Hallo???
Es ist der unterste Abschaum akademischen Titelgebrauses und ich muß mich dessen schämen.
Bei allem Respekt vor eigenen Meinungen.
Meinetwegen soll jemand sein Licht soweit unter den Schaffel stellen wie er mag.
Auch ich (Wolf) habe nach der Lehre nochmal die Schulbank gedrück (nicht zum letzten mal seither...) und hatte irgendwann eine Urkunde in der Hand auf der eben dieser Titel stand, den
@***at als "untersten Abschaum" bezeichnet.
Und ich gebe unumwunden zu, dass mich diese Urkunde mit einigem Stolz erfüllte, denn der Weg bis dahin war nicht ganz leicht.
Und ich weigere mich ganz energisch, diesen Titel als "Abschaum" zu deklarien. Nicht weil ich ihn besitze, sondern weil jeder der eben auch diesen Weg gegangen ist eine gewisse Leistung zeigen musste, denn verschenkt wurde das Diplom wirklich nicht.
Ich jedenfalls hatte damals ein gestecktes Ziel erreicht und es eröffnete mir den Weg zu einer Tätigkeit im Bereich der Forschung, den ich ohne Diplom nicht hätte gehen können.
Es hat sich gezeigt, dass Diplom und Titel lediglich der Schlüssel für das Tor war, durch das ich gehen wolte und konnte.
Auf dem späteren Weg hingegen hat mich kaum noch mal jemand danach gefragt. Dann zählten andere Werte als Diplom, Zeugnis oder Titel.
Da waren schon eher die Refferenzen, die bisher erbrachten Leistungen das, woran man mich und das von mir angebotene Potential gemessen hat.
Sicherlich hätte ich zu späterer Zeit auch promovieren können.
Damals kam die Wende dazwischen und hat mir die Basis meines bisherigen Tuns entzogen und ich stand plötzlich ohne Betrieb und Arbeitsplatz in völlig ungewohnter Art und Weise auf dem Arbeitsmarkt und musste erkennen, das sich einiges mehr geändert hatte als nur der Name des Landes in dem ich bis dahin lebte.
Da war es mir plötzlich bedeutend wichtiger überhaupt einen Job zu bekommen, als an eine Promotion zu denken. Ehemaligen Studienkollegen erging es kaum anders.
Und eine frühere gute Freundin erklärte beim letzten Klassentreffen, dass sie als Dr. und Dipl.-Ing. jetzt als Prokuristin in einem kleinen landwirtschaftlichen Unternehmen im Norden tätig ist.
Insofern hoffnungslos überqualifiziert, aber in Lohn und Brot und somit glücklich.
Eine andere Freundin, Dipl.med Ihres Zeichens erklärte uns, wie das so läuft mit den Titeln der Mediziner.
Dr. zu werden ist der Probleme kleinstes. Das kann so ziemlich jeder, der das Medizinstudium mit Erfolg absolviert hat. Etwas Zeit, etwas Mühe und der Titel ist fast sicher.
Und wirklich interessiert sich im Kollegenkreis keiner dafür.
Wenn schon, dann sind es die Buchstaben FA, die einen Arzt interessant machen. Als Facharzt muss man letztendlich eine deutlich größere Qualifikation und ein fachlich wesentlich breiteres Wissen nachweisen, als man das beim erstellen der Promotion benötigt.
Dennoch führt sie den Doktortitel gemeinsam mit den Buchstaben FA. Jeder redet sie als Frau Doktor an und niemand als Frau Fachärztin.
Ich denke, das Zeugnisse und Titel eigentlich in erster Linie jedem einzelnen für sich bestätigen, das er einen bestimmten Wegabschnitt mit nachweisbarem Erfolg abgeschlossen hat.
Was Zeugnis und Titel in der Praxis wert sind, das zeigt sich erst viel später.
Was hilft es, wenn man hochintelligent, aber lebensunfähig ist?
Meine Zeugnisse haben mir eigentlich immer ur das Tor für den nächsten Wegabschnitt geöffnet. Der sehr gute Abschluss der 10. Klasse war die Voraussetzung, das ich die Lehre beginnen konnte, die ich mir wirklich wünschte.
Mit dem guten Zeugnis hatte ich eindeutig eine größere Auswahl als, die/der denen es nicht gelungen war, bessere Noten zu zeigen.
Deshalb sind es aber keine minderwertigen Zeitgenossen. Familie und Umfeld haben bei vielen keinen Anreiz zu mehr Leistung gegeben.
Bei vielen zeigten die Klassentreffen, dass sie Wege gingen, die ihnen niemand zugetraut hat und sie in Bereichen angekommen sind, die man für ausgeschlossen hielt.
Einer der größten Rüpel verleis damals dioe Schule mit der Klasse 8 und Noten, wo eine 3 noch Spitze war!
Jetzt ist er erfolgreicher Abteilungsleiter im öffentlichen Dienst.
Bei ihm riss der berühmte Knoten später.
Einige spezifische Qualifikationen holte er berufsbegelietend nach.
Er ist werder Dipl. noch Dr. und trotz allem angesehen und respektiert und vor allem : fachlich kompetent.
Mein sehr erfolgreicher Lehrabschluss sichert mir die Zulassung zum Studium. Das lief in der DDR ein klein wenig anders, als heut.
Mein Dipl.-Ing(FH) nutzt mir in der Endkonsequenz im heutigen Job bzw. bei dem was ich heute mache, in fachlicher Hinsicht gar nichts mehr und ich bin von dem, was ich mal erlernt hatte, meilenweit weg.
Aber ich wäre heute nicht da wo ich bin, wäre ich den Weg gänzlich anders gegangen.
Ich habe damals mit Lernen begonnen und seither nie wirklich damit aufgehört.
Und so bin ich auf jedes Zeugnis stolz. Stolz auf mich selbst.
Ich trage das nicht vor mir her.
Aber ich habe genügend Selbstbewusstsein, dass ich für mich sagen kann, das ich nicht irgenwer bin und mir völlig wursct ist, ob jemand 5 Doktortitel führ, Professor ist,sich Regierungsrat oder Minister nennt oder sonstige Zeichen vor seinem Namen hat.
Es gibt niemanden, der mir allein aufgrund seiner Titel oder Zeichen das Wasser reichen kann.
Ich sehe mich generell erst einmal mit jedem auf Augenhöhe und das in erster Linie als Mensch!
Ob er die Schule beendet hat und wie, das ist mir sowas von egal, genauso, wieviele Titel er sein Eigen nennt.
Das Kriterium für mich ist einzig und allein, ob er seinen Aufgaben gewachsen ist, die er übernommen hat oder für die er steht.
Aber eine Qualifikation, egal welche, als Abschaum zu sehen - nee, das ärgert mich selbst nach diesem Roman noch immer.
Aber es zeigt mir auch, das der Mensch der sich und seine Leistung so sieht,offenbar ein richtiges Problem mit sich und seinem Umfeld haben muss.
Schade, wenn dem so ist
Wolf der Biberzahn