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FETISCH FOTOGRAFIE
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*******tis Mann
89 Beiträge
@******yes Festbrennweiten haben nicht nur den Vorteil, dass diese in der Regel von der Blende weiter aufzumachen sind als normale Zoomobjektive. Hier betrachte ich alles erstmal als Werkzeug, was der Situation angepasst sein sollte, und je nach Anforderung ist dann das eine oder andere Setup besser geeignet, die Aufgabe zu bewältigen.

Festbrennweiten bieten als Vorteile gegenüber Zooms:
• größere Offenblende (=bessere Möglichkeit, den Hintergrund aufgrund einer schmalen Tiefenschärfeebene unscharf erscheinen zu lassen)
• größere Offenblende bedeutet helleren Sucher beim Fokussieren und Bildausschnitt festlegen
• geringeres Gewicht
• kleiner
• AF-Motor hat idR. geringere Masse zu bewegen, was weniger Strom verbraucht

Ein weiteres Argument, welches ich hier nur kurz ausführen möchte, um die Leserschaft nicht in Technik zu verlieren: Aufgrund der Funktionsweise des AF-Moduls von DSLR ist die Genauigkeit und Treffsicherheit von der Lichtstärke bei Offenblende abhängig. Hier gilt, dass ab einer Offenblende von 2.8 die einzelnen Sensorpunkte gerade bei den entlegensten Stellen auf dem AF-Sensormodul deutlich besser beleuchtet werden, was zu einem schnelleren und präziseren Fokussieren führt.

Hier ist es so, dass bei dem Phasen-AF einer DSLR der vermeintliche Sensorpunkt gar kein Punkt ist, sondern aus zwei gegenüberliegenden Sensoren besteht, deren Versatz dann berechnet wird.
Aus diesem Grunde können Profizooms mit 2.8er Blende u.a. auch (abgesehen vom besseren Motor und mehr Positionsmöglichkeiten als bei Consumerzooms) schneller und präziser fokussieren.

Wie das bei aktuellen Mirrorless-Systemen aussieht, weiss ich nicht genau, habe ich mich noch nicht näher beschäftigt. Hier ist ja meist ein Mischsystem aus Kontrast_Af mit einigen Phasen-AF Sensoren und vieeeel Rechenleistung in Gange- wobei ich hier durchaus vermuten würde, dass eine größere Offenblende hier naturgemäss dem Vorgang zugutekommen sollte.
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Zitat von *******tis:
Festbrennweiten bieten als Vorteile gegenüber Zooms:
• größere Offenblende (=bessere Möglichkeit, den Hintergrund aufgrund einer schmalen Tiefenschärfeebene unscharf erscheinen zu lassen)

Das ist für mich eher ein Nachteil, ich brauche eine große Schärfentiefe, weil meine Motive selten auf einer Ebene sind. Wenn ich das Essen in einem Michelin-Stern-Restaurant fotografiere soll die Komponente vorne auf dem Teller genauso scharf sein, wie hinten.

Aber das nur am Rande.

Zitat von *******tis:

• geringeres Gewicht

Was wiegen die ganzen Festbrennweiten, die ich anstelle des Tamron 28-200 für Sony E-Mount (575g) mitnehmen muss? Ich fotografiere auf Reisen, nicht im Studio.

Ich habe die DSLR ausgemustert, weil veraltet, von daher zählen die möglichen "Argumente" für mich nicht. Ich habe mich für die A7SIII für wenig Licht und die A1 für hohe Auflösung und schnellen Tierautofokus entschieden.

Aber ich respektiere, wenn das anders gesehen wird und mir ist auch klar, das der TE andere Bedürfnisse hat.
*******tis Mann
89 Beiträge
@**********derHB Was vollkommen ok ist, jeder hat andere Bedürfnisse.
Ich z.B. bin häufig in der Stadt unterwegs, und möchte dort Gebäude fotografieren. Je unauffälliger die Kamera ist, umso leichter ist diese zu transportieren, und umso weniger Begegnungen mit komischen Leuten hat man- habs schon mehrfach erlebt, wenn die dicke DSLR mit Batteriegriff und dem 2.8er Zoom in der Hand liegt, dass man spontan komisch angeschaut oder angemacht wird (Wenn ich im Hintergrund zu sehen bin, wird bitte Bild gelöscht etc.)

