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Fotograf - Shutterbug - Knipser

Bin ich froh zuzugeben ein Knipser zu sein!

@*********gleur wie ist Deine Definition für "Knipser"? Und warum bist Du froh? *zwinker*
"Von den vielen Fotos wird schon eines passen..."
@*********gleur, Du setzt also nur und ausschließlich auf GLÜCK, Deine Kamera ist in Dauereissatz auf voll Automatik oder "Panik" eingestellt - Korrekt? Und warum bist Du froh?
@**********regor vielleicht ist @*********gleur froh darüber, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, wie du dich...
Zitat von *********_owl:
@**********regor vielleicht ist @*********gleur froh darüber, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, wie du dich...
@*********_owl wie kommst Du drauf, dass ich mich für wichtig halte? Und wieso antwortest Du auf Fragen die man nicht Dir stellt?
mein lieblingsportrait
********Hatt Mann
1.266 Beiträge
Um mal hier etwas Klarheit zu schaffen...der Knipser zeichnet sich nicht an der Technik aus die er benutzt ...das ist völliger Unsinn.
Ein Knipser ist jemand der dem Model und dem Setting keinerlei Eingriff widmet....Modelle bekommen keine oder ungenügende Anweisung...Störfaktoren im Hintergrund oder an Kleidung vom Model usw. werden nicht beseitigt...sondern eben einfach drauf losgeknipst...

Das Problem sind dann haufenweise Fotos die an sich unbrauchbar sind und nicht wirklich das Model und das Szenario bestmöglich abbilden.
Ich finde es schon problematisch...und es wurde mir auch so häufig von Modellen kommuniziert wenn Fotografen (das betrifft allerdings auch routinierte Profis) zu wenig und zu unklar anleiten. Kritische Modelle (und da lege ich wert darauf dass sich meine Modelle auch kritisch mit ihren Fotos auseinander setzen können) sind sehr schnell enttäuscht wenn sie an einen Knipser geraten...fühlen sich verunsichert und empfinden die Ergebnisse oftmals als unbefriedigend.

Hier muss man als Fotograf natürlich realisieren dass man nicht für sich allein fotografiert...etwas Respekt dem Model gegenüber indem man versucht das Bestmögliche zu geben ist nicht nur für das eigene Portfolio wichtig sondern auch ein angemessenes Dankeschön an die Leistung des Models.

Wer natürlich in erster Linie Wert drauf legt, möglichst viele "primäre und sekundäre Geschlechtsorgane" auf seine Bilder zu bekommen, wird diesen Anspruch wohl niemals für sich erkennen.

Es mag sein das ich sehr hohe Ansprüche an meine Arbeit habe ....jedoch bekomme ich von meinem Modellen...vor allem jenen die schon viel Erfahrung mit anderen Fotografen hatten dafür immer eine sehr positive Resonanz.

@ https://www.joyclub.de/profile/fotoalbum/5678147-2247062.petit_jongleur.html ich halte dich gemessen an deinen Fotos nicht für einen Knipser....thematisch (BDSM) sind sie nicht nach meinen Geschmack...aber eine Inszenierung und der Versuch der Optimierung ist erkennbar.
@*********gleur Du stellst ISO und Verschluss mechanisch ein? Also manuell. Das heißt Du verlässt Dich nicht auf den Zufall. Du setzt auf Dein Wissen, Können und Erfahrung. Ist das jetzt nicht einwenig wiederspruchlich zu dem was Du vorhin geschrieben hast? *zwinker*
********_Art Mann
1.090 Beiträge
@********Hatt
Einspruch *g* habs glaub schonmal geschrieben.meine Meinung ist, daß jeder, der den beruf des Fotografen nicht erlernt hat auch nicht das recht dazu hat, sich als solchen zu bezeichnen.
ich z.b. bleibe auf Lebenszeit ein Knipser.natürlich magst du mit deiner aussage recht haben, aber dann gibts halt solche und solche Knipser *rotfl*
lg
mein lieblingsportrait
********Hatt Mann
1.266 Beiträge
sorry @ Schuster_Art ....aber das ist nach meiner Ansicht Quatsch...

