mal etwas Technik statt Produktempfehlungen:
Die Stärke eines Blitzes definiert sich über die Leitzahl.
Leitzahl = Blende * Entfernung
Beispielsweise: Leitzahl 12 = bei Blende 4 saubere Ausleuchtung bei 3 Meter Entfernung zwischen Kamera und geblitztem Objekt
Jetzt kommen noch ein paar Außenfaktoren dazu, die Blitzhersteller gerne mal klein reden: die eingestellte Empflindlichkeit und der Leuchtwinkel.
Das mit der Empfindlichkeit ist ganz einfach: bei ISO 400 braucht man auf'm Chip nur 1/4tel so viel Licht wie bei ISO 100. Also kann man auch viel mehr Leitzahl angeben (und dann im Kleingedruckten schreiben: bei ISO 400).
Genauso ist's mit dem Leuchtwinkel: neue Blitze haben oft ein Zoom. Gar nicht doof, aber natürlich wird die Lichtstärke bei voll ausgefahrenem Zoom angegeben, bei irgendwas 85 bis 105 mm. Die Lichtstärke bei 35 mm Brennweite sieht dann ganz anders aus und bei 24 mm Brennweite braucht man eine Vorsatzscheibe, die die Leitzahl leider noch mal halbiert.
Und plötzlich wird aus Leitzahl 40 eine funzlige Leitzahl 24 ...
Wichtig bei 'nem Blitz sind dann noch ein paar Dinge: der verstellbare Reflektor zum Beispiel. So kann man auch mal indirekt blitzen. Ein möglichst großer Abstand zwischen Linse und Blitz, denn damit verhindert man rote Augen. Die Möglichkeit, Akkus richtig zu verwenden (Akkus haben 1.2 statt 1.5 Volt Spannung -> Laden des Blitzes kann langsamer gehen). Allgemein die Ladezeit ... Blitze brauchen immer viel zu lange dafür
... mehr fällt mir spontan gerade nicht ein.
Die Unterstützung der jeweils aktuellen Blitztechnik der Hersteller ist inzwischen relativ wichtig. Denn eines kann die moderne Kameratechnik nicht mehr, was die alten analogen Gehäuse fast alle konnten: TTL. TTL bedeutet eigentlich nur "durch die Linse" und meint, dass ein Belichtungsmesser unter dem Film sitzt und bei der Belichtung das vom Film reflektierte Licht mißt und darüber den Blitz steuert. Geht bei diesen modernen elektronischen Wunderwerken leider nicht mehr. Bzw liefert immer wieder lustige Ergebnisse in Sachen Unter- oder Überbelichtung. Die Kamerahersteller greifen daher zu einem Trick: sie rechnen. Geht ganz einfach: maximale Leitzahl und ISO ist bekannt, die Entfernungseinstellung kommt vom Objektiv (bei Nikon können dies alle mit 'nem D in der Bezeichnung) und der Rest ist dann einfaches Abregeln des Blitzes.
Also: wenn deine Linsen die Entfernungseinstellung übermitteln können, dann bist du eigentlich mit 'nem Blitz auf der sicheren Seite. Wenn nicht, dann achte auf einen Sensor am Blitz!
Vor allem Metz hat sich als Fremdhersteller mit dem SCA-System hervorgetan. Metz baut seit Urzeiten Blitze und die Teile haben einen guten Ruf. Früher hatte jeder Fotograf seinen Stabblitz ...
Das SCA-System erlaubt, verschiedene Blitze über ein einheitliches System an verschiedene Kameras (verschiedener Hersteller) zu koppeln. Achte darauf, dass der SCA-Adapter eine vierstellige Nummer hat.
Ansonsten sind Blitze heutzutage hochkomplizierte kleine Computer ... für die großen Nikon-Blitze gab's schon Firmware-Upgrades. Geht dann über eine Speicherkarte und mit der Kamera als Vermittler. Bei Metz habe ich jetzt den ersten Blitz mit USB-Anschluß zum Firmware-Upgrade entdeckt. Aber sei höllisch vorsichtig, was du verstellst. Ich hab' schon professionelle Fotografen an Blitzen verzweifeln sehen ... da hilft dann oft nur noch der grundlegende Reset.
Viel Erfolg!
euro