Fragen in die Runde

Wenn etwas/jemand nett ist, dann alt. 1
Wenn etwas nett aussieht, dann alt. 2

Und wer meint, nett sei Sch...der kann mich mal da lecken, wo die Sch...herauskommt

Trixy
...die "nett" für ein wichtiges Wort hält und es häufig benützt

Also dieses Phänomen kenne ich nicht.

"Nett" ist aus meiner Sicht ausschließlich positiv belegt.

Einen "Beigeschmack" kann das Wort höchstens bei "nett verpackt" bekommen: zum Beispiel, wenn man eine inhaltlich für den Adressaten eher unangenehme Nachricht "nett verpackt", also freundlich formuliert.

Aber auch das ist positiv.

Es ist doch gut, wenn beispielsweise ehrliche Absagen auf Kontaktanfragen fair und freundlich formuliert werden.

Das kenne ich durchaus. Da habe ich ein ganz einfaches Beispiel, das gibt es hier sehr oft.
Und ehrlich gesagt nervt es mich etwas.

Beispiel: Ein Mann hat hier, wie leider so oft, ein Profil ohne Bild/er. (Vom Gesicht)
Eigentlich habe ich gar keine Lust dann zu antworten. Mich interessieren keine "blind Dates"
So, dann schickt er irgendwann ein Bild. Jetzt bin ich gefragt, was sage ich, wenn er mir so gar nicht gefällt? Geschmack ist nunmal Geschmackssache. Ok, wenn er mir gar nicht gefällt, sage ich, sorry, passt für mich nicht.
Wenn ich ihn toll finde, dann sage ich das auch. Zum Beispiel: ui, hübsch, oder, nice, oder lecker. Oder was auch immer.
Und jetzt kommt es... Der Typ sieht nett aus und eventuell könnte er mir gefallen, vielleicht beim persönlichen gegenüber stehen, vielleicht weil er tolle, sympathische Antworten gibt. Oder was auch immer.
Nett, ist in diesem Fall überhaupt nicht negativ gemeint. Sondern heißt, vielleicht.
Aber die Männer..... schreiben mir dann zurück, "wie nur nett".
Es heißt ja leider auch, nett sei die große Schwester von Scheiße. Warum? Keine Ahnung.

Zum einem leben wir in einer Gesellschaft, die immer mehr vom Leistungsdruck und Egoismus bestimmt wird.
Man "muss" erfolgreich sein.
Dazu gehört dann auch Selbstoltimierung und Schönheitswahm.
Diese Ansprüche kann kaum einer erfüllen und es nimmt die Oberflächlichkeit und Unsicherheit bei abnehmenden Selbstvertrauen und Kritikfähigkeit zu.
In Folge dessen vertragen viele keine klaren Aussagen und reagieren auf diese eingeschnappt und zurückziehend, auch wenn diese gut gemeint sind.
Deshalb reden viele nur noch indirekt und benutzen Umschreibungen, um den anderen nicht vir den

den Kopf zu stoßen.
"Nett" ist da eine aehr beliebte Umschreibung, weshalb andere diese nun als potentielle Belwidigung ansehen.

Nun. Sprache ändert sich. Wer würde bei "das ist merkwürdig" noch denken, dass das was so besonderes ist, dass man sich das merken sollte?

Ich kenne dieses Nett-Phänomen begrenzt auch von anderen, die da dann dieses negative Feedback geben. Ich befürchte, dass die Antwort "nett" von zu vielen nicht wirklich aufrichtig, positiv, ehrlich gemeint war und damit ist teilweise "nett" zu einer Verkehrung gekommen: du meinst das ja gar nicht wirklich. Es ist nicht schön, nicht toll, eben halt nett (um nicht zu sagen: geht so. Oder vielleicht auch nicht mal das).

Damit hat aber der, der "nett" ernst meint und benutzt, das Problem, der andere wird es übel nehmen. Je nachdem, welche Sprachgebrauchsgruppe größer mit der Zeit sein wird, die gewinnt. Vielleicht wird Nett-Sein ja mal zu einem Schimpfwort.

