Zu dem Thema kann man sich ellenlang auslassen...
Tatsache ist, kommst Du nicht in den Genuss, auf einem Festival als Pressevertreter oder offizieller Eventfotograf zu fotografieren, wird es immer schwierig!
Kommt nicht extrem zum Tragen, kann aber die subjektive Schärfenwahrnehmung verschlechtern: Auf Festivals etc. wird häufig Nebel eingesetzt. Der Nebel sorgt (durch Reflexion und die Vorlagerung kleinster Partikel) dafür, dass Kanten minimal verschwimmen, also nicht mehr 100% scharf abgegrenzt werden können. Je weiter man nun von dem Objekt entfernt ist, desto mehr "Partikel" können sich in dem Raum zwischen Kamera und Objekt befinden und den Schärfeneindruck verringern. (Das können im Extremfall auch Luftbewegungen durch Konvektion sein)
Wenn man weiter weg ist, umso eher setzt man ein Teleobjektiv ein. Hier kommen mehrere Faktoren zum tragen: Die Güte des Objektivs, die Lichtleistung, die Sensorgröße der Kamera, die Entfernung...
Ein schlechteres Tele führt häufig zu einer "flauen" Abbildung.
Bei einer "langen Tüte" verringert sich der Lichteinfall - also muss die Empfindlichkeit des Sensors "gepuscht" werden, was wieder zu einem höheren Bildrauschen führt.
Um dem entgegen zu wirken, wird die Blende so weit wie möglich auf gerissen - Damit verringert sich der scharf abgebildete Bereich (Tiefenschärfe). Liegt man (oder die Kamera) auch nur leicht neben dem gewünscht scharfen Bereich, verschwimmt zum Beispiel ein Gesicht sehr schnell, da es vielleicht etwas VOR dem Schärfepunkt liegt.
Je kleiner die Sensorgröße ist, desto schlechter ist die Abbildungsleistung (Wärmeentwicklung etc., da die Sensorpixel zu nah nebeneinander liegen)
Ausserdem verschiebt sich das Abbildungsverhältnis bei kleinerem Sensor und längerer Brennweite immer mehr in´s Schlechte. Eine minimale Bewegung
der Kamera wirkt sich mit jeder Verlängerung der Brennweite immer stärker aus. Das hängt mit der Winkelgeschwindigkeit zusammen.
Dazu kommt die Beleuchtung bei Konzerten: Grundfarben (i.m.h.o. gerade Rot) sind schlechter abzubilden. Ausserdem ist das Licht u.U. mal stärker, mal schwächer. Und das bewirkt, dass eine Kamera im Automatik-Modus oft hin und her schwankt, was einem vorhersagbaren Bildergebnis entgegen wirkt.
Das war jetzt, zugegeben, viel Theorie. Aber wenn man die Zusammenhänge kennt, kann man dem leichter entgegen wirken. (Ist zumindest meine Meinung)
Ich bevorzuge bei Veranstaltungen eine Kamera mit möglichst großem Sensor, eine möglichst lichtstarke Optik und schalte fast alle Automatiken ab.
Dann suche ich mir eine Blenden-, Zeit- und ISO-Kombination, die für die gegebenen Verhältnisse möglichst gute Ergebnisse liefert. Damit fotografiere ich dann möglichst lange durch. Klar, wenn sich die Lichtstimmung ändert, muss ich schon mal nachregeln. aber das passiert teils schon fast automatisch. Notfalls schraube ich dann später in der EBV rum.
Das Wichtigste ist aber immer noch üben und probieren. Ohne Erfahrung nützt die beste (und teuerste) Kamera nichts...
(Das war jetzt sozusagen die "quick ´n´ dirty"-light Version zum Thema Fotophysik)