Eingangsposting "Zumutbar"
Ich beziehe mich hier auf das Eingangsposting. Was trieb die Eltern an und was hat sich gegenüber „früher“ geändert?Auch in der Stadt hatte die Familie damals noch eine stärkere Bindung, dazu gehörten vor allem die Großeltern, Onkel und Tanten. In ländlicher Gegend existierte zu meiner Kinderzeit noch die Familie der 3 Generationen (Großeltern, Eltern und Kinder), welche oftmals noch in einem Hause wohnten. Gestorben wurde nur in den seltensten Fällen im Krankenhaus, man starb zu Hause im Kreise seiner Lieben und wurde dort auch aufgebahrt, so dass die Nachbarschaft und der Freundeskreis Abschied nehmen konnte. Nutztiere wurden gehalten, geschlachtet und gegessen. Der Tod gehörte für uns alle einfach mit zum Leben.
Heute leben wir wohl nur noch im jetzt und haben alles aus dem Bewusstsein verdrängt, das mit Tod und Vergänglichkeit zu tun hat. Der Tod findet nur noch in Krankenhäusern, häufig unter Einsatz von menschenverachtender, „lebensverlängernder“ Gerätetechnik und in Schlachthäusern unter fürchterlichsten Bedingungen für die Schlachttiere statt. Wir aber haben das alles aus unserem „Sichtkreis“ nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ ausgegrenzt und glauben, dass unsere Kinder auch davor „behütet“ werden müssen. Lediglich große Katastrophen mit möglichst vielen Toten und Verletzten sind noch interessant und treiben uns einen leichten Schauer über den Rücken. Auch hier gilt das Motto „heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd das des Nachbarn an.“
Aus diesem völlig verdrehten Sichtwinkel ist die Reaktion der Eltern aus dem Eingangsposting zu verstehen.