Dynamik im Foto hat gleich zwei Bedeutungen. Die eine ist die Spannung, die das Bild vermittelt, und die ist hier zugegebenermaßen nicht allzu groß.
Die zweite Bedeutung ist der Umfang zwischen den hellsten Stellen und den dunkelsten Bereichen. Und der ist auf diesem Foto schon recht groß. Angefangen bei dem dunklen Horizont über die grauen Wolken bis hin zu den hellen Flächen im Wasser. Am Dynamikumfang kann es wohl nicht liegen. Eher am Kontrast? Oder an der Klarheit und Struktur?
Auch die Belichtung ist meines Erachtens und aufgrund der Darstellung hier im Thread durchaus in Ordnung, was nicht heißt, dass eventuell an der einen oder anderen Stelle Korrekturen möglich, aber nicht zwingend nötig, wären.
Wir sind sind uns wohl alle einig, dass das Foto keines ist, das mit dem Preis für die beste Landschaftsaufnahme ausgezeichnet werden wird.
Aber die Diskussion zeigt, wie unterschiedlich die Herangehensweise für die Beurteilung eines Bildes ist und dass es keinen Standardgeschmack gibt.
Was mich tatsächlich erstaunt ist, wie dogmatisch manche ihre Art der Bearbeitung formulieren und ihren Geschmack priorisieren, ohne sich erstens in die Lage des Fotografen zu versetzen und zweitens sich mit der Stimmung von Wetter und Natur auseinandersetzen, die zum Zeitpunkt der Aufnahme geherrscht haben mag.
Zumindest letztere gibt für mich keinen Grund her, das Bild "aufzuwärmen", denn nirgendwo lässt sich erkennen, dass bei der Aufnahme warmes Licht herrschte. Eher im Gegenteil. Wer mal an der See war weiß, wie kalt und grau sich das Wetter dort gebärden kann.