„Blende 1,8 und 1/4000 im Studio wäre schon cooooool...
Stopp, stopp. Das bringt nichts. Was soll HSS im Studio? Völlig unnütz! Mit der Belichtungszeit kannst du nur die Dauerlichter (Einstelllicht oder Deckenlampen) beeinflussen, aber diese sind im Verhältnis zu den Blitzen viel zu schwach, um eine Rolle zu spielen. Im Studio wird das Bild nur von den Blitzen belichtet. Im Studio wählt man daher die Kamera-Sync-Zeit (oder eine Drittel-Stufe darunter), die Blende ergibt sich aus der eingestellten Blitzleistung.
HSS passt zu Outdoor, zum hellen Sonnenlicht. Anbei ein Beispiel: der helle Hintergrund und das Sonnenlicht im Haar verlangt 1/5000s bei f1.4. Das Model steht im Baumschatten und muss aufgehellt werden. 1/5000s ist viel schneller als die Sync-Zeit der Kamera. 1/160s bei f8 ging auch, aber dann wäre das schöne Bokeh flöten. Für Blende 1.4 braucht es einen Blitz, der HSS-fähig ist und einen passenden Funkauslöser. Foto out-of-the-cam, noch nicht retuschiert.
HSS ab Werk können nur die neuen TTL-gesteuerten Blitze, aber einige ältere Blitze lassen sich austricksen, so auch mein Jinbei-Porty. Ich verwende einen Yongnuo YN-622C-TX als Sender, das Teil kann man auf HSS schalten, und einen YONGNUO YN622N II als Empfänger.
Für das Studio, ohne HSS, empfehle ich mehrere YONGNUO YN622N II als Sender und Empfänger, wie andere vor mir.
Von Infrarot-Lösungen rate ich ab. Ich habe mehrmals negative Erfahrungen damit gemacht. Manchmal hatte ich rote Reflexionen auf Metall oder in Spiegeln in der Kulisse. Infrarot schafft oft nicht die volle Sync-Zeit, man muss dann eine Zeitstufe zurückschalten. Das Ärgerlichste aber, nicht immer sehen alle Blitze das Infrarot-Signal. Besonders empfindlich sind Beauty-Dishs oberhalb des Fotografen und Blitze, die für ein Streiflicht oder Haarlicht hinter und/oder oberhalb des Models platziert werden. Ich verwende im Studio daher zwei oder drei Empfänger, um Ausfälle zu vermeiden (ich habe kein eigenes Studio, sondern gehe in Mietstudios).