Snowdon - nicht Snowden
Die zur Zeit anhaltenden "Klopapierkrise" (man gestatte mir den Zynismus), hat ja Vor- und Nachteile. Durch die Ruhe und Abgeschiedenheit in häuslichen Gefilden, entwickelt man - oder erinnert sich an – unzählige Ideen. Das Blöde daran ist, das man sie derzeit nicht Zeitnah umsetzen kann – es fehlen Models. Zum Glück habe ich eine Ehefrau, die dann vieles bereitwillig ausbadet. Auch ein großer Vorteil ist, das ich dann zwischen Netflix, Amazon Prime und „normalen“ TV, doch auch die Zeit finde, mich die in den Jahren angesammelten Bildbände „großer und berühmter“ Fotografen genauer anzuschauen – mit dem Effekt, dass man wieder neue Ideen entwickelt, die die bereitwillige Ehefrau zu Hause ausbadet. Ein Teufelskreis, den ich versuche, mit Netflix, Amazon Prime und „normalen“ TV zu unterbrechen - mit nicht sehr großem Erfolg, wie ich nach dem Wochenende feststellen musste. Nachdem alle Staffeln von „The Expanse“ durch waren, die wöchentliche Folge „Star Trek – Picard“ gesehen war (was nun hier auch ein Staffelende bedeutet), stolperte ich bei Netflix mal wieder über die Serie „The Crown“, die ich immer ein klein wenig interessant fand, aber auch trotz massiver Werbung zurück gestellt hatte (erst musste das Universum gerettet werden.). Nun, nachdem das Universum gerettet war, konnte man sich ja mal zeitgeschichtlichen Themen zuwenden und schon begann eine Reise durch die Staffeln der Fernsehserie „The Crown“, die sich dem Leben von Elisabeth II. seit ihrer Hochzeit mit Prinz Philip widmet. Ob diese Serie nun historisch korrekt die Ereignisse darstellt, lasse ich mal so stehen und bewerte es nicht, schließlich will man sich einfach nur unterhalten (lassen).
Ich muss noch zum besseren Verständnis meiner Gedankengänge voranstellen, dass ich ein kleiner Fan der 60er und 70er Jahre bin, die ich als Kind erlebt habe. Meine eigenen Erinnerungen sind also weitestgehend emotionaler Natur und bestehen mehr oder weniger aus neugierigen Beobachtungen eines Kindes im Alter bis 16 Jahre und jede Erinnerung an das Weltgeschehen der damaligen Zeit ist natürlich unter dem Aspekt des jeweiligen kindlichen Verständnis für die Dinge zu sehen. (Wobei hier auch meine Vorliebe für die Fotografie entstanden ist).
Nun kam im Laufe der Serie die Folge, in der erzählt wurde, wie Princess Margaret (die Schwester der Queen) ihren späteren Mann Antony Armstrong-Jones kennenlernte, der nach der Hochzeit mit dem Titel eines Earl of Snowdon versehen wurde. Spätestens der Name „Snowdon“ triggerte bei mir eine der unvollständigen Erinnerungen kindlichen Gemüts an und die Szene, als Armstrong-Jones das erste Bild seiner zukünftigen Frau schoß, brachte mir die Erkenntnis, dass der Mann ein Fotograf war – und zwar ein ziemlich guter (als Kontrast dazu der damalige Hoffotograf Cecil Beaton, dem Kritiker vorwarfen, er sei – bei aller handwerklichen Meisterschaft – weniger ein Neuerer gewesen als ein Dekorateur. Solche gibt es heute auch zuhauf. Man erfährt also auch Neues, was Andere schon immer wussten. Ob jetzt die Entstehungsgeschichte des Bildes wirklich so war, wie in der Serie dargestellt, lass ich mal so stehen. Sehr wahrscheinlich ist die Darstellung in der Serie nur der Dramaturgie geschuldet.
https://www.npg.org.uk/colle … t/mw283315/Princess-Margaret
Trotzdem wollte ich dann doch mehr über Armstrong-Jones wissen und auch über das Foto. Dabei fand ich eine Seite im Internet, die ich vorher auch noch nicht kannte. Wem also in dieser großen "Klopapierkrise" die Langeweile plagt, empfehle ich, sich hier mal durchzuklicken https://www.npg.org.uk/. Gerade für die unter uns, die sich mit Portraitfotografie beschäftigen finden hier wunderbare Inspirationen.
In diesem Sinne: „Keep Calm And Carry On“
Andreas
Link:
Cecil Beaton: https://www.stern.de/fotogra … ie-cecil-beaton-3291156.html
Antony Armstrong-Jones: https://de.wikipedia.org/wik … ng-Jones,_1._Earl_of_Snowdon