Verträge
Dazu kamen aber in letzter Zeit auch immer wieder Models, die die Bilder lieber nur für sich haben möchten. Entweder weil sie selbst entscheiden wollten, wer die Bilder sieht oder weil sie selbst die Bilder kommerziel verwenden wollen und entsprechend nicht wollen, dass die Bilder anderweitig verfügbar werden.
Ich sehe sowas recht einfach: Egal was für eine Konstellation man hat, es sollte jeder einen (möglichst gleichwertigen) Nutzen vom Shooting haben.
Im simpelsten Fall isses TfP (gerade im Hobbybereich), oder aber eben PAY, wenn man klare Verhältnisse haben will. Und ein Berufsmodel muss nunmal auch ihr Geld verdienen.
Hat eine der Parteien deutlich mehr drauf als die andere, dann wird eben mit sonstiger Leistung (meist Geld) ausgeglichen. Beispiel: Das Hobbymodel bezahlt zumindest noch etwas an einen sehr erfahrenen Fotografen, oder aber ein unerfahrener Hobbyknipser kann mit einem erfahrenen Aktmodell kostenlos shooten, darf selbst die Bilder aber nicht veröffentlichen, während das Modell die Bilder auf Onlyfans etc. vertickert.
In letzterem Fall klingt das sehr einseitig, bietet aber eine gute Gelegenheit, zu üben und etwas Lernkurve hinter sich zu bringen.
ZUm Thema "Models wollen Bilder, aber Fotograf soll nix veröffentlichen"
Frage wäre hier erstmal, warum die Models nicht wollen, dass der Fotograf die Bilder auch veröffentlicht? Wollen die einfach bestimmte Aufnahmebereiche nicht veröffentlichen, wie Akt, oder betrifft das vielleicht gewisse Medien, damit Oma und die Eltern von interessanten Bildern nichts mitbekommen?
Fürchten die Models ggf. eine pornografisch angehauchte Umgebung, wo ihre Bilder landen?
->Hier kann man ggf. aufklären, oder vereinbaren, dass man ggf. auch etwas leichter bekleidete Bilder schiesst, aber letztendlich nur die etwas weniger Haut zeigenden Bilder veröffentlichen darf.
(Wenn das Model merkt, dass man seriös arbeiten kann, und die erste Flut an Reaktionen im Freundeskreis durch ist, lassen sich ggf. weitere Shootings vereinbaren, wo dann etwas mehr geht, wenn erstmal Vertrauen da ist)
Wollen die Models einseitig Bilder, weil es eine Ehre sein soll, diese überhaupt zu knipsen? Oder wissen die Models den Arbeitsaufwand der Fotografen nicht zu schätzen, weil man in der heutigen Zeit mit dem aktuellen Smartphone mit dem angebissenen Apfel und den richtigen coolen Apps und Filtern selbst schon einiges an Material für social Media erzeugen kann?
->Umdrehen und gehen. Sollen andere sich mit mangelnder Wertschätzung und medialem Fastfood auseinandersetzen.
Apropos Wertschätzung: Die oben aufgeworfene Frage, was ein angemessener Anteil an einem Shooting ist, ist nicht nur in Anzahl Bilder oder Geld zu bewerten. Wenn man alles betrachtet, so gewinnt man ggf. an Erfahrung, hat mit den richtigen Leuten bei einem Shooting auch gut Spass, sieht neue Locations, die sonst vielleicht kaum geshootet werden etc.
Die Frage ist eben, was diese nicht in Geld messbaren Dinge für einen persönlich bedeuten.
Kommerzielle Verwendung: Es ist in meinen Augen vollkommen legitim, dass Models versuchen, ihre Bilder selbst zu Geld zu machen. Ob es das Drucken von Kalendern für ihre Fans ist, oder ein Verkauf auf Onlyfans etc. Hier sollte dann aber ganz klar und emotionslos abgesprochen werden können, wer jetzt was vom Shooting hat. Ein Anfänger, der das erste Mal naggische Mädels shootet, kann sicherlich viel lernen, wenn er sich nur um die Kamera kümmern muss und nicht noch ein aufgeregtes Hobbymodel zurechtrücken soll. Sowas kann eine kostenlose Lehrstunde sein und somit Geld sparen- wenn dann das Model die Bilder als Gage bekommt, um diese dann zu verkaufen, dann ist das ok- solange es vorher klar vereinbart wurde.
Ansonsten: Möchte ein Model mit einem erfahrenen Fotografen neuen content für Verkaufsabsichten generieren, so ist es nur fair, wenn der Fotograf für seine Mühen und Zeit kompensiert wird.
Klassisch geht sowas mit Geld, aber ich finde hier auch warme Mahlzeiten oder andere Naturalien ok. Und wieder: Solange man sich vorher einig ist, wie mans macht, vollkommen legitim.
Meine wichtigste Erkenntnis der letzten Jahre, wo ich auch realisiert habe, dass sich vieles im Bereich Hobbyshootings drastisch verändert hat:
Wenn es sich nicht gut anfühlt (Kommunikation mit dem Model, Bedingungen, die gestellt werden) ->Lass es sein. Spart in der Regel viel Frust und Zeitaufwand.