Ich habe auch den Beruf des Brettchenwebers, des Naalbinders , Saarwirkers , Plattners usw. ebenfalls nicht erlernt...weil es diese Berufe nicht oder nicht mehr gibt. Wenn man sich autodidaktisch etwas beibringt und so lange an sich arbeitet, dass die Ergebnisse professionellen Standards entsprechen, ist es vergleichbar (nicht zu verwechseln mit gleichzusetzen) mit einer staatlich anerkannten Ausbildung.
Ich würde niemals jemanden den Knipser-Stempel aufdrücken der sehr gute Fotos macht ohne entsprechenden Abschluss.

Genauso auch in der analogen Kunst...gibt es viele bekannte von mir die nie Kunst studiert haben aber genug Talent und Kreativität haben dass ihre werke vergleichbar sind mit anerkannten Künstlern.

Knipsen sagt doch eigentlich nur aus dass man den Auslöser drückt um etwas festzuhalten...und genau so definiere ich es auch...wenn die einzig feststellbare Leistung der Person in der Betätigung des Auslösers liegt.
********_Art Mann
1.090 Beiträge
@********Hatt
alles gut und schön, aber da gehen unsere Meinungen wohl auseinander.ist aber auch gut so *g*
soll jeder seine Meinung haben und vertreten.
mein lieblingsportrait
********Hatt Mann
1.266 Beiträge
Schuster_Art

In der tat....ich glaube auch nicht das wir inhaltlich weit auseinander entfernt sind nur mit der semantik diverser Begriffe kommen wir nicht so recht auf einen Nenner .

Was wichtig ist , dass man nur wegen einen "schlechten Foto" niemanden gleich als Knipser stigmatisiert, sondern wirklich einen Hobby- Amateur- Profi- oder Möchtegern- Fotografen nach der Gesamtheit seiner Arbeiten bewertet. Das ist vielleicht nicht üblich wäre aber fair.

Ich kenne die Leistungen vieler in ihren gezeigten Arbeiten hier und auf Modelkartei und das ergibt meist ein Bild der persönlichen Leistung die meine Meinung bildet.

Wer das anders handhabt und dann mal jemanden wegen eines schlechten Bildes in die "Knipser" Schublade steckt...tja der muss das halt so machen...allerdings sagt dass auch etwas über ihn und seine Professionalität aus.
Meine Meinung nach @********Hatt hat hier unschlagbare Argumente vorgestellt...
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Fotograf - Shutterbug - Knipser
Im Laufe der Geschichte entwickeln sich Fähigkeiten und münden dann in Berufsbezeichnungen. I.d.R. sind diese dann gesetztlich geschützt und die Tätigen in diesen Berufen durchlaufen Stufen, wie Auszubildende, Gesellen, Meister (z.B. im handwerklichen Bereich). Manchmal spalten sich andere Berufe vom ursprünglichen Beruf ab, weil die eingesetzte Technik und Herangehensweise sich elementar von der ursprüglichen Tätigkeit unterscheidet. So wurden z.B. aus Tätigkeiten im Bereich Mechanik, Elektronik und Informatik der Mechatroniker, im Bereich der Holzverabeitung entstand der Ladenbauer.

Allerdings werden dann und wann auch Berufbezeichnungen aus dem "geschützten, reglementierten" Bereich entlassen, d.h. Träger dieser Berufsbezeichnung unterliegen nicht mehr den ursprünglichen Reglement. Seit dem 1. Januar 2004 gehört in Deutschland der Beruf des Fotografen laut Anlage B der Handwerksordnung zu den zulassungsfreien Berufen (§ 18 Abs. 2), was bedeutet, dass die Berufsfotografie auch ohne Nachweis einer Meisterausbildung ausgeübt werden darf. Durch die Novellierung der Handwerksordnung dürfen auch Autodidakten die gewerbliche Berufsfotografie ausüben. Ohne Gesellenabschluss jedoch dürfen sie sich zwar als Fotograf bezeichnen, dürfen aber nicht ausbilden.

