielen öffentlichen und privaten BDSM - Events gelernt, mit dieser Spielart umzugehen. Wir konnten nun sogar wechelsweise "Switschen", also sowohl eine dominante als auch eine devote Rolle einnehmen.
Aber nur mit anderen.
Wir selbst hätten unter uns dem anderen niemals die dominante Rolle abgekauft.
und deshalb @****rub meine Frage
könntest du deinen Partner schlagen, ihm Schmerzen zufügen, auch wenn es dir zutiefst wiederstrebt.?
Wir hätten es gegenseitig nicht gekonnt.
Und um durch Verzicht nicht dauerhaft "sauer" zu werden, haben wir unsere BDSM - Neigungen mit anderen ausgelebt.
Und wir sind noch heute davon überzeugt, dass dies ein Weg war, der uns bis heute NICHT zur dauerhaften Übersäurung geführt hat.
Und wir können die Frage, was geschehen wäre, wenn wir auf die Erfüllung und Befriedigung unserer BDSM - Neigungen verzichtet hätten, da wir gegenseitig in diesem Bereich einfach nicht kompatibel waren nicht beantworten.
Aber wir sind davon überzegt, wir hätten viel versäumt, wenn wir es nicht getan hätten. Wir hätten vieles nicht gelernt, nicht verstanden und nicht erlebt.
Es war ein langer Weg. Jeder geht seinenn Weg.
Jeder wie er will und kann. Der eine "sauer" der andere "süß".