Tolles Thema
Der Originalbeleg von CrazyLady hat mich auch sehr beeindruckt
- ansonsten fing das bei mir ganz ähnlich an wie bei den meisten hier - ich hatte irgendwann mal von meinen Eltern so eine kleine Pocketkamera geschenkt bekommen, ich glaub zum Geburtstag, es war vielleicht der 11. oder 12. - allerdings nicht so ein tolles Markenteil von Agfa mit Ritschratsch - sondern meine war einfacher und hatte so ein kleines Rädchen zum weiterdrehen
So sehr viele Bilder hatte ich damit aber auch nicht gemacht - aus Pocketkamerafilmen konnte man ja im Prinzip nur Abzüge machen lassen, und die passten damals irgendwie nicht so recht in mein Taschengeldbudget
Als ich etwas älter war hatte ich immer noch großes Interesse am Fotografieren, und daher wünschte ich mir zu meiner Konfirmation (so ~ '83 oder '84) eine Spiegelreflexkamera. Die ich dann auch bekam - irgendwie beteiligten sich alle an dem Geschenk - und vom Patenonkel gabs noch 'ne Fototasche und vom anderen ein Blitzgerät ... und zwei Zoomobjektive kamen auch noch zusammen. War also ziemlich gut ausgerüstet, mit 'ner Canon A1. Ich hab damals schon sehr viel Natur und Tiere fotografiert. Meistens auf Diafilm oder auf Schwarzweissfilm. Diafilm hatte den Vorteil: war günstig, den Orwochrome krigte ich für 4 - 5 Mark incl. Entwicklung. Schwarzweissbilder hab ich später dann selbst entwickelt und vergrößert - habe mir dann irgendwann ein Fotolabor eingerichtet im Keller. Ein paar Tausend Dias hab ich noch aus der Zeit. Ich hab sehr viel herumexperimentiert damals, alles mögliche ausprobiert. Da mach ich son bischen heute noch
Später dann, durch Ausbildung/Wehrdienst/Studium/Familiengründung/... ist mir das Fotografieren so ein bischen abhanden gekommen. Immer nur so ganz nebenbei, meistens "nur" Familienbilder und so.
Meine ersten Berührungen mit der digitalen Fotografie hatte ich mitte der 90er Jahre, als ich mir eine ziemlich billige Plastiknipse kaufte, ich glaub die hatte 'ne Auflösung von 0,3 Megapixel, kein Display und eigentlich auch nur einen Ein/Aus-Schalter und den Auslöser. Das Objektiv konnte man zwischen zwei Einstellungen (Personen/Landschaft) hin und her drehen, das sollte wohl die Fokussierung sein - aber irgendwie, weil das so doof beschriftet war, wusste man auch nie, was man grad eingestellt hatte. Und sehen, was man fotografiert hat konnte man ja mangels Display auch nicht. War also noch fast wie vorher in der analogfotografie - nur das die Kamera 10 Klassen schrottiger war
Eine Weile später kam dann eine kleine Bridgekamera von Kodak dazu - eigentlich auch nur so für Familienbilder, aber man konnte auch etwas mehr damit machen. Ich glaub, die hatte sogar schon 'ne Auflösung von 1 Megapixel. Aber in Wirklichkeit war das auch nichts zum "richtig fotografieren" - und viel zu klein für meine Finger
Ende 2008 dann bekam ich meine erste DSLR. Endlich. Denn damit nahm mein Fotohobby endlich wieder richtig Fahrt auf.
Es war eine Canon EOS 1000d - und zwar im "großen Kit" - also mit 18-55 und 75-300mm-Zoom.
Endlich wieder "richtig" fotografieren zu können war sehr wichtig für mich, wie ich dann feststellte, ich war Feuer & Flamme. Um etwas mehr machen zu können, besorgte ich mir dann noch Zwischenringe und einen Umkehrring - um auch Makroaufnahmen machen zu können. Ich fotografierte sehr schnell und wurde auch schnell regelmäßiger User im dForum - wo sich Canon-Fotografen auf gehobenem Niveau austauschten. Meine Hauptmotive fanden sich schnell wieder in der Natur - und mein Hauptproblem dort war, wie auch schon in analoger Zeit: zu wenig Empfindlchkeit bzw. zu wenig Licht in den Momenten, wenn ich die schönsten Tieraufnahmen machen könnte.
