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Pinhole-Fotografie

**********irUns Mann
400 Beiträge
Themenersteller 
Pinhole-Fotografie
Angeregt durch einen schönen 'Camera Obscura'-Bausatz vom AstroMedia-Verlag und einer Diskussion hier im Forum über analoge Fotografie habe ich mich mal weiter mit alten Techniken beschäftigt, und kam auf die LOCHKAMERA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lochkamera
Früher hatte ich aus einem Karton und Transparentpapier natürlich auch mal eine gebastelt...

Neulich fand ich eine 'Pinhole Zoom Lens' (18-36mm) mit E-Mount für meine Kameras, und habe nun mal ein paar erste Bilder mit dieser alten Technik geschossen. Da ich keinen entsprechenden Thread hier im Forum fand, eröffne ich mal diesen für Pinhole-Fotografie.

Probieren geht auch hier über Studieren, so spielte ich mit verschiedenen ASA-Werten und Belichtungszeiten. Die folgenden Bilder sind mit ASA 100-1600 aufgenommen, die Belichtungszeiten waren ca. 8 bis 30 Sekunden. Aus der Hand habe ich auch mit ASA12800 und einer Sekunde fotografiert, aber bei trübem Himmel liegt die sinnvolle Belichtung doch immer bei einigen Sekunden.

Mit der typischen Unschärfe (im Vergleich zu normalen Linsen-Objektiven), starker Vignettierung, und der Kontrastarmut wirken die Bilder wie fotografiert in den 50er Jahren, oder noch früher. Meine Bilder hier habe ich außer dem Wandel in Graustufen nicht weiter bearbeitet.

Habt ihr Erfahrungen mit Pinhole-Fotografie?
Oder hättet ihr Spaß daran, diese interessanten 'Objektive' mal auszuprobieren?
Zeigt doch auch mal eure Bilder!
*******mcat Mann
3.671 Beiträge
Ich habe keine Erfahrung damit, aber ich finde den Beitrag toll und die Bilder sehr ansprechend. Danke dafür.
********erle Frau
182 Beiträge
Ich habe keinerlei Erfahrung, das Thema kommt aber auf die "wenn ich mal groß bin"-Liste.

Die Bilder gefallen mir sehr.
****nd Paar
8.043 Beiträge
Wie kann ein Loch eine variable Brennweite haben? Abstandsänderung des Loches zur Bildebene dürfte doch eher fokussieren, oder? Ändert sich die 'Länge des Lochs' selbst? Also, fotografiert man bei einem Zoomlochobjektiv durch zwei hintereinanderliegende Löcher, deren Abstand man variieren kann?

Ich habe einige alte Objektive aus den 10er/20er/30er Jahren, und jüngere natürlich auch - und die älteren machen teils einen sehr ähnlichen Bildlook, wie du ihn hier zeigst. Richtige Fotoobjektive, die noch keine 100 Jahre sind, bilden allerdings zumeist ganz erheblich kontrastreicher und schärfer ab. Ich weiche daher sehr gern auch auf Projektionsoptiken aus, oder modifiziere 'gute' Optiken so, dass sie mehr Bildfehler machen.

Sehr interessantes Thema - danke fürs zeigen!
Leider habe ich fasst keine Erfahrung; ich habe mal in meiner Schulzeit in einer Projektwoche mit einer Lochkamera Fotos gemacht im Rahmen des Projektes.
Finde es aber mal einen interessanten Ansatz und wenn die Motive wie bei dir passen eine tolle Sache.
Bin mal gespannt, wo hier die Reise hingeht….
**********irUns Mann
400 Beiträge
Themenersteller 
Hallo @****nd ,
fokussieren braucht man das Pinhole nicht, alles ist gleich scharf, von ein paar Zentimetern entfernt bis zum Horizont und weiter (siehe Wiki-Artikel).
Die Zoom-Funktion merkt man wie bei einem normalen Objektiv, je größer die Brennweite (also der Abstand vom Loch bis zum Sensor), desto größer wird die Abbildung.

Bei 18mm Entfernung des Lochs vom Vollformatsensor der Alpha-1 ist das Loch allerdings zu nah am Chip und leuchtet ihn nicht voll aus, das geht mit diesem Thingyfy Objektiv erst ab ca. 24mm.
Der kleinere APS-C Sensor meiner Alpha-6500 wird auch bei 18mm komplett beleuchtet, o.k., das sind dann auf Kleinbild umgerechnet ja auch schon (mal 1,5 =) 27mm.
****nd Paar
8.043 Beiträge
Ja, je weiter eine Optik von der Bildebene entfernt ist, desto grösser wird ihr Bildkreis. Und, je dünner das Material um das Loch herum ist, desto grösser sollte er ebenfalls sein.

