Nun denn: Das Problem beginnt meist schon bei der Barrierefreiheit des Wohnbereiches.
Wer folglich in einer Wohnung lebt, sollte für das Alter eine Parterrewohnung oder eine Wohnung in einem Haus mit Lift anstreben.
Parterrewohnungen haben meist ein paar Stufen bis zur Wohnungseingangstüre. Ist das Stiegenhaus mindestens 140 cm breit, so kann eine elektrische ausklappbare Rollstuhlplattform baurechtlich genehmigt werden. Bei Eigentumswohnungen ist dazu die Zustimmung aller Wohnungseigentümer notwendig, bei Mietwohnungen die des Vermieters oder der Wohnbaugenossenschaft; die ist meist einfach zu bekommen.
Kostenpunkt dieser Plattform (max. 10 Stufen) ist um die € 10.000,-.
Die meist vorhandene Stufe zum Hauseingang kann mit einer Fertigasphaltaufschüttung überwindbar gemacht werden.
Lifttüren zum Drehen sind zum Selbstöffnen problematisch, weil die Türlichte überwiegend genau der Breite eines Faltrollstuhles entspricht, womit ein Anderer die Türe bis zum Anschlag aufhalten muss und trotzdem besteht die Gefahr des Fingerzwickens. Du solltest folglich entsprechend maso veranlagt sein.
Im Wohnbereich selbst ist darauf zu achten, dass der Radius eines Faltrollstuhles 80 cm beträgt, womit mit einer Freifläche von 150-160 cm pro Raum gut gewendet und gedreht werden kann.
Bei den Sanitärräumen ist wiederum auf die Eingangstürlichte zu achten. 70 cm sind gut, 80 cm sind besser. Schiebetüren sind zu bevorzugen, da bei Drehtüren nach außen die Arme zum Schießen zu kurz werden und bei Drehtüren nach innen dir die Türe drinnen zum Schließen im Weg steht.
Zudem ist die Gefahr, dass bei einem Sturz bei geschlossener Drehtüre nach innen niemand in diesen Raum kommt, wenn der Gestürzte genau im Türdrehbereich liegt.
Dass man in einen Duschbereich einen Plastik-Terassensessel zum Hinsetzen stellen kann, ist klar und dass es montierbare Einsteiggriffe tür Badewannen und Fixierbretter zum Hinsetzen im oberen Niveau der Badewanne gibt, ist auch bekannt.
Nur wenn dies bei Rollstuhlfahrern notwendig sein sollte, muss natürlich der Duscheboden ebenerdg zufahrbar sein und es gibt Badewannenlifter mit Öldruckpumpen.
Wenn daher jemand den Umbau seines Badezimmers plant, soll er gleich anstatt einer Duschkabine einfach ganz leicht abschüssig zu einem Eckwasserablauf nur den Boden wasser- und halbrutschfest und die Wände im Duschbereich wasserdicht verfließen lassen und obenrum nur eine Duschvorhangstange fixieren. Entsprechende Haltegriffe können bei Bedarf dann an den Mauerfliesen montiert werden.
Dies kommt im Allgemeinen sogar billiger als ein normaler Duscheumbau und spart bei Bedarf Ärger und Kosten.
Immerhin ist heute mit künstlichen Gelenken und Schlaganfällen zu rechnen und dass möglicherweise einmal Krücken oder ein Rollstuhl zur Fortbewegung notwendig sein könnten. Nichts ist dann unangenehmer, als wenn du deine eigene Wohnung nicht mehr benützen kannst und nur deswegen zum Leben in einem betreuten Wohnen oder Pflegeheim verurteilt bist.
Der nächste Teil, wie ihr vorbauen könnt und was ihr beachten solltet, kommt noch.