Knisternd
Lara saß am Küchentisch. Im Radio wurde gerade eines dieser Lieder gespielt, das ihr dann den ganzen Tag als "Ohrwurm" im Kopf blieb."Please Mrs Robinson...."
Lara trällerte mit, während sie die Nagelfeile sacht über die Nagelkante des rechten großen Zehs gleiten ließ. Die Pediküre war damit fast abgeschlossen.
Dann prüfte sie jeden einzelnen Zehennagel noch einmal mit den Fingerkuppen. Fuhr an den Rändern entlang, um zu fühlen, ob sie tatsächlich ganz glatt waren und nicht etwa noch irgendwo eine kleine scharfe Ecke oder Kante war.
Mit dem Ergebnis zufrieden griff sie nach dem Nagellackfläschchen, schraubte es auf und zog das rechte Bein an, so dass sie die Ferse ihres Fußes auf dem Stuhl abstellen konnte, auf dem sie saß. Leise vor sich hin summend lackierte sie die fünf Zehennägel blutrot.
Der Morgenmantel, den sie trug, war so lose geknotet, dass er sich über ihren Brüsten schon fast komplett geöffnet hatte.
Sie ließ die Zehen ihres rechten Fußes ein wenig spielen, bevor sie ihn nur auf dem Ballen auf dem Boden abstellte, damit sich die Zehen ein wenig spreizen konnten.
Dann zog sie das linke Bein an, tauchte den Pinsel wieder in das Nagellackfläschchen und lackierte akribisch weitere fünf Zehennägel. Dabei rutschte ganz langsam der Saum des Morgenmantels an ihrem Oberschenkel herunter. Die Sonne, die durch das Küchenfenster schien, wärmte ihre nackte Haut, als würde eine warme Hand darüber streichen. Sie genoss das leichte Prickeln, das dadurch in ihrem Körper ausgelöst wurde. Vor allem, da sie jetzt mit allen Vorbereitungen fertig war.
Barfuß und im Morgenmantel, der mehr zeigte als er verhüllte, stand Lara dann vor dem Küchentisch, auf dem sie alles ausgebreitet hatte, was sie und Morris im Urlaub gekauft hatten: Strümpfe in allen Farben und Sorten. Nun würde sie die erste Packung öffnen. Die Folie knisterte verheißungsvoll in ihren Händen. Mit diesem Gefühl der Vorfreude, wie sich das Material der Strümpfe anfühlen würde, fuhr Lara mit einem Finger dorthin, wo sich die Folie der Verpackung überlappte und löste langsam den Klebestreifen.
Die Strümpfe fühlten sich in ihren Händen so überraschend weich an, dass Lara für einen kurzen Moment die Augen schloss.
Straps...Samtkleid...Hände...warmer Atem...Kerzenlicht...schoss es ihr durch den Kopf.
Lara schüttelte leicht den Kopf, legte die hauchdünnen schwarzen Strümpfe auf den Tisch und konnte doch diesen leichten Schauer, der ihren Körper erfasste, nicht ignorieren. Sie beugte sich ein wenig vor...berührte dabei mit ihrem Schambein die Tischkante...spürte diesen leichten Impuls...diesen Reiz...dort unten...während sie die nächste Packung öffnete.
Diesmal waren es Strümpfe mit Naht. Sie breitete einen davon der Länge nach auf dem Tisch aus. Ganz glatt gestrichen sah er aus wie das flachgepresste Bein einer Schaufensterpuppe. Mit einer ihrer Fingerspitzen verfolgte sie das feine Gewebe entlang all der Kurven und stellte sich vor, wie es sich auf ihrer Haut anfühlen würde.
Der Fuß auf die Zehenspitzen gestellt, umhüllt von fast nichts, umschmeichelt, gestreichelt...
Es knisterte ganz zart und leise, als Lara auf dem Stuhl sitzend diese durchsichtig-schwarze, feinschimmernde Hülle sehr langsam und vorsichtig zuerst über ihre Zehen streifte. Zentimeter für Zentimeter kleidete sie zuerst ihren Fuß in das feine Gewebe, bedeckte die Ferse damit und rückte die Hochferse zurecht. Der rote Nagellack schimmerte deutlich-undeutlich durch den Strumpf, während sie ihn über ihre Wade weiter nach oben zog - dabei immer wieder mit dem Zeigefinger prüfend, dass die Naht dort saß, wo sie hingehörte.
"I die another day...", klang es aus dem Radio.
