Eichenprozessionsspinner
Ende Juni, Anfang Juli waren wir auf RdC. Anzutreffen waren neben den erwarteten üblichen, swingenden Lebewesen auch über den ganzen Platz verteilt jede Menge Eichenprozessionsspinner, bzw. die Raupen dieses Falters. Man hat ja schon mal von diesen Raupen gehört und weiß von daher, Finger weg, die Biester können erhebliche Hautausschläge verursachen. So oft hatten wir noch keinen Kontakt und so war die Geschwindigkeit, mit der sich die Raupen unter Tische oder zwischen die Beine der Menschen bewegten imposant, aber mit etwas Vorsicht kann man sie sich doch vom Leib halten, meint man.
Zwischenzeitlich etwas recherchiert, sieht es etwas anders aus. Die Gefahr für Menschen und andere Lebewesen geht von den Härchen der Raupen aus, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, das beim Hautkontakt zum Teil heftige allergische Symptome, bis zu allergischen Schockreaktionen auslösen kann. Dabei kann es zu einer Raubendermatitis kommen, mit Juckreiz, Quaddeln, Eiterbläschen und auch Bindehautentzündungen werden beschrieben. Gerät das Gift in die Atemwege, können sich Nase, Rachen und Bronchien entzünden, in schweren Fällen kann es zu Atemnot kommen. Im Nachhinein kann es deswegen auch nicht mehr wundern, dass das Husten von Campinggästen mehr als auffällig war.
Eine einzelne Raupe trägt vor der Verpuppung ca. 600.000 der giftigen Brennhaare, die auch mit Widerhaken versehen sind und leicht brechen und dann vom Wind über 100 m weit getragen werden können. An den Larvenhäuten und in den Gespinst-Nestern bleiben auch nach dem Schlüpfen solche Brennhaare zurück und können mehrere Jahre lang giftig bleiben. Die Gespinstnester hängen an den Bäumen und sollten deshalb keinesfalls berührt werden.
Deswegen empfiehlt sich ein vorsichtiger Umgang mit Decken oder sonstigen Textilien, die in RdC ausgepackt waren und eventuell auf dem Boden lagen. Normales Waschen soll die Brennhaare auswaschen, ein Ausschütteln dagegen sollte vermieden werden.
Eine Empfehlung, die ich gefunden habe, wäre mal was Neues für RdC: „Tragen Sie Schutzkleidung, wenn Sie sich beruflich in befallenen Gebieten aufhalten müssen. Auch Schutzbrille und Staubmaske sind sinnvoll“. Soweit die Empfehlung, wenn der Aufenthalt unbedingt notwendig ist. Die allgemeine Empfehlung für die Freizeit, vom Eichenprozessionsspinner befallene Gebiete meiden. In Deutschland wäre der Platz zu dem Zeitpunkt wohl geschlossen worden. Es ist zu hoffen, dass der Platzbetreiber etwas unternimmt, die Plage sachgerecht zu bekämpfen.
LG