Also erstes sollte man ja doch unterscheiden WAS ein Fotograf ablichten will, WO und unter welchen Bedingungen...
Denn ERST DANN stellt sich die Frage nach Technik.
Ein Sportfotograf wird selten mit einer Mittelformatkamera und Fotostudio arbeiten.
Ich gehe mal die einzelnen Punkte durch:
Hat ein guter Fotograf teure Technik?
So mancher wird sie haben. Ich finde die Fragestellung etwas komisch...
Ist ein guter Fotograf einer, der auch ohne Technik auskommt?
Nein. Denn ohne Technik gibt es auch keine Fotografien. Und sei es nur eine Lochkamera und ein Minilabor zum ausbelichten.
Was zeichnet ihn aus?
Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung
Was sollte er für Eigenschaften besitzen?
Geduld, Lernvermögen, Geduld, Wissbegierde, Geduld, Improvisationstalent, Geduld, Kreativität und als Peoplefotograf Menschlichkeit und noch mehr
Geduld
Welche Eigenschaften sollte er auf keinen Fall haben?
Ungeduld
Ich möchte abschließend sagen: Eine Diskussion über Equipment erübrigt sich eigentlich. Es spielt keine Rolle welches Equipment ein Fotograf einsetzt. Wichtig ist das ERGEBNIS.
Den Kunden (gehen wir ins diesem Fall von einer Auftragsarbeit aus) interessiert am Ende absolut NULL wie das Foto entstanden ist. Auch nicht womit. Und auch nicht mit welchen Problemen der Fotograf zu kämpfen hatte. Den Kunden interessiert das Bild.
Den Weg zu dem Bild bestreitet jeder Fotograf anders.
Wenn ich z.B. für eine Werbekampagne von DaimlerBenz viel unterwegs bin, schnell und flexibel arbeiten muss, bei Wind und Wetter bringt mir meine Hasselblad absolut nichts. Eine Saturn-Nikon aber auch nicht. Muss man einfach mal so sagen.
Ich arbeite dann mit 1er Serien von Canon. Für Eventfotografen aber wären mir diese Dinger zu schwerfällig. Da bevorzuge ich die EOS 5D oder sogar die 40D.
Im Studio habe ich Zeit und möchte die Maximale Ausbeute erzielen. Hier arbeite ich mit einer Hasselblad (übrigens noch V-System) mit Digiback das direkt mit dem Mac verbunden ist um sofortige Kontrolle zu haben.
Letztendlich braucht man Verständnis dafür was FOTOGRAFIE überhaupt ist. Woraus sie sich zusammen setzt. Man braucht ein Auge, Gespür. Und... Geduld.
Ich mag keine "Fotoknipser" die meinen sie seien Helmut Newton 2 (Gott hab ihn selig), nur weil sie eine erschwingliche DSLR um den Hals baumeln haben und wissen nicht mal was ein Abwedler ist oder wie man Blende und Lichtmessung einstellt.
Denn das sind die GRUNDSÄTZLICHKEITEN ohne die Fotografie keine Fotografie ist.
Es reicht nicht, auf ein Knöpfchen zu drücken und zu hoffen, dass die Kamera den Rest macht.
Und dass gute Bilder keine 30 000 EUR-Kamera nötig haben beweisen viele Fotografen immer wieder aufs Neue.
Und manchmal ist sie eben doch nötig...
LG
Tom