Joyclub unterscheidet in diesem Bereich unter Fotografin oder Fotograf und Hobby-Fotografin / Hobbyfotograf. Alledings sind noch weitere Bezeichnungen im Umlauf, wie z.B. Knipser oder Shutterbug. Sind Fotografen nun besser und seriöser in ihren Tätigkeiten als Hobbyisten? Macht der Gesellenbrief oder der Meistertitel einen besseren Fotografen?

Bitte diskutiert sachlich und ohne Beleidigungen!
mein lieblingsportrait
********Hatt Mann
1.266 Beiträge
Ich selbst finde ja ....das zur Modelfotografie ...und das wurde hier ja von Mister_Rossi bereits angerissen. Viel mehr als nur die Erzeugung einer Fotografie gehört.
Da geht es darum geneigte Modelle anzuwerben, wie man sie vergütet , Kontakte pflegt, inwiefern an sie Bilder weitergegeben werden und wie diese von sich selbst und vom Model dann genutzt werden dürfen...arbeitet man mit Modelverträgen , Begleitpersonen, Vorgespräche, 3. Bildbeteiligten (z.B. Visagisten) usw.

Das gehört alles mit dazu bzw zeigt inwiefern man sich mit dem Thema auseinander setzt.

Wenn man zum bespiel ohne irgendwelche Ideen, vorherige Absprache usw. ein Model dazu überredet sich mal eben so nackig zu machen um dann paar Bilder zu schießen die wohl eher in einen persönlichen Wichsordner auf dem PC landen als zur Veröffentlichung taugen...da zeigt sich doch schon der Unterschied.

Für mich definiert sich ernsthafte Fotografie (gleich welchen Level des technischen Verständnisses) so...

-man hat ein Grundkonzept (was, wann wo...mit wem)
-man trifft terminliche Vereinbarung mit entsprechenden Model
-das Shooting setzt man so um dass es nicht nur die eigenen sondern auch die Interessen des Models einbezieht (auch wenn diese rein finanziell sind)
-im Nachgang hält man sich an getroffene Vereinbarungen bezüglich Veröffentlichung und Bildweitergabe

Nun bei dem letzten Punkt hatte mir ein Model berichtet dass sie selbst von "Profis" schon Bilder nicht bekommen hatte da sie während des Shootings keiner sexuellen Handlung zugewilligt hat. da muss ich sagen an dem Punkt ist es mir völlig schuppe ob er Fotograf-Meister oder Geselle ist...das ist sträflich unprofessionell.
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich habe keinen Meistertitel - jedenfalls nicht im Bereich Fotografie - aber ich denke, gute Manieren, professionelle Distanz etc. stehen dabei nicht auf dem Lehrplan. Im übertragenen Sinne mag ein Installateur einen Meistertitel haben, wenn er allerdings unter "Rohr verlegen" in der beruflichen Ausübung bei weiblichen Kunden andere Absichten hat, dann ist das durchaus unprofessionell. Schwarze Schafe gibt es immer und es wird richtig mies, wenn Machtpositionen ausgenutzt werden. Aber da bewegen wir uns sicherlich im Bereich des Strafrechts.

Der Beruf Fotograf hat sich gewandelt. Meine Großmutter fotografierte, ob sie sich als Fotografien sah, weiß ich nicht. Mein Großvater hatte sich in den späten 20er / frühen 30er der 1900erten Jahre für seine Tätigkeit als Maler wohl mit einer Kamera bezahlen lassen, weil er dachte, dass wäre ein schönes Geschenk für seine Frau. Nun, schnell erledigte meine Oma bis 1945 so ziemlich alle Fotoarbeiten im Dorf, von Festlichkeiten über Passbilder. Und dabei entwickelte sie einen wunderbaren Stil.