Zim Anderen bedarf Kommunikation eine gleiche Basis beim Sender und beim Empfänger.
Die "normale" Kommunikation läuft deshalb auf ganz vielen Ebenen ab.
Wortwahl, SLANG, Melodie, Tonhöhe, Bewegungen, Augenkontakt, ....
Diese Viellzahl von Ebenen hilft, Missverständnisse auszuschließen.
So kann ein nett ausgesprochenes nett wirklich nett sein
Bei Kommunimation alleine per Schrift fehlt das.
Hier ist die Gefahr eines Missverständnisses sehr hoch.

Für mich bedeutet aber nett immer noch nett.

Ich kenne das auch .. NETT ist der kleine Bruder/die kleine Schwester von 💩

Vielleicht kommt es daher, dass auf einmal alles einen positiv wirkenden Namen haben soll ..

.. war bemüht .. immer bemüht .. stets bemüht
Da gibt es viele Bereiche .. die Reinigungsfachkraft hieß früher Putzfrau .. der Facility Manager war der Hausmeister .. ich habe diese Berufe geachtet wie andere auch, warum werden sie jetzt mit Schmutz beworfen?

Eigentlich ist es jetzt schlimmer als vorher .. jeder weiß ja, was dahinter steckt ..

Das ist wie bei der Frauenquote .. eine Frau möchte den Job, weil sie dafür qualifiziert ist und nicht weil sie eine Quote erfüllen soll ..

Ich traue mich fast nie das Wort NETT zu sagen .. entschuldige mich sogar dafür, damit ich nicht missverstanden werde

Dabei bin ich doch ein nettes Mausi

Dankeschön auf jeden Fall für deine Frage @*********son73

Durch die Antworten habe ich etwas dazugelernt, das mir so nicht bewusst war.

Das bedeutet für mich: Wenn mir auf Joy ein Foto wirklich gut gefällt, sollte ich es beispielsweise nicht mit "ein nettes und sehr sympathisches Lächeln" kommentieren - da das womöglich anders ankäme, als es gemeint ist.

Dass Aussagen wie "Ja, ganz nett" eher neutral sind, war auch mir bewusst.
Aber dass "nett" an sich auch negative Aussagen transportiert, ist neu für mich.


Über verharmlosende Wortwahl, auch im offiziellen Sprachgebrauch, habe ich mich auch schon oft geärgert:

meine Standardbeispiele:

1.
"Rückbau von Wohnraum"
Warum scheut man sich, Dinge beim Namen zu nennen? "Abriss" wäre das richtige Wort.

2.
"Entmündigt" werden Menschen nach wie vor. Nur nennt man das seit geraumer Zeit "Unter Betreuung stellen".
Dadurch hat das Wort "Betreuung" einen unangenehmen Beigeschmack bekommen.

Nun, spannend alles.

Mir persönlich gefällt der Trend, Menschen nicht mit der Wahrheitskeule zu erschlagen. Das ist eine Form von Respekt und Wertschätzung, aber auch Diplomatie und Weisheit. Es ist sozial verträglicher, nett zu sein, macht das Leben in vielem Leichter. Mir fällt kein Zacken aus der Krone wenn ich nett bin. Das schliesst nicht aus, dass ich z.B. im Job meine Werte klar benenne und auch mal ein zäher Verhandlungspartner sein kann.
Meinem Unterbewusstsein geht es mit Nettigkeiten definitiv besser, es mag nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden....

Aus persönlicher Sicht finde ich, dass ein schriftliches „Nett“ sehr leicht falsch verstanden werden kann. Hier fehlt die Tonlage, die Intonation.
Ein sarkastisch ausgesprochenes „nett“ ist etwas ganz anderes als ein sehr ehrlich und bewundernd aus gesprochenes „nett“. Das gleiche Wort bekommt durch die gesprochene Sprache eine ganz unterschiedliche Bedeutung. Diese ist schriftlich nur schwer zu transportieren.

Häufig möchten Personen aber auch sehr überschwengliche (meistens positive) Bekundigungen haben, welche eine sehr eindeutige Interpretation von Bild oder Text ermöglichen. Alles, was nicht diese (positiven) Erwartungen erfüllt, wird dann direkt negativ aufgefasst.

