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FETISCH FOTOGRAFIE
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Natürliches vs. Computer

Was ist schöner?

Dauerhafte Umfrage
... aktuell
*****San Mann
7.478 Beiträge
@ Trout:
Ganz ehrlich, als Fotograf bin ich verantwortlich dafür, daß ich die Menschen vor der Kamera in gebührender, schöner Form zeige. Dies muß bei der Aufnahme geschehen und nicht hinter her.

Sehe ich auch so. Selbst so "Kleinigkeiten" wie Bildausschnitt versuche ich nach Möglichkeit schon beim Fotografieren und nicht erst hinterher bei der "Bearbeitung" zu beachten. Die Kunst des Handwerks des Fotografen liegt auch aus meiner Sicht eben direkt beim Fotografieren. Auch wenn ich da selbst noch viel lernen muss, aber ich arbeite dran...
*********7778 Paar
1.667 Beiträge
Das bedeutet also das eine Frau die nicht dem Idealbild entspricht das uns von den Medien vorgegeben wird niemals gezeigt bekommt das sie genau so aussehen kann.

Das man natürlich nach Möglichkeit alles vor dem auslösen beachten sollte ist klar. Aber mal ne ganz ehrliche Frage hat die "nict-bearbeiten" Fraktion:

Wo liegt der Unterschied ob ich einen Pickel vorher mit Make-Up und Puder übertünche oder hinterher mit Photoshop entferne?

Wenn ich diese Extremmeinungen hier lese dann glaube ich das folgende zu verstehen:

Modelbearbeitung ist ok
Bildbearbeitung ist nicht ok

Das fast alles was wir heute mit Photoshop machen ursprünglich aus der analogen Fotografie kommt wird in meinen Augen oftmals vergessen. Auch dort gab es Weichzeichung, Abwedler und Nachbelichter.

Mir persönlich ist es wichtig das meine Modelle lernen das es die Menschen auf den Plaketen nicht gibt und das oftmals eine bestimmte Pose, etwas Licht und Schatten an der richtigen Stelle und auch ein WENIG (man beachte die Betonung auf WENIG) Bildbearbeitung vollkommen ausreicht um ähnlich ansprechende Ergebnisse zu erzielen.

Berufsethos ist eine wunderbare Sache ist aber oftmals auch einfach nur eine Kaschierung von Arroganz (ist nicht angreigend gemeint, leider fiel mir kein anderes Wort ein) einiger Fotografen da ein Bild immer ein Gemeinschaftswerk von Modell und Fotograf ist. Da MUSS in meinen Augen auch das Modell haben Wünsche zu äußern und sich mit einzubringen. Nur weil man einen Pickel oder eine Narbe wegretuschiert ist das in meinen Augen nicht direkt eine Lüge. Wenn man aus dem Kleidergröße 48 Modell eine 36 zaubert, würde ich mich dieser Argumentation schon eher anschliessen.

Wie gesagt.. ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und egal ob man es als Lüge, Berufsethos oder ähnliches tituliert, hinterher sollten alle zufrieden sein. Und, nur um es nochmal zu sagen, hat alles seine Daseinsberechtigung.

Um nochmal auf einen Post einzugehen der vom Fotowettbewerb spricht... die Fotowettbewerbe hier im Joy kann man in meinen Augen voll in die Tonne treten. Da hier die Benutzer abstimmen kann man grob schonmal folgende Faustregel anwenden:

• gut aussehendes, schlankes Modell = 1 Stern
• Nackte Brüste zu sehen = 1 Stern
• komplett nackt abgelichtet = 2 Sterne
• Ansprechende Bildkomposition = Bildompowas?
• witzige Idee = 1 Stern

Ich habe hier im Joy bereits sehr viele richtig gute Arbeiten gesehen die in entsprechenden Wettbewerben immer wieder schlecht abgeschnitten haben. Aber, und das muss man immer beachten, die Leute die hier bewerten sind der otto-normal-durschnittsbürger (auch nicht abwertend gemeint), nämlich genau die Leute die auf den Plakaten und Anzeigen immer wieder von weichgezeichneten und retuschierten Modellen angelächelt werden. Woher sollen diese Leute also die Unterschiede kennen?