Lara rückte den Strumpfrand auf ihrem Oberschenkel zurecht. Nicht ein Ziehfaden, dachte sie. Perfekt!
Eine Minute später stand sie vor dem Spiegel im Schlafzimmer, ließ den Morgenmantel zu Boden fallen, verdrehte den Hals und betrachtete ihr rechtes Bein von rückwärts - die Naht saß wirklich perfekt. Dann von vorne, dann mit auf die Zehen gestelltem Fuß. Sie verstellte noch ein wenig die Halter des Strapsgürtels. Zurück in der Küche zog sie den zweiten Strumpf an und befestigte ihn.
"Four minutes...no hesitating...tic-toc-tic-toc...", sang Lara mit, obwohl sie noch sehr viel Zeit hatte. In diesem Moment klingelte es an der Tür.
"Ich komme!" rief sie und wollte aufmachen, als ihr auffiel, dass sie außer den Strümpfen nichts am Körper trug.
"Moment, ich bin gleich da!" rief sie etwas lauter, während sie hastig den Morgenmantel überzog und zuknotete.
`Oh je, die Strümpfe´, dachte sie, fischte ein paar offene Sandalen aus dem Schuhregal, zog sie an und öffnete die Tür.
Der Blick des Paketboten wurde immer starrer, während er Lara ein Paket hinhielt. Sein Blick tastete ihr Äußeres ab: Dekolleté (zu weit offen), Körpermitte (so gerade eben alles bedeckt) und dann....
"Soll ich quittieren?" fragte Lara und schaute direkt in sein hübsches Gesicht.
Er wurde ein wenig rot und hielt ihr mit einem Ruck sein Gerät hin. Lara unterzeichnete auf dem Display und spürte überdeutlich seinen Blick auf ihren Beinen und Füßen.
"That girl...uuuh...that kind of girl...", sang Shabba Ranks aus dem Radio, während Lara die Tür schloss und das Paket in die Küche trug. Sie stellte es auf den Küchentisch, holte eine Schere und setzte sich. Als sie in diesem Moment ihre Beine übereinander schlug, genoss sie das Gefühl, als sich die beiden Nylonschichten mit diesem feinen Knistern berührten.
Lara zerschnitt die Klebebänder, öffnete den Deckel des Pakets und entfernte das Packmaterial, das obenauf lag. Sie spielte kurz mit ihren Zehen in den halbhohen Sandalen, die sie immer noch trug. Das würde sie jetzt ändern. Aus dem Karton nahm sie ein Paar durchsichtige Stiletto-Pantoletten. Sie stellte ihre Füße hinein und hatte plötzlich eine andere Perspektive. Zehn Zentimeter mehr!
Lara ging ein paar Schritte hin und her und spürte, dass sich ihre Hüfte ganz anders bewegte.
"Get your ass on the dancefloor..."
Das Radio...sie seufzte leicht und tanzte mit Vergnügen die neuen Schuhe ein, streifte dabei den Morgenmantel ganz langsam von den Schultern, ließ ihn in Zeitlupe von ihrem Körper gleiten, fühlte wie das feine Material über die Strümpfe an ihren Beinen abwärts glitt und - sah noch mehr Strümpfe vor sich auf dem Tisch liegen.
Sie öffnete jede einzelne Packung.
"So much joy. It´s a new vibration..."
Lara ließ die Strümpfe durch ihre Hände und Finger gleiten, dann über ihre nackten Brüste. So wunderbar weich fühlte es sich an. Sie spielte mit den Farben, probierte alles an und testete, ob es ihr zu den neuen Schuhen gefiel.
Eine Weile stand Lara dann ratlos in der Küche und überlegte, was sie noch anziehen würde. Strümpfe, Strapse, Schuhe - ja! Unterwäsche? Nein!
"Heleleh...." klang es ihr nach, während sie mit leicht kreisender Hüfte durch den Flur Richtung Treppe tänzelte. Oben angekommen, öffnete sie im Schlafzimmer den Kleiderschrank und nahm das schwarze Samtkleid heraus. Sie streifte es über und stellte sich vor den Spiegel, drehte sich ein wenig - der Rückenausschnitt endete so eben über ihrer Pofalte und ließ den gesamten Rücken frei.
"36 Grad...keiner weiß, was gleich passiert...weiter, weiter, weiter..."
