Etwas spät zur Party, aber falls jemand zukünftig vor ähnlichen Herausforderungen steht, würde ich gerne einige Erfahrungen mit der Blitzsteuerung als solcher teilen...
Bei dem Gerät hier handelt es sich beim Anschluss um den klassischen Mittenkontakt. Der zweite Metallpin am Rand dient nur dazu, beim Festschrauben heruntergedrückt zu werden und einen besseren Halt zu gewährleisten.
Die Mittenkontaktzündung ist recht alt, wurde bereits vor Jahrzehnten bei analogen Kameras verwendet.
Funktioniert wie folgt: Der Blitz legt eine Spannung an seine Kontakte an (Achtung: Bei alten Blitzen können das mehrere hundert Volt sein, da die die volle Kondensatorspannung anlegen), und die Kamera schliesst diese kurz. Dadurch zündet der Blitz und gibt die Energie der Kondensatoren an die Blitzröhre ab.
(Bei Regelbaren Blitzen wird dann irgendwann die Abgabe unterbrochen, bsp. durch eine eingebaute Fotozelle (sogenannter Automatikmodus))
Der zweite Kontakt dazu sitzt in der Nut am Rande vom Blitzfuss, der die Umrandung vom Blitzschuh kontaktiert.
Wenn man testen will, ob ein Blitz auf diese Art ausgelöst werden kann, kann man das mit einer Büroklammer etc. brücken, der Blitz sollte dann auslösen.
Achtung: Bei alten Blitzen sollte man hier erstmal die Spannung messen, da kann richtig Spannung drauf sein. Ansonsten sind das bei modernen Systemen idR. weniger als 6 Volt, also ungefährlich.
Modernere Blitze, die digitales TTL sprechen (NIkon iTTL, Canon eTTL etc.) haben zusätzlich Datenkontakte, mit denen die Kommunikation mit der Kamera läuft.
Im Normalfalle sind die Blitze mit beiden Methoden auslösbar, d.h. wenn bsp. ein Canonblitz (mit ggf. abgeklebten Datenkontakten) auf einer Nikon zum Einsatz kommt, dann sollte zumindest der Mittenkontakt eine Zündung auslösen, wobei der Blitz dann je nach Einstellung entweder die volle Ladung abgibt oder im manuellen Modus eine Teilladung abgibt.
Der Hammer kommt aber:
Einige Hersteller haben in ihren Modellreihen die Mittenkontaktzündung deaktiviert oder aber die dazu benötigten Bauteile nicht bestückt. Zu vermuten sind hier Kostensparmassnahmen gerade bei Einsteigerkameras.
Bei Canon ist da bsp. die 2000D/4000D ein bekanntes Beispiel, wie das mit der 1x00er Reihe aussieht, weiss ich nicht.
Hier muss man ggf. schauen, ob der Hersteller die Mittenkontaktzündung unterstützt.
Habe gerade mal im Handbuch der 90D etwas nachgelesen, was aber sinngemäss für alle anderen Kameras auch gilt, wenn man auf Fehlersuche geht:
• Die Kamera sollte auf die Standardeinstellungen (zumindest bei den Blitzen) zurückgesetzt werden, da ggf. Einstellungen wie 2. Vorhang, Highspeedsync etc. die Mittenkontaktzündung deaktivieren)
• Normale Einstellungen zum Testen sind hier sowas wie: Blitz soll immer blitzen, 1. Vorhang, mechanischer Verschluss
• Blitzsynchronzeit beachten: Diese liegt in der Gegend von ca. 1/200 bei den meisten heutigen Kameras, und sollte im Zweifelsfall länger gewählt werden. Grund: Wenn eine Zeit kürzer als Synchronzeit gewählt wird, kann die Kamera teilweise versuchen, in einen Highspeed-Sync Modus zu schalten, der zwingend Datenübertragung erfordert