Und nochmal ganz ausdrücklich: Auch wenn dieser Post manchmal etwas unglücklich formuliert ist möchte ich wirklich NIEMANDEN angreifen oder beleidigen. An einigen Stellen fiel mir wirklich keine andere Formulierung ein um das rüber zu bringen was ich sagen wollte *g*

LG
Frank
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Frank, bitte laß uns nicht über den Pickel reden. Wer das als Bildmanipulation ansieht, der hat den letzten Schuß nicht gehört. Und außerdem (habe ich schon weiter oben geschrieben) gibt es keine Fotografie ohne Bildbearbeitung. Im Analogen ist das vollkommen klar, weil da ja schon die Negativentwicklung eine Bildbearbeitung ist und es alleine bei SW über 20 verschiedene Methoden (fängt schon bei der Auswahl der Chemie an) zur Auswahl stehen. Dann kommt noch der Positivprozess. Also lassen wir den "ich bearbeite nie"-Quatsch. Wer glaubt, aus der Digitalkamera bekäme er unbearbeitete Bilder, wenn er kein PS & Co. bedient, der irrt gewaltig! In jeder Digicam ist Firmware und Software, die ein Bild richtig schön zusammenrechnet und einer ersten Schönheitskur unterwirft. Da werden sogar über Fuzzi-Logik geschlossene Augen geöffnet und Mundwinkel in Lächelform gebogen. Layer für "ideale Sonnenuntergänge" gibt es schon seit Ewigkeiten, die gnadenlos der Realität ein wenig auf die Sprünge helfen. Angesichts dieses Wissens ist tatsächlich die Ausgangsfrage hinfällig und überflüssig. Aber es geht um mehr!

Richtig wäre das Wort "Bildmanipulation". Dummerweise sind durch die digitale Bildbearbeitung die Bereiche "Bildbearbeitung" und "Bildmanipulation" in einen Topf geworfen worden und nun scheinbar untrennbar miteinander verknüpft. Richtig, EBV ist die Nachbildung des analogen Dunkelkammerprozesses. Aber es ist unzweifelhaft Zusätzliches hinzu gekommen. So konnte in der Duka niemand nachträglich Weichzeichner anwenden ... es sei denn, er verwechselt das Thema Gradation des Papiers damit. Weichzeichnung ist ein optischer Effekt, der ausschließlich über Optik erstellbar ist. Z.B. PS nutzt intern einen Ebenentrick, um eine Weichzeichnung zu erzeugen. Das hat aber nichts mit dem optischen Weichzeichner zu tun. Egal, das ist ein Fachthema und gehört nicht hier hin

Übrigens betreiben wir eine recht müßige Diskussion. Bereits 1903 wurde ein Siegerbild eines internationalen Fotowettbewerbs zum Skandal, weil der Fotograf aus 3 Negativen im Sandwich-Verfahren Windjammer, Wolken und Drumherumlandschaft lustig und optimal zu einem Bild zusammengesetzt hat. Auch damals wurde schon gefragt, ob das statthaft ist. Oder ist es heute "große Kunst", weil es alt ist und heute mit PS-Mitteln verboten? Ein Schelm, wer darin eine Provokation sieht *zwinker*

Um was geht es in unserer Diskussion hier eigentlich?
Wir alle sind satt, ständig auf Bilder schauen zu müssen, die ein irgendwie geartetes Ideal zum 5000sten Mal in die Landschaft haut. Und wir sind müde, hinter jedem Bild Lug und Betrug zu vermuten.
Wir alle haben genug von den immer gleichen Idealisierungen und Überhöhungen von Gestalten, die, wenn wir ihnen im RL begegnen, nicht einmal einen Hauch dessen wiedergeben können, was man auf dem "leckeren" Bild gesehen hat.
Nun gut, es ist phantastisch, was man heute mit der Digitaltechnik aus einem Bild alles machen kann. Ob allerdings der Einsatz all der vielen EBV-Filter und Plugins zu besseren Bildern führt, ist zu bezweifeln. Vor kurzer Zeit las ich auf einen amerikanischen Blog einen interessanten Artikel, in dem ein (wirklich guter) Fotograf ein Tutorial zeigte, wie man bewußt in ein (perfektes) Digitalbild Bildfehler einbaut. Entsteht hier ein Trend, der sich als Flucht aus dem Perfekten darstellt?

Grüße, Michael
... aktuell
*****San Mann
7.478 Beiträge
Das bedeutet also das eine Frau die nicht dem Idealbild entspricht das uns von den Medien vorgegeben wird niemals gezeigt bekommt das sie genau so aussehen kann.

Hallo Frank,
nicht die Frau wird so aussehen, wie die Medien es vorgeben, sondern das Bild wird ihr "vorgaukeln", dass sie so aussehen kann. An der Realtität ihres Aussehens ändert die Bearbeitung auch nichts...