Eine Festbrennweite hilft mir, mich auch auf Ausschnitt und Perspektive zu konzentrieren, weil ich eben nicht zoomen kann. Soweit zu den Dingen, die ich fotografiere.


Wenn die Situation anders ist, wie bsp. leicht zu packendes Reisegepäck, dann haben die klassischen Reisezooms (10x Übersetzung) klare Gewichtsvorteile- und solange die Bildqualität für die Ansprüche ausreicht, ist das vollkommen ok.
Auch im Theater, wenn die Position nicht wechselbar ist, und man spontan auf wechselnde Szene reagieren muss, ist ein Zoom von Vorteil- nicht umsonst gilt das klassische 70-200/2.8er Zoom bei den Berufsfotografen als "Moneymaker", weil viele der Bilder, die verkauft werden, mit diesen Dingern entstehen.

Was alles soweit gut ist, letztendlich sind das alles Werkzeuge, die sinnvoll eingesetzt werden müssen. Hier haben Festbrennweiten genauso ihren Platz wie Zooms- und wenn man als Fotograf weiss, was man diese nicht braucht, umso besser- macht die Auswahl einfacher *zwinker*
*********_Art Mann
678 Beiträge
Zooms sind immer ein Kompromiss und haben niemals die gleiche Qualität wie eine FBW, das geht rein physikalisch nicht. Aufbau der Linsen, Bildwinkel etc. dies rein technisch hier zu untermauern würde zu weit führen.

Es kommt aber auch immer darauf an wieviel wert du als Fotograf auf diese Qualität setzt und wofür du fotografierst.
Wer seine Bilder nur im Internet veröffentlicht, für den wird es letztendlich keinen Unterschied machen und nur so by the way, dafür braucht man auch kein Pixelmonster.

Die Fotografie hat so viel unterschiedliche Genre in den bestimmte Festbrennweiten unersetzlich sind.
Für ein Sportreporter ist ein 400 mm, f 2,8 ein muss.
Wer sich ernsthaft mit der Makrofotografie auseinander setzt wird ein Balgengerät und ein dafür abgestimmtes Makroobjektiv nutzen.
Ein Landschaftsfotograf wird mindestens ein 20 mm haben mit diversen Filtern.
Für einen Architektur Fotografen wird ein Shiftobjektiv unersetzlich sein.
Und als Peoplefotograf hat man ein 85 mm f 1,2 oder f 1,4.

Ein Objektiv sollte für jeden Fotografen Pflicht sein und mit diesem müsste man eigentlich auch das fotografieren erlernen, bevor man andere Brennweiten nutzt. Im Kleinbild Vollformat ist die das 50 mm Objektiv, die Brennweite die dem menschliche Auge am nächsten kommt.

Wenn ich die Fotografie aus meinem Genere (People Schwerpunkt Akt) betrachte, dann sind für mich und meine Art zu fotografieren FBW unersetzlich.
Ich habe auch extrem gute Zooms, nutze sie aber nur noch selten.
Hinzu kommt das jedes Objektiv seinen eigenen Charakter sprich Charme hat.
20 mm 1,4, 50 mm 1,4, 85 mm 1,4 und 135 mm 1,8 sind die Objektive die ich am meisten nutze.

Ich sehe jedes Objektiv als Bereicherung und es ermöglicht mir meinen kreativen Spielraum zu erweitern.
Genauso wie die M Taste an der Kamera, mit der ich überwiegend arbeite.

Abschließend eines, FBW sind nichts für faule Fotografen *zwinker*
******yes Frau
2.475 Beiträge
@*********_Art :
"Abschließend eines, FBW sind nichts für faule Fotografen *zwinker*"