Lara schaute ihre züchtig aussehende Vorderseite im Spiegel an. Ein hochgeschlossenes Kleid, dessen enganliegende Ärmel bis knapp über ihre Handgelenke reichten. Der Saum endete gerade oberhalb ihrer Knie. Sie stellte ihre Beine ein wenig auseinander, setzte eine Hand auf die Hüfte, stellte sie nach außen und schaute sich selbst herausfordernd im Spiegel an. Dann nahm sie auf dem Bett Platz und strich mit ihren Fingerspitzen über die seidige, rote Bettwäsche, die genau den Farbton ihres Nagellacks hatte.
"Alors on dance..."
Lara hatte die Musik laut aufgedreht und drehte sich auf dem Parkett im Wohnzimmer um die eigene Achse. Sie fühlte beim Tanzen die Schuhe, die Strümpfe darin, den Saum ihres Kleides, der sich darauf sachte rieb, die Nacktheit unter dem Kleid und freute sich mit sinnlichem Genuss daran.
"Send your love..."
Nicht mehr lange, dann würde Morris nach Hause kommen.
Make-up und Schmuck? Ja!
Lara hatte die schulterlangen, dunklen Haare frisiert und sich dezent geschminkt, bevor sie einen tief-dunkelroten Lippenstift auftrug. Dann wählte sie Schmuck aus: Strassohrclips.
Während sie den zweiten Ohrring befestigte, hörte sie das laute Röhren eines Motorrads vor dem Haus. Morris...
Sie stellte das Radio ein wenig lauter, während sie immer noch mit dem zweiten Ohrring beschäftigt war.
"I need you right in front of me..."
Ein Schlüssel im Schloss, die Tür wurde geöffnet, der Ohrring wollte nicht halten und fiel ihr aus der Hand. Lara bückte sich, ging schließlich in die Hocke und fand ihn unter der Kommode. Jetzt erst fiel ihr auf, dass es hinter ihr immer noch ruhig war.
Sie wandte den Kopf und sah Morris, der bewegungslos im Türrahmen stand und sie ansah - glaubte sie zumindest, denn das, was sie von seinem Gesicht sehen konnte, war ihr zugewandt. Er trug den schwarzen Halbhelm und die für Lara undurchsichtige, schwarze Sonnenbrille. Den unteren Teil seines Gesichts verdeckte ein schwarzes Tuch.
Sie schaute an sich herunter. Die Heels, die ihre Füße betonten, der in dieser Haltung hochgerutschte Rock ihres Kleides, der die Strapse sehen ließ, ihre Beine in den schwarzen Nahtstrümpfen. Und vor ihr Morris...
Sie wollte sich aufrichten, aber er legte eine seiner Hände, die immer noch in den Motorradhandschuhen steckten auf ihre Schulter und hielt sie unten.
Lara begriff.
Ihr Körper begann zu kribbeln, während sie von unten herauf zu ihm aufsah und jede Einzelheit der Motorradkleidung in sich aufnahm. Die schmale Körpermitte und der Oberkörper, der in breite Schultern auslief. Kick!
Fast sofort kehrte ihr Blick zur Körpermitte zurück, um wieder abzuschweifen, weil er langsam den Reißverschluss seiner Jacke aufzog. Lara schienen Minuten zu vergehen, bis die Jacke offen war und von ihm zu beiden Seiten auseinander gezogen wurde.
Mit in die Hüften gestemmten Händen und etwas vorgeschobenem Becken stand er vor ihr.
Das T-Shirt, das er trug, spannte sich über seinem gut geformten Oberkörper.
Lara genoss den Anblick, spreizte gleichzeitig die Finger ihrer rechten Hand und bewegte sie ein wenig, um sie geschmeidig zu machen. Mit Daumen und Zeigefinger berührte sie den Zipper direkt vor ihrem Gesicht und zog langsam daran abwärts... öffnend. Wärme strömte ihr entgegen, und sie glaubte, seine Lust zu riechen. Mit einer Fingerspitze fuhr sie in die Öffnung und strich ganz sanft über seine schwarze, seidige Unterwäsche und fühlte den feuchten Fleck.
"I love you baby, when you´re down on your knees..."
Die Musik aus dem Radio war deutlich zu hören, obwohl er vor Lust stöhnte, als Lara ihn freilegte. Groß und hart, mit einem ersten Tropfen an der Spitze. Jetzt war ihr Körper nur noch Lust und sie benutzte ihre Zunge.
"Black Betty....".
Zwischen ihren Beinen wurde es nass. Irgendwo war ein Geräusch im Hintergrund...