Aber ansonsten hast du schon recht, teilweise gehen die Meinungen schon weit auseinander. Empfinde ich persönlich aber nicht schlimm.
@Traut
¡BRAVO!
*top2* *bravo* *spitze*

Wer Hautrötungen nicht durch Licht oder Filter in den Griff bekommt, der hat Fotografie nicht verstanden. Wer Weichzeichnung nur über EBV basteln kann, der sollte in die Fotografiehilfsschule gehen und wer Schärfeverlauf digital erzeugen muß, sollte lieber mit der modernen Box-Kamera (iPhone) losziehen.

Sorry, aber mir geht da gerade der Hut hoch.

Du sprichst mir da voll aus der Seele!
@dreamteam7778
Das bedeutet also das eine Frau die nicht dem Idealbild entspricht das uns von den Medien vorgegeben wird niemals gezeigt bekommt das sie genau so aussehen kann.

Lieber Frank,

sie sieht definitiv nicht so aus. Warum also so tun als ob?

und
Mir persönlich ist es wichtig das meine Modelle lernen das es die Menschen auf den Plaketen nicht gibt und das oftmals eine bestimmte Pose, etwas Licht und Schatten an der richtigen Stelle und auch ein WENIG (man beachte die Betonung auf WENIG) Bildbearbeitung vollkommen ausreicht um ähnlich ansprechende Ergebnisse zu erzielen.
Wozu sollen sie das denn "lernen"?
Das gab es doch auch schon analog und ohne "EBv":
Früher gab es diese bemalten oder bedruckten Tafeln mit prominenten Personen als Motiv und Aussparungen (ähnlich wie bei einer Torwand) für den Kopf von Leuten, die sich gerne mit fremden Federn schmücken und darin ablichten ließen. Erinnert Ihr Euch?
*zwinker*

die Fotowettbewerbe hier im Joy kann man in meinen Augen voll in die Tonne treten. Da hier die Benutzer abstimmen kann man grob schonmal folgende Faustregel anwenden:

• gut aussehendes, schlankes Modell = 1 Stern
• Nackte Brüste zu sehen = 1 Stern
• komplett nackt abgelichtet = 2 Sterne
• Ansprechende Bildkomposition = Bildompowas?
• witzige Idee = 1 Stern
Da gebe ich Dir Recht. Was hier teilweise an "fotografischem Können" gezeigt wird, ist unter aller Kanone.

LG
Michael
@Traut: verbogene Mundwinkel?
Da werden sogar über Fuzzi-Logik geschlossene Augen geöffnet und Mundwinkel in Lächelform gebogen.

Hallo Namensvetter,

von welcher Kamera berichtest Du da gerade?
Meine Nikon D3 kann das nicht - muss ich mir jetzt ne Neue zulegen? *haumichwech*

LG
Michael
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Namensvetter, dann schau Dich mal in der Kompaktklasse um. Wer nur auf das "schöne Bild" spekuliuert, sollte die Finger von einer dicken DSLR lassen, weil die doch sowieso zuviel Arbeit macht, echt schwer ist und außer dem Porscheeffekt nichts bringt *zwinker*
Ich weiß schon, warum ich mit uralten Knipskisten losschiebe. Ganz in der Tradition von Heinz-Herbert (hier seine interessanten Beiträge: Forum ) habe ich da 100% Erfolg *haumichwech*

Grüße, Michael
@Trout
Namensvetter, dann schau Dich mal in der Kompaktklasse um. Wer nur auf das "schöne Bild" spekuliuert, sollte die Finger von einer dicken DSLR lassen, weil die doch sowieso zuviel Arbeit macht, echt schwer ist und außer dem Porscheeffekt nichts bringt

Danke, lieber Namensvetter!

Jetzt weiß ich endlich wieder, warum auch ich so gerne Porsche Carrera (Bj. 1988) fahre! *haumichwech*
Keine Servolenkung; kein Airbag; kein ABS; kein Navi; kein Computer, der mit mir spricht, wenn ich nicht angegurtet bin oder beim Aussteigen das Fenster offen lasse; nur 1.200 kg Leergewicht; eben pures unverfälschtes Fahrvergnügen! *zwinker*

Analoge Profi-SLR haben übrigens auch schon mehr Arbeit gemacht, als die damalige Kompaktklasse. Denk mal zurück an Nikon F2 oder F3 vs. Nikon FA oder Canon F1 vs A1 bzw. AE1 ("Programm") oder Minolta XM vs Minolta XD-7, X-700 oder Pentax LX vs ME (super) bzw. MV usw. usw.

