Models & Fotografen / Verträge und Vertrauen

Ich habe die Beiträge aus Freizeitknipser: Fotografinnen- bzw. Fotografensuche jetzt hier rübergeholt, damit wir den dortigen Strang nicht shreddern und hier weiterdiskutieren können.

... mal den

Es ist rechtlich erstmal völlig uninteressant, mit welchem Equipement ein Bild gemacht wird.
Ein von einem Fotografen gemachtes Bild bleibt erstmal in seinem Besitz, bzw. hat er die Rechte dran.
Ungeachtet dessen, womit er das Bild macht: Ob die Kamera jetzt sein Eigentum ist, oder nur sein Besitz (JA, auch das sind rechtl. Unterschiede), ob sie geliehen ist oder gestohlen.

Wenn ich mit deiner Kamera Bilder von dir mache, habe ich weiterhin die Rechte an dem Bild.
Wenn DU es jetzt veröffentlichst, reibe ICH mir die Hände und verklage dich.
(Hier sei das Beispiel eines Kölner Fotografen genannt: Dieser machte Bewerbungsbilder für eine Frau, die diese aber nicht nur für Bewerbungen nutzte, sondern auch in Foren postete. Das war gegen den Vertrag, der Fotograf klagte und gewann)

Wenn DU sie veröffentlichst und ich mache Kopien davon, die ich dann selber veröffentliche, verstosse ich zwar gegen dein Recht zu bestimmen, wo die Bilder erscheinen, habe aber prinzipiell erstmal das Recht dazu, weil ich ja der Fotograf bin.
Die Beweislast, dass ich die Fotos nicht hätte veröffentlichen dürfen, liegt bei dir. Im Klagefall wirst du es schwer haben das zu beweisen, da du die Bilder ja auch veröffentlicht hast.

Streich mal das (TFP) und du hast recht.

Time for Print bedeutet nämlich immer, dass auch der Fotograf die Rechte hat, die Bilder zu veröffentlichen.
GERADE weil es ja heisst "Zeit gegen Veröffentlichung".

Siehste! Und das möchte Sin_less eben nicht.
Also müsste sie einen Vertrag abschliessen, in dem der Fotograf auf alle Rechte am Bild verzichtet.
Sprich, wenn sie einen Bekannten oder auch wen immer bittet, müsste dieser einen Schrieb unterschreiben, in dem sinngemäß steht "Ich fotografiere XY und verzichte auf alle meine Rechte an den Bildern".
Da reicht ein halbes DinA-5-Blatt und gut is!
Und wem das zu albern ist, hatte dann wohl eher "Hintergedanken".

Nicht der, der sagt, dass er aus Ehrlichkeit keine Verträge braucht, meint es ehrlich,
sondern der, der den Vertrag unterschreibt, ist der Ehrliche.

... darfst du. Wenn du bereit bist, das Recht am Bild entsprechend abzutreten.

Wir reden hier von der rechtlichen Seite. Nicht davon, wie es tagtäglich gehandhabt wird.

... hat man ja zwei vor allem an zwei Punktem mitzubestimmen.
Einmal, ob fotografiert werden darf und dann, ob das Bild veröffentlicht wird.

Das betrifft gerade das Thema "Streetfotografie":
Wenn ich eine Szene besonders gelungen finde, beispielsweise ein ein Bettler, der seinen Hund Kunststücke vorführen lässt, müsste ich rein rechtlich so vorgehen:
Ich müsste fragen: "Darf ich sie fotografieren?" Und wenn er dies gestattet, fotografiere ich ihn. Damit habe ich aber NUR die Erlaubnis bekommen, dass ich fotografieren darf. Diese beinhaltet jedoch das vorzeigen (veröffentlichen) in einem eng begrenzten (geschlossenen) Rahmen. Zum Beispiel das Zeigen meiner Urlaubsbilder bei einer Familienfeier.

Will ich das Bild allerdings hier oder in der Fotocommunitie oder woanders veröffentlichen, bedarf es dazu einer weiteren Erlaubnis.
NUR weil ich ihn fotografiert habe, habe ich noch lange nicht das Recht auf Veröffentlichung.

Und wenn ich auf Nummer sicher gehen möchte, habe ich entweder einen vorgefertigten Vertrag auf meinen Fotoexkursionen dabei, oder einen guten Zeugen.

Und jetzt nochmal zu Panther:
Vor unserer letzten Weihnachtsfeier in der Firma habe ich eine Mail an alle Angestellten verschickt, in der ich um Erlaubnis gebeten habe, während der Feier Bilder machen zu dürfen. die nur die Angestellten von mir via CD bekommen.
Und JEDER einzelne musste mir antworten.

Bild- und Urheberrechte sind nicht schwarz oder weiss. Von den Grauzonen leben die Anwälte.

Ist bei diesem Thema schier unmöglich.

Grünau!