Es stimmt, die Spiegellosen ziehen tendenziell mehr Staub an als DSLRs. Bei der DSLR liegt immer der Spiegel vor dem Sensor (außer bei der Aufnahme) und der Verschluss ist geschlossen. Bei den Spiegellosen ist der Sensor oft offen zu sehen, wenn das Objektiv abgenommen wird. Das wirkt auf den Staub so attraktiv wie nackte Haut auf die Mücke – ran an den Feind.
Canon ist da ein Leuchtturm. Bei den Canon R-Kameras wird der Verschluss vor dem Sensor geschlossen gehalten, bis das Objektiv drauf sitzt. Sony, habe ich hier gelesen, auch.
Ein zweiter Faktor ist der Bajonettdurchmesser. Je größer dieser ist, desto mehr Chancen hat der Staub. Bei Nikon-F Bajonett hat 44 mm, Nikon Z 55 mm. Das sind 56% mehr Fläche als zu SLR- und DSLR-Zeiten.
Der dritte Faktor sind die Objektive. Objektive atmen, wenn sie ihre Größe ändern. Es gibt „inner zooms“ und „outer zooms“. Outer Zoom verändern beim Zoomen die Objektivlänge. Es wird Luft angesaugt, durch das Bajonett. Wird zurückgezoomt, muss die Luft wieder aus dem Objektiv raus und wieder durch das Bajonett. Bajonette sind bestenfalls spritzwassergeschützt, aber keine Vakuumkammern.
Vor einigen Jahren waren Superzooms populär. Outer Zooms mit 10-fach, 12-fach oder 15-fachem Zoombereich: perfekte Staubatmer.
Gegenmaßnahmen wurden bereits genannt.
1. Zuallererst die automatische Staubreinigung.
2. Das Reinigen des Sensors mit einem trockenen Pinsel. Ich habe einen Pinsel, der sich elektrostatisch aufladen kann und damit den Staub anzieht (Arctic Butterfly). Es geht auch ein Pinsel mit Blasebalg. Canon rät von Druckluft oder Gas ab, das könne den Sensor beschädigen (soweit ich weiß, Nikon auch).
3. Ich rate auch vom Blasen mit dem Mund ab. Mit jeden Ausatmen kommt auch Spucke in die Atemluft (das ist kein destilliertes Wasser und verdunstet nicht rückstandsfrei). Da kann man gleich mitten auf den Sensor spucken.
Dann gibt es die Staublöschungsdaten (hier Methode Canon). Man nimmt eine weiße Fläche auf. Alles, was nicht weiß ist, ist Staub. Diese Staublöschungsdaten werden an die JPGs und RAWs drangehängt. Die Canon eigene Software Digital Photo Professional rechnet die Staublöschungsdaten gegen die Fotos. Man kann auch das Foto einer weißen Fläche nach Lightroom importieren und alle Staubflecken mit dem Reparaturpinsel behandeln. Danach überträgt man diese Reparaturen auf alle Fotos der Serie, aus der das „weiße“ Bild stammt. Einstellungen synchronisieren -> Reparatur.
„Dass die APSC-Kameras bei Nikon keinen IBIS und damit keine automatische Sensorreinigung haben, liegt meiner Meinung nach am Sonsorlieferanten. Nikon bekommt keine mit IBIS, da der Lieferant lieber seine eigenen Kameras damit verkauft. Ist aber nur meine Meinung.
IBIS und automatische Sensorreinigung sind unabhängig voneinander. Schon meine erste Canon DSLR, EOS 40D, konnte reinigen (wenn auch lang nicht so gut wie die Kameras heute). Wenn Nikon keine Sensorreinigung hat, liegt das an Nikon. Fujifilm – bezieht seine Sensoren auch von Sony – hat bei 24 MP Sensor sowohl Reinigung als auch IBIS. Sony und Canon bauen Sensoren, aber der Kamerahersteller reinigt und stabilisiert.