LG
Michael
*********deArt Mann
475 Beiträge
Ich bin mit der analogen Fotografie groß geworden und so halte ich es heute noch getreu dem Motto: Das Bild soll in der Kamera entstehen, nicht am Computer. Auch früher hat man nachträglich Korrekturen am Bildschnitt im Labor machen können, dunkle Stellen nachbelichtet oder helle Stellen abgewedelt. Das mache ich heute per Bildbearbeitung, dazu vielleicht noch den ein oder anderen Pickel weg. Aber Schärfeverlauf, grober Bildschnitt und grundlegende Belichtung geschehen nach wie vor in der Kamera.

Und ich bin stolz wenn mein Modell die Bilder "out-of-cam" schon mal gut findet *g*
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
@Alkashan
jajaja, ich weiß schon sehr genau, was ich da mit Hintersinn geschrieben habe. Es ist unweigerlich so, daß der Carrera Spaß macht, aber in unkundiger Hand zum (Selbst-)Mördergerät wird. In der Fotografie gilt bis heute Ähnliches und EBV ist ein nur unzureichendes Sicherungssystem (uuuah, das war jetzt böse). Aber ich gehöre noch zur Klasse der Fotografen, die mit der Leica M 4-2 im Theater ihr Geld ohne Zusatzbeleuchtung verdienen durften/mußten. Das ist dann sozusagen ein 250 ccm Renn-Kart auf der Autobahn oder ein NSU Prinz mit Turbolader ... oder so ...

So, zurück zum Thema, wir schweifen ab ...

Michael
@SoP
Und ich bin stolz wenn mein Modell die Bilder "out-of-cam" schon mal gut findet

Das ist die richtige Einstellung. *g*
@Trout: Volltreffer!
jajaja, ich weiß schon sehr genau, was ich da mit Hintersinn geschrieben habe. Es ist unweigerlich so, daß der Carrera Spaß macht, aber in unkundiger Hand zum (Selbst-)Mördergerät wird. In der Fotografie gilt bis heute Ähnliches und EBV ist ein nur unzureichendes Sicherungssystem (uuuah, das war jetzt böse).

*haumichwech* *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech*

So herzhaft habe ich schon lange nicht mehr gelacht!
*******6_nw Frau
1.134 Beiträge
Ich kann eine Photografie nur bewundern wenn ich weiss, das sie so, wie ich sie vor mir habe auch geknipst wurde. Ansonsten ist es ja etwas zurechtgebasteltes. Auch wenn ich selbst photografiere, kann ich nur stolz sein auf die Bilder die ich auch selbst gemacht habe ohne das ich mit einem PC nachhelfen musste.

@ Trout

Du bringst alles auf den Punkt und ist auch meine Meinung. Eigentlich muss man dazu nichts mehr sagen *top*
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Eigentlich wollte ich keine Punktsieg-Diskussion führen ... dafür ist das Thema zu ernst. Zudem wurde die Frage bestimmt mit dem Wunsch nach richtigen Informationen gestellt. Das soll nun auch beantwortet werden.

Bleiben wir mal beim Sportwagen-Vergleich.
Unser Zweitwägelchen ist ein Toyota Celica, Bj. 1991.
Bis 4.500 Umdrehungen ist es ein friedliches, fleißig summendes Bienchen. In höheren Drehzahlen wird die Sache schon ernster, bis die Biene in Extreme geführt werden kann und bereit zum Stechen ist. Letzteres macht am meisten Spaß, muß aber auch beherrscht werden. Genau aus diesem Grund haben wir dieses Auto.

Jetzt die Umsetzung in die Fotografie.

Eine "sportliche" Kamera leistet in Normalanwendung exakt das, was auch eine Kompaktklasse-Kamera kann. Allerdings fängt in den höheren, extremeren Anwendungen der Spaß erst richtig an und dafür sind diese "größeren" Kameras konstruiert/gebaut. Dies Potential muß man jedoch auch beherrschen können.

Was ist der Unterschied zwischen Auto und Kamera?
Grundsätzlich vorweg: Man nutzt ein bestimmtes Gerät, um bestimmte Ergebnisse zu erreichen.

Der Unterschied zwischen Auto und Kamera ist, daß in der Fotografie hinterher mehr (digital) oder weniger (analog) ein evtl. gemachter Fehler korrigiert werden kann. Trotz dieser Möglichkeit geht nichts über die richtige, fehlerfreie Anwendung.