Daher kam schnell der Wunsch auf nach einem lichtstärkeren Tele mit IS. Besorgte ich mir dann in Form eines EF 300mm f/4 L IS. Da 300mm natürlich n bischen kurz waren in vielen Situationen, noch ein 1,4x Konverter und ein 2x Konverter dazu. Wodurch ich natürlich wieder viel zu wenig Licht hatte
Ein 65mm Makroobjektiv und ein 80mm Porträtobjektiv kamen dann auch noch dazu - und Ende 2010, also zwei Jahre nachdem ich meine Einsteiger-DSLR bekam, kaufte ich ein gebrauchtes EOS 7d-Gehäuse dazu.
Wow - was für eine Rakete. Aber auch eine Zicke. Die deutlich höhere Auflösung verlangte nach kürzeren Verschlusszeiten. Es kamen dann noch mehr Autofokusobjektive dazu - ein 10-22er Ultraweitwinkel, ein 24mm/1,8 - außerdem ein Makrokreuzschlitten, ein Tarnzelt für die Ansitzfotografie und einiges mehr.
Schon Anfang 2011 kam dann mein erstes Atglas: ein Makutsov MTO 1000-AM mit 1100mm Brennweite bei Lichtstärke 10,5. Auch Russentonne genannt - endlich hatte ich Brennweite satt und brauchte den Tierchen nicht mehr ganz so dicht auf die Pelle zu rücken. Ging natürlich nur bei ausreichenden Lichtverhältnissen - die 7d rauschte ja im vierstelligen ISO-Bereich doch schon beträchtlich.
Und ein neues Stativ musste her - mein altes Cullmann, das ich noch aus meiner analogen Zeit rübergerettet hatte, war dann spätestens mit der Russentonne etwas überfordert
Ich Informierte mich umfangreich, erfuhr von meiner Freundin, dass man für ein ordentliches Stativ locker mal über 1000 Euro ausgeben kann - wozu dann noch mal ein guter Kugelkopf für einen ähnlichen Betrag plus Schnellwechselplatten für je über 100,- gehören würden. Ufff. Nee. Gitzo, Kirk & Co sind zwar klasse, aber ich wollte doch nur eine solide Basis für meine Knipse
... suchte dann ganz viel und landete bei einem großen, stabilen Carbonstativ von Bilora. Ist nicht ganz Gitzo, - aber war für ein Bruchteil dessen erhältlich - ich konnte mir also noch mehrere Köpfe (Dreiwege + Kugelkopf), zwei Mittelsäulen und mitlerweile auch einen Gimbalhead zulegen, ohne mein Budget allzu sehr zu schröpfen.
Anfang 2014 wurde mein Wunsch nach "viel mehr ISO" und gleichzeitig nach "weniger Schärfentiefe" so groß, dass ich mir das nächste Gehäuse kaufte - diesmal im Kleinbildformat, oder Prollformat, wie man heute sagt
Ich schwankte ziemlich viel hin und her zwischen 5dIII und 6d - die 5er war von der Bedienung her identisch mit meiner 7er und Verarbeitung und AF waren auch auf deren Niveau - ich entschied mich dann allerdings für eine 6d. Für die 5er war ich zu geizig
Das stellte sich dann aber an sich auch als richtig für mich heraus - denn heute fotografiere ich nur noch wenig mit Autofokus - und auch an sonstigen technischen Raffinessen nutze ich sehr wenig, was das Gehäuse so bietet. Von daher reicht mir die 6d gut aus.
Noch in 2014 kamen dann die nächsten Altgläser: Cyclop (85mm f/1,5), Domiplan und Telemegor 400mm/5,5.
Bis heute hat sich das ganze dann vervielfacht - die Anzahl an Objektiven, die bei mir herumsteht hat eine dreistellige Zahl erreicht. Ich adaptiere teilweise relativ exotische Gläser - teilweise auch sehr alte.
Vieles von dem, das ich heute verwende stammt aus den 50er oder 60er Jahren.
Und somit aus einer Zeit - in der ich noch nicht fotografierte - da ich ja noch gar nicht auf der Welt war