Nach 1945 übernahm ein Großonkel diesen Bereich, d.h. er lebte davon, baute ein Fotogeschäft mit Studio auf. Wie oft habe ich dort als Kind meine Filmrollen abgegeben und ungeduldig auf den Anruf gewartet: "Die Abzüge sind fertig!" Nun, sicher ist, dass meine Oma nie eine klassische Ausbildung zur Fotografin genossen hat. Und in der Familie wird erzählt, dass sie ihr Wissen an meinen Großonkel - der ihr Schwager war - weitergegben hat. Dieser nämlich, in der Zeit des Nationalsozialismus, war mehr oder weniger in der kommunalen Verwaltung tätig und nach dem Zusammenbruch arbeitslos. Im Familienverbund beratschlagte man also, mit was und wie er zukünftig seine Familie ernähren könne. Ich denke - weiß es nicht sicher - auch er hat keine klassische Ausbildung zum Fotografen-Gesellen durchlaufen. Interessant ist eine aus der Zeit noch vorhandene Genehmigung der britischen Militärregierung, die es im erlaubte als Fotograf zu arbeiten - und die war notwendig, da er mit Chemikalien und leicht entflammbaren Materialien hantierte. Über die eigentliche Qualifikation als Fotograf steht dort nichts. Er eröffnte also ein Fotogeschäft, meine Oma stellte die "bezahlte" Fotografie ein. Das nennt man dann wohl pragmatische Familenpolitik.

Nun denn - um es abzukürzen - als ich Fotograf werden wollte (die Zeit für mich einen Beruf zu erlernen war Anfang der 80er), sagte man mir, ich solle etwas vernünftiges lernen, mit dem man eine Familie ernähren kann. So war ich nie "Auszubildender zum Fotografen". D.h. aber nicht, dass ich im Laufe der Jahre nicht auch Fotografie gelernt habe. Allerdings überwiegend als Autodidakt. Und ich habe damit - die Pandemie hat mir einen Dämpfer verpasst - durchaus meinen Unterhalt damit verdient. Dennoch unterteile ich auch gerne meinen fotografisches Gesamtbereich. Es gibt Dinge, da bin ich vielleicht Hobbyist (weil niemand dafür zahlt und weil ich gerne experimentiere) und es gibt Dinge, die ich im Auftrag mache bzw. meinen Unterhalt damit verdiene. Aber diese Dinge sind nicht zu trennen. Das Eine beeinflusst das Andere.

Nun noch zu den Begrifflichkeiten - ich hatte das Thema vorgegegben (Fotograf - Shutterbug - Knipser). Mit der Bezeichnung Fotograf identifizieren wir schnell den Profi. Der macht alles richtig, hat 'ne sündhaft teure Ausrüstung, ist der Meister schlechthin und schwebt vergleichbar Genesis 1.2 gottgleich über dem Wasser. Die Realität sagt etwas anderes und der Fotograf bekommt Konkurenz: Den "Shutterbug"!

Diesen Begriff habe ich in einem Fotoprojekt in den USA kennengelernt. What the fuck is a shutterbug? Nun, ein Shutterbug ist ein Hobbyist, der so tief in der Materie steckt, dass er so manchen Meister in die Tasche steckt und (überwiegend) hoch professionelle Bilder schießt. Nur verdient er damit kein Geld. Er ist purer Idealist und fotografiert nur dann, wenn es ihm gefällt oder er inspiriert ist. So gesehen bin auch ich (und jeder gute Fotograf, behaupte ich) in verschiedenen Bereichen ein Shutterbug.