In der Lernphase der Fotografie ist es absolut nicht schlimm, wenn man Fehler ausbügelt, daran lernt und später versucht diese Fehler zu vermeiden => Lernprozess. Die Möglichkeiten der EBV sind dabei richtig gut. Schwierig wird es, wenn man sich dieses Lernprozesses verweigert, um immer und ewig am Rechner das zurecht biegt, was man vorher hätte vermeiden können. Gleiches gilt auch für viele Effekte, die eigentlich eine Sache der Fotografie und nicht der Nachbearbeitung sind.

Nun kommen wir zur Bildmanipulation. Fast könnte man sagen "immer lockt das ...", wobei man sehr umsichtig und vorsichtig damit umgehen muß. Wenn man alles und jedes in immer gleicher Art manipuliert, dann wirkt das schnell einschläfernd. Es ist dabei vollkommen egal, wie virtuos damit umgegangen wird. Wenn es ein Fotograf schafft daraus einen eigenen Stil zu machen (was gewiß nicht mit Standard-Tools machbar ist), dann ist es seine (eigene) Handschrift. Dies wird von hundert nur einem gelingen (maximal).

Wenn massenhaft Bildmanipulationen auftauchen (wie seit ca. 2 Jahren), die immer nach "Schema F" und allesamt außer den im Bild erscheinenden Personen oder Gegenständen gleichartig sind, sind wir an einem NoNo angelangt. Wer als Fotograf ernst genommen werden möchte, vermeidet diese Sachen. Nun ist es gerade im Digitalen schwierig, weil einer muß ja immer der Erste sein. Aber keine Angst, dies gibt es auch im Analogen seit rund 100 Jahren und alle haben wir überlebt *zwinker* Grundregel bei Skat und Fotografie: Mit ist Shit.

Was oft vergessen wird: In der Fotografie kommt es nicht auf das perfekt-schöne Bild, sondern auf den aussagefähigen Bildinhalt und dessen räumliche Gestaltung an. Nicht mehr, nicht weniger.

Grüße, Michael
@Trout
Lieber Namensvettter,
Dein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf!
In einem Punkt stimme ich mit Deiner Ansicht aber nicht ganz überein ...
In der Lernphase der Fotografie ist es absolut nicht schlimm, wenn man Fehler ausbügelt, daran lernt und später versucht diese Fehler zu vermeiden => Lernprozess. Die Möglichkeiten der EBV sind dabei richtig gut.
Gerade an diesem Punkt wird von vielen der (aus meiner Sicht) Fehler gemacht, sich von nun an auf die Möglichkeiten der EBV zu fixieren und das Ergebnis mehr oder weniger am Komputer zusammenzuschustern und zurechtzubiegen, statt sich damit zu beschäftigen, was bei der Aufnahme schief gelaufen ist. Ein misslungenes Bild gehört m.E. gleich in die Ablage "P" und sonst nirgend wo hin.
Viele, die heute in die Fotografie einsteigen, wären sehr gut beraten, sich erst einmal mit einer vollmechanischen Analog-SLR, die nichts als drei Festbrennweiten (WW, 35er oder 50er und Tele), einen Belichtungsmesser und manuelle Einstellung von Zeit und Blende hat, auseinanderzusetzen und sich mit der Wirkung von Zeit, Blende und Brennweite zu befassen, bevor sie sich den Automatikfunktionen moderner Kameras und der EBV anvertrauen. Solche Ausrüstungen gibt es funktionstüchtig für sehr wenig Geld auf dem Flohmarkt oder auch bei E-Bay. 50 oder 100 € und die Kosten für ein paar Filme sind dafür, was dadurch erlernt werden kann, gut investiert ...
Aber die Muße hat heute in der Lernphase ja kaum noch jemand. Stattdessen wird lieber ein Vielfaches der dafür erforderlichen Zeit in das Erlernen von und Experimentieren mit Bildbearbeitungsprogrammen verbracht.
Zurück zum Vergleich mit Autos:
Wer nie gelernt hat, ein Auto ohne ABS, ESP, Servolenkung, etc. zu beherrschen und sein Ziel nicht ohne Navigationssystem erreicht, weil er keine Karten und Stadtpläne lesen kann, wird es schwer haben, sich im Verkehr zurecht zu finden, wenn eines oder mehrere dieser Systeme ausfallen.
Heute rufen die meisten ja schon den Pannendienst, um einen Reifen zu wechseln. Da warten sie dann lieber geduldig eineinhalb Stunden bis der kommt, als es in 10 Minuten selbst zu erledigen! *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech*

