Guten Abend,
ich habe mir das Affinity Programm als Testversion heute morgen runtergelassen und einige Stunden getestet.
Zunächst erschien es fast wie eine 1:1 Kopie zu Photoshop. Viele Funktionen sind sehr ähnlich, bzw. gleich. Einige Funktionen haben andere Namen, die teilweise etwas "kurios" erscheinen, aber dafür gibt es ein wirklich gutes Hilfe-Menu und ja auch das Internet, wo man rasch nachgoogeln kann.
Schön ist, ich konnte mein Wacom Zeichentablett problemlos mit den vorhandenen Tools verwenden - ich habe mal ein Programm getestet, wo es diesbezüglich Probleme gab.
Affinity ist auf jeden Fall eine interessante Alternative und ein gutes Angebot.
Aber natürlich ist der Preis von Photoshop auch gerechtfertigt...
Was mir am meisten im Affinity fehlte war eine aussagekräftige Vorher/Nachher Funktion.
Ja, ich weiß - man kann sich den Bildschirm Hälfte/Hälfte ansehen. Aber das reicht mir nicht Ich will das ganze Bild beurteilen. Partiell bringt mir eine Beurteilung wenig, wenn es mir um den Gesamteindruck eines Bildes geht und es um wirklich nur noch kleine Nuancen in der Einstellung geht.
Bei Photoshop habe ich einen Haken, den ich immer wieder an oder wegklicken kann. Das macht es mir leicht, meine Bildkomposition in der gesamten Schönheit zu beurteilen - oder halt hier und da ein wenig Gamma noch reinzudrehen oder halt wieder wegzunehmen.
Überhaupt nicht überzeugend war für mich die Nachbearbeitung des Kontrastes, der Helligkeit, Lichter etc.
Bei mir hat sich diese Funktion dann über das gesamte Bild geschaltet (also über alle Ebenen) - obwohl ich nur eine Ebene aktiv hatte, wurden die drei darunter liegende Ebenen immer mit beeinflusst.
Das fand ich enttäuschend - denn genau darum geht es mir ja beim ebenenbasierten Arbeiten.
Bei Photoshop wird immer nur die Ebene beeinflusst, die ich gerade aktiv habe. Will ich z.B die Lichter im Latexkleid verstärken, habe ich nur diese Ebene aktiv und bearbeite auch nur diese eine Ebene.
Ich habe hin und her probiert und Work-Arounds gesucht, wie ich dies abstellen kann - bin da aber immer wieder an die Grenzen des Programms gestoßen.
Was mir außerdem fehlte war beim Ausschneiden eine weiche Kante, so dass die Übergänge fließender sind - auch hier fand ich das Ergebnis nicht sehr befriedigend.
Mein Fazit: es ist ein super Programm, wenn man Hobbymässig ein bisschen Rumspielen mag und viel Freude an dem Bearbeiten von Fotos hat. Es reicht ganz gewiss bis zu einem gewissen Punkt aus.
Der Punkt ist erreicht, wenn die eigenen Ansprüche gestiegen sind.
Für mich als professionelle Bildbearbeiterin (und Hobby-Photographin) reicht das Programm nicht aus und ich lande doch wieder beim Profi-Programm Photoshop.
Aber dennoch ist es ein sehr interessantes Angebot und ein guter Tipp. Danke dafür!
ich denke, dass das Programm für viele hier eine ganz tolle Alternative darstellt.