Immer wieder dieses Dogma mit den FBW...wer sie nicht verwendet ist faul, kann nichts und legt keinen Wert auf Qualität....ich sehe Fotografie als Betätigungsfeld, in dem ich so frei und ungebunden wie möglich agiere. Ich bin nicht faul, glaub mir, auch mit einem Zoom verbiege und verknautsche ich mich beim Fotografieren noch genug...ich bin die, die am Boden kauert, kniet, manchmal sitzt. Aufsteht, neuer Winkel von ganz unten, dann von ganz oben, soweit es meine Arme erlauben. Ich habe oft tagelang Muskelkater wenn ich intensiver Bilder gemacht habe. Dieses "Faulheits"gedöns geht mir sehr auf die Nerven...immer dieselben Sprüche von Leuten, die die Vorgehensweise anderer damit torpedieren, weil´s nicht in ihr kleines Weltbild passt. Aus dem Grund bin ich auch aus dem örtlichen Fotoclub ausgetreten *g*
*******rph Mann
80 Beiträge
Ich oute mich als Zoombenutzer und Festbrennweitenbesitzer. Whatever fits. Die Diskussion um Blende 1.2. Echt jetzt? Ja geht. Auge scharf, Nase schon nicht mehr. Manchmal das Mittel der Wahl, aber eher manchmal. Meine 2,8 24-70 Zooms sind standardmäßig auf den Kameras.
*******tis Mann
89 Beiträge
In meiner Fototasche befindet sich ein Nikkor 55mm/1.2 Ai aus den 70ern. Geiles Teil, was auch einiges an Retro-Feeling befeuert- und nicht ganz einfach zu nutzen.
Damals war f/1.2 u.a. noch aus Lichtstärkegründen ggf. sinnvoll, da die übliche Filmempfindlichkeit eine ganz andere Hausnummer war als heute möglich ist. (ISO 400 versus dem heutigen "Aach, ISO 6400 and counting")

Heutzutage sind Zoomobjektive immer besser geworden, was die Bildqualität und Nutzbarkeit angeht, und auf meiner ollen D7100 habe ich auch ein 17-55/2.8 als "Immerdrauf" - bei Portraitshootings wird das dann meist durch das 85/1.8 ersetzt, was für mich den "Sweet Spot" innerhalb diverser Parameter darstellt.

Letztendlich sind das alles Werkzeuge, die der Fotograf sinnvoll einsetzen muss. Und da haben alle Objektivtypen eine gewisse Berechtigung.

OK, ich gebe zu, dass ich früher Probleme hatte, ernst zu bleiben, als mir jemand allen Ernstes erklären wollte, dass sein ca. 100€ Tamron 18-200 APS-C Riesenzoom besser ist als so diverse andere Objektive, weil es eben einen riieeeesigen Bereich abdeckt- und dabei so ziemlich alle anderen Faktoren wie Abbildungsqualität Marke umgedrehter Flaschenboden, Geschwindigkeit vom AF und dessen Treffgenauigkeit und Lichtstärke (bzw. deren Abwesenheit) vollkommen ignoriert hat...

In vielen Fällen ist auch der Vergleich von den 1.8er zu 1.4er Objektiven eine Debatte, die teilweise mit religiösem Eifer geführt werden kann... Und zumindest der normale Hobbyknipser wird selten deutlich von den 1.4er Pendants profitieren, solange keine ganz speziellen Anforderungen bestehen.
******yes Frau
2.475 Beiträge
@*******tis : "Hobbyknippser"...wenn ich das schon lese...letztlich kochen alle Fotografen doch nur mit Wasser. Man drückt auf den Auslöser, bearbeitet, fertig. Macht der Hobbyist genauso wie der Profi....und Kunst kann letztlich alles sein, sogar die profansten Motive und "Schnappschüsse" (oder was sind die Werke von Cartier-Bresson oder Doisneau). Ich bin für mehr Demokratie auch in kreativen Belangen...überall trifft man auf diese überhebliche Clientele, die meint mit teurem Gerät und einem blasierten Statement ist man ja besser als diese dilettantischen "Knippser". Herrjeh.
******yes Frau
2.475 Beiträge
P.S.: Wo steht eigentlich geschrieben, dass ich als Fotograf:in nicht faul sein darf *g*
*******tis Mann
89 Beiträge
@******yes Von dem her, was ich so mache, zähle ich mich selbst zur Schar der oben erwähnten Hobbyknipser- und abgesehen von einem weiteren alten 50mm/1.4er Manualfokus-Objektiv aus den 80ern habe ich sonst keine ultralichtstarken Dinger im Einsatz- hier reichen für meine Zwecke die 1.8er Varianten einschlägiger Modelle vollkommen aus.

Was ich in meinem Beitrag ausdrücken wollte: Letztendlich muss jeder sehen, wie das Gerät rankommt (und auch bezahlt werden will)- ich habe allerdings etwas Probleme damit, wenn Leute mit wenig Ahnung von der Sache mir die Welt (und dann noch falsch) erklären wollen...
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