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Mein Fazit, der Mensch will "beschissen" werden.
Naja, wo fängt der "Beschiss" in der Fotografie an? Wenn ich meine in der Äquator-Sonne aufgenommenen Fotos von Anfang an unterbelichte damit ich mit nur wenigem Aufwand mehr Kontraste und Sättigung erziele, damit der Himmel nicht fad hellblau wie er nun mal real aussieht, sondern in einem schönen satten Himmelblau leuchtet? Ich die von der Sonne ausgeblichenen Farbanstriche an den Häusern per Regler schön aufpimpe, dass jeder denkt das ich in Paradiesien im Urlaub war?
So eine Verzerrung der Wirklichkeit liefert ja mittlerweile fast jedes Handy durch die verwendeten Filter mit und gehört dadurch schon fast zu unseren Sehgewohnheiten.
Ich finde hier kommt durch unfreiwillige Darstellung von Nacktheit noch einmal eine andere Dimension hinzu -> ein tiefer Eingriff in die Intimssphäre.
Beispiel: Die 13 jährige Tochter kommt heulend nachhause, weil ihr ein Klassenkamerad ein Streich gespielt hat und ein Fakefoto von ihr mit den Tatsachen entsprechenden kleinen Brüsten erstellt und ins Internet gestellt hat.
Oder selbiger Schüler stellt seine Lehrerin, weil sie ihn getadelt hat, mit völlig übertriebenden Brüsten dar. etc.
Mit ein paar Eingabebefehlen in eine KI-App erfolgt ein tiefer Eingriff in die persönliche Intimssphäre. Und jeder Depp kann so etwas bedienen und nutzen.
Es wird spannend sein ob solche Bilder irgendwann ähnlich der gepimpten Landschaftsaufnahmen auch zu unseren Sehgewohnheiten gehören werden - einfach aus der Tatsache heraus, dass man es wahrscheinlich nicht verhindern kann, das die Bilder überall ungefragt erstellt werden.