Bleibt noch der Knipser (Wer zum Fotografieren keine Zeit hat, muss knipsen): Knipsen ist etwas anderes - zumindest in Deutschland. Das kann zum Einen wildes Erstellen von Schnappschüssen sein, aber auch ganz bewusst eine Kunstrichtung. Zwei Damen, die ich mal in einem Projekt kennengelernt habe, hatten jeweils ein ganz spezielles Hobby. Die Eine knipste mit dem Handy (kein Smartphone) und zwar auf eine Art und Weise, dass sie schon in Ausstellungen zu sehen war. Die andere Dame ebenfalls, sie war mit einer Polaroid unterwegs. Beide bezeichneten sich ganz selbstbewusst als Knipser und waren stolz darauf. Ich könnte das z.B. nicht, denn bei beiden läuft unterschwellig eine Herangehensweise ab, die sie selber nicht definieren können und auch nicht wollen und dadurch Kunstwerke schaffen. Ich wäre aufgeschmissen. Im Übrigen "knipst" hier in Luxemburg auch der Fotograf - andere Länder, andere Begrifflichkeiten. *zwinker*
Schön geschrieben, aufwendig geklärt. Und das von einem Moderator – sieht (liest) man auch nicht alle Tage. Nur wozu die Anglizismen? Als wäre das Thema nicht schon schwierig genug. *zwinker* *ggg* Was mich persönlich etwas „geärgert“ hat ist die Verringerung der Selbstachtung von @*********gleur . Ich erkenne in seinen Arbeiten künstlerisches Wert, alles andere als Knipserrei. Wenn er ein Knipser ist, dann wie soll man den Onkel nennen der mit seiner Kompaktkamera im Park 1000 Bilder einer Ente macht?
****51 Frau
19.438 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********gleur:
Ich darf mit Blende, Zeit und Perspektive spielen ohne mich rechtfertigen zu müssen

Nun das hebt Dich aber schon vom "Knipser" ab. Der Knipser verwendet nur den Automatik Modus und drückt nur auf den Auslöser.
Meine persönliche Meinung. *my2cents*
Ob Knipser, Lichtbildner, Fotograf, Fotodesigner….die Bezeichnung ist mir egal.
Hauptsache ich kenne noch einige Begriffe wie: 500CM, Schwarzschildeffekt, Kelvin, D76, Trix, Fokusshift, 4x5, 600SE, T0,5, FP4, G617, Lisco, Sensorrauschen usw.
Wer nicht weiss was D76 oder Kelvin ist kann googeln.😉 Die Frage: hilft demjenigen mit dem Wissen bessere, mehr kunstlerische, mehr kreative Fotos zu erschaffen? *zwinker*
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Schön geschrieben, aufwendig geklärt. Und das von einem Moderator
Moderatoren sind auch nur normale Gruppenmitglieder und passen nur ein wenig auf, dass nichts aus dem Ruder läuft *g*

Nur wozu die Anglizismen?
Wenn Du Dich auf den Begriff "Shutterbug" beziehst - ich kenne ihn aus den USA, im deutschsprachigen Raum ist dieser Begriff nicht oder nur wenig gebräuchlich. Würde ich ihn übersetzen, dann käme wahrscheinlich eine völlig neue Wortschöpfung dabei heraus. Und das wäre dann verwirrend. (Fotograf - Verschlusskäfer - Knipser) *zwinker* Ich bin auch kein Freund von (unnötigen) Anglizismen, nur manchmal gibt es keine oder nur komplizierte entsprechende Begriffe in der eigenen Sprache. Keine (lebendige) Sprache ist davon frei. Hier in Luxemburg sind daher z.B. im alltäglichen Sprachgebrauch französiche Begriffe sehr präsent. Und im Deutschen? Wir schreiben ganz selbstverständlich von Designer, Hobby, Shift... Selbst das Wort Fotograf ist eine Ableitung von Fotografie, "eine Neubildung mit Wortteilen, die aus dem Altgriechischen stammen: φῶς (phos) „Licht (der Gestirne); Helligkeit“ und γράφειν (gráphein) „aufzeichnen, malen, ritzen, schreiben, zeichnen“; also eigentlich Lichtschreiber oder Lichtzeichner" Aber das ist ein anderes Thema und lenkt hier nur ab.