LG
Michael
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Lernprozess - so oder so
ich weiß nicht so genau, mit welcher Art der Fotografie der Start ins Fotografenglück besser ist. Selbst die Frage, was leichter ist, kann ich nicht so einfach beantworten. Mit Sicherheit weiß ich aber, daß mittlerweile viele Fotografen neben der digitalen Schiene jetzt auch über den analogen Weg arbeiten. Was damit möglich wird ist wirklich gigantisch, weil die Variabilität der Eigenschaften von unterschiedlichen Filmmaterialien weit über digitale Möglichkeiten hinaus gehen. Wer das einmal sehen möchte, sollte Google mit dem Suchbegriff "spürsinn film noir" anwerfen.

Grüße, Michael
Spürsinn - film noir
Guter Tipp!

Ich kenne diese Filme (gemeint ist das Filmmaterial) alle noch aus meiner Zeit als Pressefotograf vor der Digitalisierung der Medien. Wir durften (besser gesagt mussten) unsere Abzüge damals ja sogar noch selbst entwickeln ... *g*
Die meisten der Filme gibt es heute noch. Aber nur wenige beschäftigen sich damit.

@***ut:
Was oft vergessen wird: In der Fotografie kommt es nicht auf das perfekt-schöne Bild, sondern auf den aussagefähigen Bildinhalt und dessen räumliche Gestaltung an. Nicht mehr, nicht weniger.
Genau das ist m.E. der Unterschied zwischen drauf los knipsen und dann bis zum vermeintlich "perfekten Ergebnis" nachbearbeiten und richtigem Fotografieren ...

LG
Michael
**Pe Mann
815 Beiträge
ju
Bereits in der der Fragestellung hört man ein Vorurteil heraus.
"natürliche Fotos - bearbeitete Fotos"
müsste ja heissen
"unbearbeitete Fotos - bearbeitete Fotos"

Was soll an einem unbearbeiteten Bild natürlicher sein?
Natürliche Fotos gibt es nicht,........ denn schon bei der Aufnahme versucht das Model sein bestes zu geben. (mit Ausnahme, Schnappschuss.) Die Objektivwahl rundet das Ganze ab. Im nächsten Arbeitsschritt sucht der Fotograf das beste Bild, und vergrössert dieses in bester Qualität. Was ist da natürlich *g* Da brauchts ja nicht mal mehr Retusche, um unnatürlich zu sein *zwinker*
@HaPe
... so gesehen dürftest Du überhaupt nicht erst anfangen zu fotografieren, wenn Du "Natürlichkeit" erhalten willst oder jede(r) gleich alles nachbearbeiten und verfälschen, wie er/sie lustig ist, da es eh schon egal ist.

Sorry, diese Auffassung teile ich nicht! *zwinker*
so unrecht hat er nicht
ich hab mich mal ne weile im macro-forum rumgetrieben, da begann die frage schon früher. da gabs komiker, die haben am frühen morgen insekten mit samt dem blatt/stiel, auf dem die sassen komplett umgesetzt, um sie im "idealen licht" zu haben. ganz extreme kamen dann gleich mit dem kältespray daher und haben das objekt der begierde eingefrostet. aus dem grund hab ich seit jahren so ne flasche kühlspray rumstehen, ich konnt das nicht mitansehen und hab dem das zeugs abgenommen.
sowas nenn ich dann mal definitiv ein unnatürliches bild. einem model muss ich mit solchen mitteln nicht zu leibe rücken, die machen das auf "zuruf".
allerdings wird beim arbeiten mit models ja eher versucht, den natürlichen effekt hinzubekommen, quasi das pferd von hinten aufzuzäumen.
was aber versteh ich nun wirklich unter einem natürlichen bild? spontan fällt mir das photo von dem vietnamesischen mädchen ein, das auf die kamera zuflieht, weilihr dorf mit napalm bombardiert werden. oder capras bilder aus der normandie am d-day.
doch auch in der reportage kann man sich nicht mal ansatzweise auf natürlichkeit mehr verlassen. siehe das bild aus gb, wo in dem rettungsboot mal einer mehr oder einer weniger sitzt, die bilder der/den iranischen langstereckenrakete. etc,etc.
und das etliche bilder von unserem regierenden hosenanzug geshoppt sind, wird ja nun auch keiner in abrede stellen, der die frau mal aus der nähe gesehen hat.
das problem ist also, man muss mittlerweile schon mit forensischen mitteln an die bilder rangehen, um überhaupt natürlich oder aufgebrezelt unterscheiden zu können. zum glück (unglück) ist man in der deutschen presselandschaft grösstenteils noch so dilletantisch, das ein fake relativ schnell auffällt.
zur allgemeinen erheiterung: Link entfernt, bitte die Regel beachten.
schöne restnacht noch oscar
@Oscar2
Aber das ist doch genau der Punkt!
Nur noch Fake an allen Enden und Ecken ...