Mich limitiert dieser Umstand oft, wenn ich Objektive, die für relativ kleine Formate gebaut wurden, adaptiere. Insbesondere bei sehr lichtstarken Optiken ist dies oft der Fall - so sind z.B. das russische PO-109 (50mm 1:1,2) und das Meopta 50mm 1:1,0 im Nahbereich prima an aps-c Sensoren verwendbar, auf mehrere Meter oder länger fokussiert, vignettieren sie aber.
voriges Bild damit gemacht: Meopta 50/1 an Nex c3
Keine Beschreibung angegeben.
*****ind Frau
10.068 Beiträge
Kommt es mir nur vor oder sind die Aufnahmen unscharf *gruebel*
****nd Paar
8.043 Beiträge
Schärfe ist doch nur ein bourgeoises Konzept *zwinker*
**********irUns Mann
400 Beiträge
Themenersteller 
Hallo @*****ind,
Ja, da hast Du Recht! Ich schrieb oben ja von der ‚typischen Unschärfe (im Vergleich zu Linsenobjektiven)‘.
Das Loch des Lochobjektives ist schon verflixt klein, gerade mal 0,25mm, da kommt schon recht wenig Licht durch. Im Vergleich zu einem Pixel des Kamerachips (ca. 5 Mikrometer) ist das allerdings riesengroß. Selbst die kleinste punktförmige Lichtquelle (ein Stern, weit weg) beleuchtet durch das im Verhältnis riesige Loch fast 2.000 Pixel gleichzeitig (=Kreis mit 50px (=0,25mm) Durchmesser).
Daher kommt die Unschärfe.
Sieht man das kleine Loch in der Mitte?
****nd Paar
8.043 Beiträge
Du schriebst, du hast aus der Hand mit 1s belichtet - da würde ich den grössten Teil der Unschärfe dem verwackeln zuschreiben. Bei den gezeigten Bildwinkeln, weitwinklig, benötigt man nach Faustformel eine 20stel Sekunde oder kürzer, um verwackeln auszuschliessen. Wenn du eine sehr, sehr ruhige Hand hast und die Luft anhälst, bekommst du es evtl. mit ner zehntel hin. Aber ne Sekunde ist 10x so lang - das überschreitet auch schon die Möglichkeiten von kamerainternen Stabis, sofern diese überhaupt mit Pinhole nutzbar sind.

Und die zweite Unschärfequelle ist, wie schon geschrieben, die Beugung.

Die gezeigte Unschärfe würde ich hier aber überhaupt nicht negativ bewerten, denn sie erwcheint hier als Stilmittel, das die Stimmung auf den Bildern entscheidend prägt.
**********irUns Mann
400 Beiträge
Themenersteller 
Wie oben beschrieben sind die gezeigten Bilder bei 8-30 Sekunden entstanden, natürlich auf einem Stativ.
Aber eine Sekunde ist bei ISO12800 mit diesem Objektiv auch kein Problem.
Regelmäßig fotografiere ich abends/nachts mit meinen Sonys (a-6500 und a-1) mit Weitwinkel auch eine Sekunde aus der Hand, das klappt prima.
Die Objektive (Serie SEL und G-Master) arbeiten mit der Kamera zusammen, und stabilisieren zuverlässig.
Keine Beschreibung angegeben.
*****ind Frau
10.068 Beiträge
Ok da hätte ich aufmerksamer lesen müssen Danke dafür *wink*
**********irUns Mann
400 Beiträge
Themenersteller 
Danke für den Hinweis auf die Lichtbeugung, davon hatte ich ja noch nichts erzählt.
Wie an jeder anderen Kante wird auch hier am Pinhole-Rand das Licht gebeugt, und es können unschöne Interferenz-Muster auf dem Fotosensor entstehen. Bei meinen ersten Aufnahmen habe ich bewusst vermieden, hellere Punkte o.ä. im Bild zu haben, die dann von Kringeln umgeben sind.
Bei sehr hellen Lichtquellen (z.B. Sonne) werden die Interferenzen deutlich sichtbar, und man kann damit natürlich auch für die Bildgestaltung spielen.
****nd Paar
8.043 Beiträge
Ahh - diese Farbringe sind Folge der Beugung?
Beugung ist mir bislang nur als Grundunschärfe begegnet, die grösser wird, je kleiner die Blende ist. Und Pinholefotografie ist ja praktisch die maximale Verkleinerung der Blende bei Verzicht auf jede Linse.

Du kannst die Beugung übrigens mit einem Apodisationsfilter eliminieren.
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