Eigentlich ist es relativ einfach:
Man hat eine Aufnahmesituation, in der die gegebenen Kontraste sich nicht auf einem Bild darstellen lassen, weil es in einigen Bildteilen extrem hell und in anderen Bildteilen extrem dunkel ist. Bei einem "normalen" Bild würden die hellen Bildteile nur noch als "weiß" dargestellt werden können, und die extrem dunklen Bildteile wären nur noch schwarz -
man könnte also in den hellen und dunklen Bildteilen keine Einzelheiten mehr erkennen.
Nun gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
- - Die "klassische" wäre, die dunklen Bildteile mittels Kunstlicht soweit aufhellen, dass bei entsprechend knapperer Belichtung sowohl die ohnehin schon hellen Bildteile dunkler abgebildet werden, und die dunklen Bildteile soweit aufgehellt sind, dass überall noch Zeichnung erkennbar ist. In der Regel macht man das mit Blitzlicht - das funktioniert aber eigentlich fast nur, wenn die dunklen Bereiche nah an der Kunstlichtquelle (Blitzgerät, oder bei "Lightpainting Taschenlampe) sind, und die hellen weit entfernt. So kann man z.B. "weißen Himmel blau blitzen".
- - die Verwendung eines Grauverlaufsfilters, was nur funktioniert, wenn die hellen Bereiche alle in der einen Bildhälfte, und die dunklen Bereiche in der anderen Bildhälfte sind ... wird z.B. bei Landschaftsfotografie gern gemacht.
- - Anfertigen einer Belichtungsreihe, also mehrere Bilder des gleichen Motivs, die hellen Varianten passend für die dunklen Bildteile, und die dunklen Varianten passend für die sonst überbelichteten Bereiche. Diese Belichtungsreihe wird dann per Software zu einem einzigen Bild zusammengesetzt, in den dunklen Bereichen werden die Informationen aus den hellen "Originalen" genommen und umgekehrt. Dadurch kommt man zu einem Bild, das überall Zeichnung aufweist.
Zumeist wird dieser Arbeitsschritt am PC in der Nachbearbeitung gemacht, einige Kameras können allerdings schon intern HDRs aus so einer Belichtungsreihe generieren.
Oft wird HDR mit vollkommen überzogenem Tonemapping in Verbindung gebracht. Mittels Tonemapping kann man auch aus einer einzigen Aufnahme ein "Pseudo-HDR" entwickeln.
Beispielbild:
Aufnahme aus einem Kellerraum, in dem es sehr dunkel war, mit einer Fensteröffnung die im Vergleich zu den Wänden sehr, sehr hell war. Eine "normale" Aufnahme würde die Fugen in der Wand nicht zeigen, weil alles "schwarz" wäre, und das Grün vorm Fenster würde nur weiß dargestellt werden. Dieses Bild wurde aus einer Reihe von 3 Aufnahmen mit +-3 EV zusammengerechnet, in diesem Fall gleich in der Kamera.