zum thema "umpolen"
ich kenne immerhin in meinem persönlichen umfeld einige beispiele von paarkonstellationen, wo ein mann mit interesse an poly-amouren, oder auch nur an sex mit anderen (also im sinne von sexuell offener beziehung) es "geschafft" hat, die öffnung seiner beziehung zu erarbeiten mit der partnerin.
in beiden fällen, an die ich gerade denke, war es so, dass er mann anfangs, u.U. sogar jahrelang, heimlich "fremdging". aber... er wollte es nicht länger heimlich tun. er liebt(e) die frau, die die "eigentliche partnerin an seiner seite". Es war in beiden fällen nicht so, dass er "erwischt" wurde, sondern dass er einfach von sich aus den versuch einges tages riskierte "sich zu outen", zu offenbaren, dass der wunsch nach sex mit anderen frauen besteht, oder nach mehreren lieben. in beiden fällen gab es eine sicher kritische, schmerzvolle "durchgangszeit" für die frauen, mit verletztheit, angst verlassen zu werden oder, enttäuschung und ähnlichen gefühlen. gleichwohl war es aber offenbar in beiden fällen den jeweiligen männern möglich, ihren frauen glaubhaft zu machen, dass sie sie tatsächlich weiterhin LIEBEN und nicht die absicht hätten, sie zu verlassen, (weiter hinterhältig) zu betrügen, dass ihnen die gefühle und ängste der frauen wichtig war und sie empathisch darauf eingehen konnten - gleichwohl aber eben auch "sich selbst" leben können wollten und sich wünschten von der frau in ihrer "gesamtheit" akzeptiert zu werden.
ich persönlich bewundere diesen mut, sich in einer bestehenden beziehung so zu outen - denn mir ist bekannt, dass in einer sicher zahllos großen anzahl von fällen, so etwas einfach heimlich gelebt wird. und... längst nicht jede heimliche affäre fliegt auf. denn die, bei denen sie nicht auffliegt, die reden einfach auch nicht groß drüber. die "aufgeflogenen" sind die, die daher in der öffentlichkeit eher wahrgenommen werden, denn das geht gleich mit gewissem furore einher.