LG
Michael
**Pe Mann
815 Beiträge
Ja Oscar
jeder Schritt ist ein Schritt mehr in die Manipulation des Bildes.
Das beginnt schon bei der Wahl des Filmmaterials.

Nimmst lieber den warmtonigen Kodak, den kühlen Agfa, oder doch einen grobkörnigen schwarz-weiss Film. Soviel zu den "natürlichen" Analog Fotos *zwinker*

Oder schau dir mal den Film an über die Bildmanipulation beim verändern des Bildausschnittes: "Bilder die lügen"
http://www.art-tv.ch/1424-0- … tion--bilder-die-luegen.html
tja,
irgend einen tot muss man ja nu mal sterben, egal ob analog oder digital. ob ich mit dem chemischen film anfange auszuwählen oder mir schon mal überlege, auf welches papier ich ausbelichte, noch ein bischen mit der chemie herumspiele, schon hab ich angefangen zu manipulieren, ohne noch näher an den auslöser gekommen zu sein. dann nehm ich noch den einen oder anderen blitz, nen reflektor, mal weiss, mal gold, heb ihn hin, hab noch nicht ausgelöst und schon wieder das "original" verwässert. dann schleif ich mein model auf die bühne des geschehens, die hat selbstredend alle modernen posing-guides auswendig drauf, ist vohre von ner visagistin bearbeitet worden, ist einmal quer durch den kleiderfundus geglitten, es läuft ne geschmeidige musik im hintergrund, um sie bei laune zu halten...und wo ist da noch das echte, das reine bild? wunschtraum aller fotografen, die nur das einzig wahre und echte ablichten wollen? ein traum eben, es wird inszeniert und gestylt, ausgeleuchtet und dann abgedrückt.
in der dunkelkammer dann die einschlägigen scherze mit nachbelichten und abwedeln, den film pushen, was es da nicht alles für scherze gibt...
so, bis jetzt hab ich von jemandem geredet der irgendwo zwischen sehr engagiertem amateur und profi liegt. will heissen, jemand, der sich nicht nur zu zeiten, als fotografieren 1. noch richtg geld gekostet hat und 2. was für leute war, die was von ihrem handwerk verstanden, bis auf ein paar ausnahmen, die das nur meinten und zuviel geld hatten. die leute mussten üblicherweise von ihren umtrieben leben und etwas abliefern, was dem kunden gefiel, sonst gabs kein bares auf die kralle.
der rest ist mit irgendwelchen ritsch-ratsch-klicks durch die welt gezogen und hat oma und tante elfriede am ammesee im urlaub fotografiert. als zwischenstufe gabs dann noch den berühmten studienrat auf griechenlandurlaub, der in weissen socken, sandalen und slr die akropolis in azhen ablichtete.
heutzutage gibts die ganze ausrüstung, mit der man seinerzeit teure shootings veranstaltete für kleines geld bein blöd-markt, den rest kauft man beim freundlichen polen und bei den diversen china-händlern in der bucht zusammen, ist irgendwann starke tausend euro los, pc steht ohnehin daheim rum, ne kopie von photoshop ist schnell gezogen und man hält sich für den crack.
warum denn nur ein bild schiessen, wenn 10 auch gehen, da ist sicher eins dabei, das was taugt. und wenn nicht, bastelt man dank photoshop aus allen 10 ein neues zusammen. bild zu dunkel, kein thema, da zieht man den einen regler rauf, den anderen runter und fertig ist die laube.
und so sehen die ergebnisse dann auch aus. wenn ich schon im forum die frage sehen muss, wie krieg ich den vordergrund scharf und den hintergrund unscharf, rollen sich meine fussnägel auf. wenn schon die ganze technik da ist, sollte wenigstens auch noch ein vhs-kurs fotografie drin sein.
um bei der autoanalogie zu bleiben: wenn ich 20 jahre mit nem golf c durch die welt segle und dann auf nen porsche umsteig, ists absehbar, bis ich in der leitplanke sitze, schlicht, weil ich mit der technik überfordert bin. und den porsche mit 120 uber die autobahn zu schieben, ist wie eine dslr mit einer kitlinse im automodus zu betreiben und den live-view exklusiv als sucher zu verwenden.