Ich hätte auch eine Frage, die ggf. ganz gut dazu passt.
(kann gerne verschoben werden)

Gibt es einen versteckten Code hinter dem Code der Geschenke?

Vielleicht so, wie bei dem Blumencode...

Was bedeutet bspw. ein Aal?
Das man ein schleimiger, windiger Typ ist?

Gibt es geheime Zeichen für bestimmtes Fehlverhalten, etc...

Was fällt Euch noch ein?
Was könnte bspw. leicht missverstanden werden?
Wo seid hr schon mal ins Fettnäpfchen getreten?
Was wären absolute NoGos?

LG l'ottone

Ja, es gibt ja verschiedene Geschenkw, die man zu bestimmten Zeiten (kostenpflichtig oder kostenfrei) versenden kann bzw. die man sich durch einen Bilderchexk, etc. verdienen kann.

Da gibt es bspw. folgende, die keine direkt erkennbare erotische oder sonstige (erahnbare) Zuordnung haben (bei weitem nicht abschließend):

Aal
Kugelfisch
Truthahn


Vermutlich ist es auch egal, denn wie bei allem anderen kommt es immeauf den Kontext drauf an. Idealerweise kommt ja noch ein Text im Huckepack, der das ganze dann einordnen hilft.

Ich hatte nur vermutet, dass es hier ggf. einen Geheimcode geben könnte, bspw. eine Pizza als Warnung vor Tastenerotiker, eine Torte ala Warnung vor einer Tratschtante, etc... (aber der wäre ja dann geheim und würde hier nicht verraten)

Manche der Sprüche erfährt man (wohl nur in der App) erst nach dem abschicken. Das könnte dann schon etwas peinlich werden, wenn ein "Nachbessern" versäumt wird...

Was meint Ihr eigentlich zur momentanen Situation zu Corona legt sich das Ganze jetzt oder wird es eine zweite Welle geben?

Ich (Passii) greife nun einfach mal die ursprüngliche Überschrift dieses Threats auf und frage in die Runde ...

...kennt ihr das auch, wenn du plötzlich traurig wirst, weil dir mal wieder bewusst wird, dass du in absehbarer Zeit ganz alleine bist, weil auch deine jüngsten Kinder nicht mehr zuhause wohnen werden?

Wie geht ihr damit um? Oder wie habt ihr das bewältigt?
...und bitte sagt mir nicht, das ist doch normal (das weiß ich doch selber!) oder dass es nicht schlimm sei sondern natürlich (auch das weiß mein Verstand)

Also, ich habe 3 Kinder, als meine beiden Söhne auszogen fiel es mir nicht so schwer aber als meine Tochter ging war es sehr sehr schwer.. Mittlerweile ist sie Mutter und ich stolzer Opa einer kleinen Enkeltochter.. Das tollste was ich erleben durfte bisher
Aber ungewohnt ist es wenn die Kinder gehen

Kenne ich sogar sehr gut. Leider.
So richtig mutterseelenallein.

So ohne Aufgabe, bisschen wertlos

Man muss, kann, darf sich aber neu erfinden.

Fühl dich umarmt

Mir war ein eigenes Leben immer wichtig, vielleicht kannst du dich erinnern, was du vorher gemacht hast. Wie und womit du dir vor Kindern und Co, die Zeit vertrieben hast.
Hast du bestimmte Dinge gern getan? Hattest du Hobb's, die durch Kinder ngeschlafen sind?
Erinnere dich daran, wer DU überhaupt bist, ohne Kind.
Wer bist du? Jetzt kommt deine Zeit.

Mein Jüngster ist 10, ich habe also noch etwas. Aber so ein bisschen Panik habe ich schon. Ich hoffe ich kann es dann als mein größtes Geschenk an sie betrachten, nicht zu kletten und sie gehen zu lassen. Kletten ist zwar generell nicht meine Art, aber wenn die dann nie anrufen würden... schluck.
Meine Zeit für mich wächst eigentlich jetzt schon, so daß ich auf einen fließenden Übergang hoffe, wenn die mal raus sind.
Kinder sind schon ein echt langes Projekt.