Frühling
Der laue, süsse Duft des Märzen
Der laue, süße Duft des Märzen
Steigt aus elastisch weichem Pfad
Und Freude regt sich tief im Herzen,
Daß wiederum der Frühling naht.
Die Knospen bräunen sich und schwellen,
Manch grünes Hälmchen sproßt heran,
Der Himmel schaut mit tausend hellen,
Lichtweißen Wölkchen hold mich an.
Weit öffnen will ich Herz und Augen
Und frisch mit allen Sinnen nun
Die Lebenswonne in mich saugen,
Nicht zwischen engen Mauern ruhn.
In Wies' und Wald, in Berg und Thale
Soll mich umwehn des Frühlings Hauch,
Und wär' es nun zum letzten Male,
Grüß' ich mit gleicher Lust ihn auch.
Ihm danken will ich aller Orten,
Daß er so oft mich hocherfreut,
Daß, öffnen sich des Grabes Pforten,
Er Blumen noch darüber streut.
Auguste Kurs, 1815-1892