Toujours perdrix oder Variatio delectat
Die Tage kaufte ich eine Zeitschrift zum Thema Fotografie. Und das mache ich nur, wenn ein angekündigtes Thema auf dem Cover meine Aufmerksamkeit weckt. Sein Essay über "Aufmerkssamkeit" leitet Jochen Müsseler wunderbar ein: "Der wichtigste Aspekt der Aufmerksamkeit umschreibt unsere Fähigkeit, aus dem vielfältigen Reizangebot der Umwelt einzelne Reize oder Reizaspekte auszuwählen und bevorzugt zu betrachten, andere dagegen zu übergehen und zu unterdrücken." So übergehe ich in der Regel sämtliche Ankündigungen zum Thema "Ausführliche Praxistests" oder das immer wiederkehrede Versprechen "so machen sie bessere Bilder" - etwas was so ausgeleiert ist, wie die sich ständig wiederholende Abfolge zum Jahreswechsel: Weihnachten - Jahreswechsel - So-werden-sie-garantiert-schlank-Diät.Was diesmal allerdings meine Aufmerksamkeit weckte, war die Ankündigung eines Textes zum Thema "Modeln als Therapie". Letztendlich entpuppte sich der Artikel als Werbung für ein Buch, dessen Autorin auch gleich den Text in dieser Zeitschrift verfasste - praktisch. Interessant war es trotzdem - wenngleich ich beim Lesen auf ganz andere Gedanken kam, zumal gogo51 gerade die Gruppe hier eröffnete, als ich mit diesen Gedanken in anderen Umständen war.
Folgende Fragen gingen mir u.a. also durch den Kopf: Warum eigentlich betont man in der (erotischen) Fotografie immer das Jugendliche? Wo liegt der Reiz, wenn doch alle Aufnahmen weitestgehend immer wieder den gleichen Einheitsbrei darstellen (Toujours perdrix)? Warum schreiben in manchen Profilen User ab einer bestimmten Altersgruppe immer diese dämliche Phrase junggeblieben? Wie seht Ihr das - Models und Fotografen? Habt Ihr als Fotografen eine Vorliebe für ein bestimmtes Alter? Seht Ihr Euch als Modelle 45+ in Konkurenz zum "jungen Gemüse"? Sind "junge Hüpfer" leichter in Pose zu setzen? Oder erfreut Ihr Euch an der Abwechslung (Varatio delectat).
Mich würde ein Stimmungsbild interessieren.
Liebe Grüße
Andreas