Ob Knipser, Lichtbildner, Fotograf, Fotodesigner…
- Wir neigen nur leider dazu, uns durch Begrifflichkeiten und Definitionen allumfassende Klarheit zu verschaffen. Das geht i.d.R. gründlich in die Hose. In den 90er z.B. hatten wir im Freundeskreis damit begonnen, unsere Computer selber zusammen zuschrauben und hatten die Idee (die wir nie ausgeführt haben) eine Firma zu gründen, die genau diese Dienstleistung anbietet. Im Namen sollte der Begriff "Computerservice" stehen. Wir haben recherchiert: Wir hätten das Wort "Computerservice" im Firmennamen nicht verwenden dürfen. Aber dem Seniorchef der ortansässigen Elektroinstallationsfirma, der in den 1960er seine Meisterprüfung abgelegt hatte, dem wäre es erlaubt gewesen. Ziemlich innovationshemmend. Seitdem habe ich begonnen, jede noch so unwichtig erscheinende Bescheinigung irgendwelcher Workshops zu sammeln und sie an Bewerbungen anzuhängen, wenn die Entscheider nicht vom Fach sind. Jeder Fachmann würde sie beiseite legen und kommentieren: "Ja, ganz nett" oder "Niedlich", anderer finden es "beeindruckend". *lach*

Die Werbung arbeitet ja auch nicht anders. Wie lange wurden bei digitalen Kompaktkameras mit dem "digitalen Zoom" geworben?
"Boah, die hat 10fachen digitalen Zoom!"
"Ja und...?"
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von **********regor:
Die Frage: hilft demjenigen mit dem Wissen bessere, mehr kunstlerische, mehr kreative Fotos zu erschaffen?

Ich leite da gerne zu den "Regeln" in der Fotografie über (und damit wieder zu Begrifflichkeiten). Eine Regel ist per Definition nach Duden:

1a. aus bestimmten Gesetzmäßigkeiten abgeleitete, aus …
1b. regelmäßig, fast ausnahmslos geübte Gewohnheit; …
2. Menstruation

2. lassen wir mal weg. Wenn 1a und 1b stimmt (und daran habe ich keine Zweifel), dann gibt es in der Fotografie nur eine Regel, Zitat: "Es gibt nur eine Regel in der Fotografie: Entwickle niemals einen Film in Hühnchensuppe." – Freeman Patterson –

Regel führen dazu, dass es als unprofessionell gilt, sie nicht anzuwenden. Aber Regeln (in der Fotografie) sind stocksteife und staubtrockene theoretische Dinge. Ich kann damit umgehen, dem Anfänger helfen sie nur bedingt und je mehr "Regeln" im Umlauf sind, desto mehr verwirren sie. Daher vermeide ich, wo es nur geht, den Begriff "Regel". Ich ersetze Regel mit "gute Idee". Und es gibt da sehr sehr gute Ideen.

Und so ist es mit anderen Dingen auch, die einen mehr erschlagen als nützen. Ich schrieb ja bereits, dass ich meinem ursprünglichen Berufswunsch Fotograf in frühen Jahren nicht umgesetzt habe, weil ich etwas "anständiges" lernen sollte. So ging ich in die Medizin, sprich Krankenpflege und letztendlich in den Rettungsdienst. Ob das nun besser war, weiß ich nicht, wenig Geld für viel Arbeit gab es damals schon. Aber in der Ausbildung habe ich Unterrichte bei Ärzten gehasst. Sie hatten es natürlich drauf, neigten allerdings dazu (gerade zu Ausbildungsbeginn) uns regelrecht zu erschlagen. Sie hauten uns Begriffe um die Ohren, die wir erstens zu diesem Zeitpunkt nicht und zweitens später auch nur in fachlicher Spezifikation gebrauchen könnten. Kurz gesagt: Obwohl die Aussagen richtig waren (ohne Zweifel), waren sie zu diesem Zeitpunkt einfach ausgedrückt "Bullshit".