sich die ausrüstung zuzulegen ist der geringste teil, sie zu verstehen ein jahrelanger lernvorgang, der vermutlich nie ein ende findet und vor allem, sich damit abzufinden, das man NIE ein echtes foto schiesst, sondern im allerbesten fall den eigenen, subjektiven eindruck davon bannt, das ist die kunst dabei, eigentlich eher sogar eine einsichtssache, um die man auf dauer nicht rum kommt. bilder haben keine musik und keinen geruch, man bannt den geringsten teil einer existierenden szene.
hat man sich das erst einmal verinnerlicht, werden auch basteleien in der ebv sehr spartanisch ausfallen, denn dort verschlimmbessert man den eigenen murks eher.
nix gegen ein bisschen aufhellen, was wegstempeln, beschneiden, das gibts seit fotografiert wird, aber was komplett neues aus mehreren fotos zusammenbauen hat nicht das allergeringste mit fotografieren zu tun, da kann man sich gleich was aus dreiecken zusammenrendern->wir basteln uns unsere eigene lara croft!
für meinen teil seh ichs einfach so, ich kann nie was originales widergeben, nur meine sicht davon, daist gelegentlich ein bisschen nachhilfe der elektronischen schere und der elektronischen dunkelkammer angezeigt, aber das resultat muss zumindest so sein, das es mir selber noch meiner sicht der realität nahe kommt.
ich kann eine 50 jährige frau nicht wie eine 20jährige shoppen, das wäre für alle beteiligten lächerlich, aber ich kann die 50jährige, die modell steht so schmeichelhaft herausarbeiten, das sie sich selber gefällt und ich mit meinem schaffen leben kann.
poste, wie weiter vorne, mit der narbe will ich auch noch gelten lassen, wenns der idealvorstellung des models gefällt, sie gerne mal so gesehen werden möchte, wie sie ohne die narbe aussieht, warum nicht, ist noch keine ketzerei. ketzerisch wirds in dem moment, wo ausser den groben eingangsdaten einer angela m. nicht viel übrig bleibt bei den heidi klum-resultat. wobei die eh nur geshoppt in die öffentlichkeit gelangt.
unterm strich ist dann so, das eine ganze generation von frauen in einen komplex getrieben wird, nur weil sie nicht aussehen, wie die mädels in den hochglanzmagazinen,
aber das probelm hätten wir sicher auch ohne die ebv, seit es photografie gibt, wird das ideal "zusammengebastelt", nur die mittel haben sich geändert und sind erschwinglicher geworden. und weil sie erschwinglich sind, will sie jeder bis zum exzess ausleben. eine ebenso logische, wie auch recht kranke einstellung zur sache. ich machs, weil es geht!.
bleibt also für den engagierten photografen schlussendlich nur die frage: wie realistisch will ichs haben oder wie weit versteig ich mich ins reich der phantasie...
und die frage muss jeder für sich selber beantworten, da kann kein anderer reinreden.
ist wie bei der malerei, einer mag rubens nicht, weil es dicke frauen gemalt hat, was ich persönlich für realistisch halte, der andere kann mit picassos blauer phase nix anfangen, so wie ich, ist mir zu abstrakt.
aber die "ablichtung" ob in malerei oder photografie ist immer einem modediktat unterworfen. man schaue sich in dem einen oder andern schloss mal die ahnenreihen an, die sehen einer aus wie der andere in ihrer jeweiligen epoche. und fotografieren (lichtzeichnen) ist dem malen doch sehr verwandt. was dem einen seine leinwand, ist dem anderen sein papier, was dem einen sein film, ist dem anderen seine ölfarbe/aquarell/kreide...
es ist und bleibt jedem einzelnen überlassen, ob und wie weit er von der realität weggeht und wie weit er damit leben kann mit spott und häme überzogen zu werden oder ein anerkennes nicken bekommt.
so, nen schönen restabend wünscht euch oscar, der noch jedes seiner bilder durch den pc jagen muss. und wenns nur zum abspeichern ist.
@Oscar2: Schwanengesang?
Das klingt ja wie ein Abgesang auf die gesamte Photographie ... *roll* *gruebel* *angsthab* *heul2*

P.S.:
Fahre übermorgen früh mit meiner Tochter ins Euer benachbartes Teddymuseum.
Seid Ihr zu Hause?

LG
Michael
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