Ich hatte schon mehrfach eine F+ und die waren teilweise unterschiedlich gelagert. Meistens ging es in die Richtung, dass es sich angefühlt hat wie in einer „festen Beziehung“, wenn wir live Zeit verbracht haben - gemeinsame Freizeitaktivitäten, ggfs. auch (Kurz-)Urlaub zusammen, Gespräche über alles mögliche, auch in der Öffentlichkeit Nähe wie Händchen halten, umarmen, küssen, gegebenenfalls auch vor anderen Freund*innen, mit denen man unterwegs war, natürlich auch Intimität und Sexualität (aber vielleicht nicht jedes Mal) und eine gewisse emotionale Verbindung. Zu dieser emotionalen Verbindung gehört für mich schon auch eine Form von verliebt sein, ohne die es bei mir keine sexuelle Anziehung gäbe.
Zwischen den Live Treffen war es dann meist eher Richtung Freundschaft mal mehr, mal weniger schriftlicher Kontakt oder mal telefonieren, vielleicht auch mal längere Pausen, keine Verpflichtungen, vielleicht schon auch mal Flirten oder Sexting, aber normalerweise kein regelmäßiger Alltagskontakt wie in einer „festen Beziehung“.
In diesen Fällen war für beide klar, eine „feste Beziehung“ ist nicht gewünscht, dafür reicht es nicht oder das braucht es vielleicht auch einfach nicht.
Früher habe ich in einer F+ normalerweise nichts von anderen sexuellen Kontakten erzählt, heute halte ich das anders. Im Sinne der Polyamorie stehen bei mir Liebe und Ehrlichkeit ganz weit oben. Das heißt in Bezug auf Ehrlichkeit, dass ich inzwischen allen Menschen voneinander erzähle, mit denen ich Gefühle, Intimität oder Sexualität teile. Und in Bezug auf Liebe heißt das, das für mich nicht der Sex im Vordergrund steht, sondern Liebe in all ihren Facetten - ob romantisch, freundschaftlich oder wie auch immer geartet. Und teilweise ergibt sich zusätzlich eben auch die Sexuelle Liebe… 😉