Nehmen wir den Begriff "Kelvin". "Kelvin" ist zuerst mal eine Themperatureinheit - Punkt. Warum sollte ich also den Begriff Kelvin vorranstellen? Warum sollte ich fragen: "Kennst Du Kelvin und kannst Du damit umgehen?" Ganz einfach, es geht um Farbenlehre, um die Unterscheidung zwischen kalten und warmen Licht (und die Nuancen dazwischen). Das diese Farbtemperatur in Kelvin angegeben wird, ist zweitrangig. Wenn jemand weiß, wie die Einheit für (Farb-)temperatur heißt, kann er noch lange nicht mit der Farbtemperatur in der Fotografie umgehen. Wenn mir in einer Bildkritik sagen würde: "Es wäre besser gewesen, die Kelvinzahl etwas zu verringen.", ich würde antworten: "Hast Du 'nen Schuß?" Und das Aufgrund der Formulierung. Mit der Aussage "etwas wärmer" oder "kälter" kann ich umgehen.
Die Frage ist wer entscheidet über ein gutes Foto? Wer hat das Intellekt es zu analysieren?
Mein Prof. an der FH konnte es gut, er war aber eher Maler als Fotograf.

Wenn man irgendwo in einer Fußgängerzone eine Umfrage starten würde, und zeigt dabei zwei Fotos: ein Smartphone Bild mit Weinglas am Strand und im Hintergrund ein Sonnenuntergang und sagen wir ein beliebiges Foto von Gursky, welches Fotos würde dann die meisten Punkte kriegen?

Das Weinglas gewinnt…und warum? weil es durchschnittliche Emotion vermittelt.

Nur so einige Gedanken
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ****xxx:
Das Weinglas gewinnt…und warum? weil es durchschnittliche Emotion vermittelt.

Nur so einige Gedanken

Ein ziemlich richtiger Gedanke. Geht es um Bestätigung, um Anerkennung, um ehrliche Kritik, ist es wichtig, wem Du Deine Bilder zeigst. Das krasseste Beispiel ist sicher die Community hier: Ein "Tittenbild" mit tiefen Einblick zwischen die Beine einer Singlefrau wird immer in einer Bewertung weit oben liegen, egal wie grottenschlecht die Aufnahme ist. Aber das ist hier auch keine Fotoplattform im engeren Sinne und zugegeben ist das Beispiel auch extrem. Das ist aber auch ein Grund, dass ich hier bei keinen Fotoaktionen teilnehme, wenn bereits bekannt ist, wer das Bild gesetzt hat. Anonymität bis zum Abstimmungsergebnis ist sicher besser.
*********Photo Mann
1.104 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *********gleur:
Ich bin wirklich froh ein Knipser zu sein.

Ich denke eher, Du bist froh darüber, dass Du Dich selber einordnest und damit zufrieden bist, egal wie andere das sehen. Da verstehe ich Dich und finde das ist gut so.

Für mich gilt z.B.: Ordne ich mich zu hoch ein, dann setze ich mich unter Druck und bin frustriert, wenn ich den eigenen Anspruch nicht gerecht werde. Setze ich den Anspruch aber zu tief, fehlt mir der Ansporn besser zu werden. Allerdings definiere ich das nicht über Begrifflichkeiten. So hat jeder seine (Motivations-)Einstellung.
Profilbild von mir
*********ker54 Mann
305 Beiträge
Nach meiner Meinung ist es völlig gleichgültig ob Bilder von einem Knipser (ich mag diesen Ausdruck nicht), einem Gelegenheitsfotograf, Hobbyfotograf oder einem Fotograf mit entsprechender Ausbildung gemacht wurden.

Denn:

Die Bilder müssen den Kunden gefallen.
Die Bilder müssen einem größeren Kreis von Betrachtern gefallen.
Die Bilder müssen mir selbst gefallen.

Zu bedenken ist aber, das "gefallen" u.a. dem Kontext des Umfelds, der Mode und dem zeitlichen Wandel unterliegt.

Im Umkehrschluss ist es danach auch völlig gleichgültig, mit welchen technischen Hilfsmitteln der Firma XY die Bilder entstanden sind.

Gruß und wech

*wer sich an dem maskulin "Fotograf" stört, möge diesen bitte selbstständig durch einen persönlich genehmen Ausdruck ersetzen
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