Zoom kontra Festbrennweite
Na sagen wir es mal so:
Für einen festen Betrag X wird man eine Festbrennweite mit der gleichen maximalen Blende wie ein Zoom das die gleiche Brennweite im Verstellbereich hat, wesentlich besser machen können - bei gleichen Stückzahlen etc.
Von dem her ist eine Festbrennweite immer besser machbar bei sonst gleichen Voraussetzungen. Einfach eine Frage des Korrektionsaufwandes.
Aber in Realität sind Zooms oft lichtschwächer, und werden mit höheren Stückzahlen gefertigt. Das kann die Qualitätsunterschiede verringern - oder eventuell sogar eine Zoombrennweite besser sein lassen als eine Festbrennweite.
Es kommt halt drauf an, wie man den Vergleichen möchte.
Und wie man Objektivwechsel, Fußzoom und Lichtstärke bewertet.
Von der Schärfe und dem Kontrast ist mein Rokkor 58/1.2 bei Offenblende sicher viel schlechter als zig Zooms bei deren Offenblende - aber die höhere Lichtstärke ist MIR wesentlich lieber. Es ist sogar möglich, dass irgendwelche Billigzooms bei Blende 4 oder 5.6 besser sind als meine Festbrennweite bei der selben Blende. Trotzdem ist für MICH die Lichtstärke und die sich damit MIR ergebenden Vorteile wichtiger. Das Rokkor ist für MICH besser.
Andere können das vollkommen anders bewerten.
Wenn ich von einem bestimmten Punkt genau einen bestimmten Ausschnitt brauche - und nicht mal eben nen Meter vorgehen kann weil da kein fester Grund mehr ist, dann brauch ich eventuell ein Zoom, oder muß die Qualität durch Ausschnitte verringern. Da bringt dann eine ach so tolle Festbrennweite keinen wirklichen Vorteil.
Absolute Bewertungen durch "objektive" Objektivtests - das Objektiv bekommt 95 Punkte und das andere 91 Punkte - sind oftmals Mist, weil sie einfach irgendwelche Bewertungs-Kriterien voraussetzen, die nicht mit den eigenen Ansprüchen übereinstimmen müßen.