Zitat von *********erful:
„Hallo,
Ich wäre mehr, als nur sauer, wenn mir so etwas widerfahren würde. Und es ist egal, ob das betroffene Foto 5 Cent, 50 Cent oder 500 Euro wert ist.
Ich würde mir von den Mods wünschen, dass hier ein Verweis gegenüber dem Mitglied, das dies getan hat, ausgesprochen wird... Das ist das Mindeste. Eigentlich gehört jemand, der so etwas tut, aus der Gruppe ausgeschlossen - meine persönliche Meinung
LG Just_Wonderful (hier schrieb der weibl. Teil)
Das halte ich doch für ein wenig überspitzt und übertrieben.
Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gilt auch beim KUG.
Es ist schon ein Unterschied, ob es ein beliebiges, nachstellbares Werk ist oder eben nicht.
Im Journalistikstudium wurde uns genau auf diesen Umstand mehrfach in den jeweiligen Semestern und Facharbeitsgruppen hingewiesen. Gerade in Bezug auf Abmahnfähigkeiten.
Und vielleicht auch noch mal für den Profi in Sachen Bildbearbeitung (was ist das denn überhaupt? Und in welchem Berufsfeld sind solche Profis denn tätig?) - Das Bild wurde nicht im RAW-Format ausgehändigt und dann unerlaubt bearbeitet. Es war ein 72-dpi-Screenshoot. Da ist nicht viel, was Du wirklich "professionell" bearbeiten kannst. Die Datenspuren wirst Du immer sehen, wenn Du an einem JPG mit nur 72dpi herumfuhrwerkst. Das müsste der Profi in der Bildbearbeitung aber auch wissen.
Daher finde ich dein Echauffieren schon echt sonderbar. Gerade mit dem Hinweis auf einen Verweis durch die Moderation, denn das nachbearbeitete Werk wurde nicht veröffentlicht, sondern dem Urheber privat und digital zugesandt. Hier war also keinerlei Absicht eines bewussten Rechtsbruches angedacht. Ehr im Gegenteil. Es war eine Gefälligkeit. Ein einseitiger Austausch von Ansichten.
Hier in diesem Thema treffen einfach mal wieder zwei Ansichten aufeinander. Die einen, die meinen ein Bild ist ein imaginäres Objekt, digital, ohne Haptik. Durch jeden ähnlich reproduzierbar.
Die anderen meinen ihre Bilder seien grundsätzlich schützenswerte Meisterwerke in Bezug auf Nachahmung und Reproduktion, was sie in 1:1.000.000 Fällen eben nicht sind.
Die Bedeutung der Fotografie hat sich in den Jahren seit Erscheinen des Smartphons doch deutlich verändert. Das Foto ist ein beliebiges reproduzierbares Produkt geworden. Um aus dem eigenständigen Werk einen entsprechenden fiskalischen Mehrwert erzielen zu können bedarf es heute schon mehr, als auf den Auslöser zu drücken.
Einzig was die Persönlichkeitsrechte betrifft, erfüllt das KUG heute noch seinen erdachten Zweck.
Ich mag solche Diskussionen im Allgemeinen gar nicht mehr führen, weil ich ständig mit solchen Überreaktionen zu tun habe. Es gibt sie immer, diese Urheber, die irgendwie meinen, ihr Bild müssten wir jetzt kaufen, aufnehmen, verwenden, verarbeiten oder sonst wie im Speziellen würdigen. Dabei sind die allerallermeisten davon durch unsere Abteilung in weniger als fünf Minuten mit eigenem Equipment reproduzierbar. Es stellt sich nur die Frage: Was kostet uns betriebswirtschaftlich gesehen mehr. Ein Bild für 4,99€ zu kaufen, das anschließend sowohl zeitlich als auch räumlich uneingeschränkt genutzt werden kann oder zwei Mitarbeitende loszuschicken und ein eigenes Bild zu fertigen, um es dann zu nutzen und als Konkurrenz zum angebotenen Werk ebenfalls auf den Markt zu werfen.