Den Mund gut ausgefüllt, öffnete Lara die Augen und schaute direkt in die von Morris.
Er stand grinsend in Motorradkluft im Türrahmen - lässig angelehnt, den Helm unter dem Arm. Er stieß sich mit der Schulter leicht vom Türrahmen ab und ging einen Schritt vorwärts, ließ sich auf ein Knie nieder, legte den Helm auf dem Fußboden ab, zog einen seiner Handschuhe aus und küsste Lara sanft auf die Schläfe.
"Geht es Dir gut, Du geiles, kleines Stück?" fragte er.
Sie liebte diesen zärtlichen Unterton in seiner Stimme - und dachte zurück...
Es war gar nicht lange her, dass Lara früh morgens aufwachte. Sie hatte einen sehr erotischen Traum gehabt und fühlte ihn in ihrem Körper noch deutlich nach. Morris lag neben ihr und schlief noch. Ganz langsam und vorsichtig legte sie sich auf ihn. Sein Körper reagierte, noch bevor er wach wurde und seine Arme um sie schlang. Sie küssten sich - lange und zunehmend leidenschaftlicher. Genauso reagierten ihre Körper, bis Lara ihn in sich aufnahm.
"It´s strictly physical..", ging es ihr durch den Kopf, während sie Morris eine Idee ins Ohr flüsterte. Er räkelte sich unter ihr.
"Wenn Du das willst!?" flüsterte er zurück und zuckte in ihr.
"Ja, ich würde das sehr gerne wollen!" sagte Lara leise und drückte sich fester auf und an ihn. Morris reagierte sofort.
"Dann wirst Du das bekommen! Aber nicht sofort!" Wieso kam ihr sein leichtes Lächeln so süffisant vor? Egal! Lara fühlte ihn...und ihn...so intensiv!
Kurz vor dem endgültigen Einschlafen murmelte Morris:
"Bis dahin wirst Du Dich jeden Tag zurecht machen - Strümpfe, Strapse, Heels, kurzer Rock, slipless und..." Dann sank sein Kopf im Einschlafen ganz langsam zur Seite.
"Long train runnin´..."
Lara kam wieder in der Gegenwart an und hörte, wie ein weiterer Reißverschluss geöffnet wurde. Ganz langsam... für einen Handschuh dauerte es zu lange...`Die Jacke...`, konnte Lara gerade noch denken, als Morris schon hinter ihr auf die Knie ging und seine gespreizten Beine fest an ihre presste.
Sie zuckte zusammen, als sie die vom Fahrtwind noch kalte Jacke auf ihrem fast nackten Rücken spürte. Morris umschlang sie von hinten mit seinen Armen und griff nach ihren Brüsten. Seine Lippen berührten kurz und warm ihren Nacken, bevor sie fast sofort seine Zähne sanft, aber fordernd spürte. Die Erregung schoss durch Laras gesamten Körper.
Es wird einer der Männer sein, die Dir gefallen haben. Ich werde ihn für Dich aussuchen, hatte Morris gesagt...
Und seitdem war Laras innere Spannung Tag für Tag gestiegen, während sie sich jeden Morgen für den Tag zurecht gemacht hatte...
"Move your body, girl...."
Die Musik verstärkte dieses Gefühl in ihr und den Druck ihrer Lippen und ihrer Zunge.
Ein lautes Stöhnen war die Antwort. Lara hatte längst erkannt, wer vor ihr stand. Sie entließ ihn aus ihrem Mund und griff mit beiden Händen zu, um bei Kai noch ein wenig nachzuhelfen. Sie genoss die Härte unter der zarten Haut...
"The show must go on..."
Laras Körper kribbelte vor Lust, als Morris ihren Rock etwas höher zog, seine bloße Hand vorne abwärts zwischen ihre Beine gleiten ließ und sie gleichzeitig mit dem anderen Arm umschlang. Ihr Kleid rutschte dabei ganz langsam von ihren Schultern und ließ ihre nackten Brüste sehen. Kai ging vor ihr auf die Knie, schaute kurz zu Morris und griff dann zu. Lara fühlte das kühle Leder der Handschuhe auf ihrer Haut. Die Spitzen ihrer Brüste wurden noch härter.
"Hast Du es Dir so vorgestellt?" Morris Stimme war ganz dicht und kaum hörbar an ihrem Ohr.
Leise, aber sehr deutlich sagte Lara: "Ja!"
"The man I love is good to me..."