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Das Perversenhotel

******uja Frau
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Das Perversenhotel
Wenn man eine Messe besuchen möchte und absehbar ist, dass es am gleichen Tag mit der Rückfahrt nicht mehr klappen wird, stellt es in den meisten Fällen eine gute Idee dar, sich ein Hotelzimmer zu nehmen, am besten in möglichst großer räumlicher Nähe zum Messegelände. Findige Geschäftsleute haben sich dies zu Nutzen gemacht und zu diesem Zweck eigene Messehotels eröffnet, nur wenige Kilometer von der Messe entfernt, in denen den Messebesuchern sogar Sonderkonditionen geboten werden – natürlich in einem begrenzten Kontingent. Dort bekommt man direkt im Anschluss an den Messebesuch Abendessen, Übernachtung und Frühstück, bevor man am nächsten Tag wieder auscheckt, um der Messe einen weiteren Besuch abzustatten oder auch nicht. Insgesamt eine wohldurchdachte und sehr praktische Kombination für den geneigten Messebesucher. Das dachten auch wir.

Nur – was ist, wenn es sich bei der bewussten Veranstaltung um eine Fetischmesse handelt?

Wir kamen also am frühen Abend bei dem Hotel an, bei dem wir erfreut feststellten, dass der Weg zum Messegelände tatsächlich so kurz war, dass man ihn im Notfall (und vorzugsweise ohne Regen) auch zu Fuß zurücklegen konnte. Weniger erfreut stellten wir fest, dass die hoteleigenen Parkplätze dermaßen eng bemessen waren, dass es etwas beleibteren Personen als uns nur schwerlich gelungen wäre, nach vollzogenem Parkvorgang den Wagen zu verlassen. Nun nahmen wir dies zum Anlass, uns über unsere nicht vorhandene Leibesfülle zu freuen, und die Koffer aus dem Auto, um alsbald bei dem freundlichen Angestellten an der Rezeption den Check-in vorzunehmen. Uns wurde ein Zimmer zugewiesen, und wir machten uns auf, um dort unser Gepäck zu deponieren, bevor wir der Messe den geplanten Besuch abstatteten.

Man merke: Unser Auftreten bei der Ankunft war tadellos; nichts hätte auf die perverse Neigung schließen lassen, die wir alsbald unter Gleichgesinnten auf der Messe zur Schau zu tragen vorhatten.

Das Zimmer war mit einem grauen Teppichboden und der üblichen weißen Bettwäsche ausgestattet. Es wies zwei Einzelbetten auf, die durch ein graues Nachtkästchen voneinander getrennt waren, und war ansonsten vor allem eins: klein. Bei Vollbesetzung durch zwei Personen kam es des Öfteren zu Situationen, in denen der eine um die andere herumgehen musste, oder auch umgekehrt. Zumal da auch noch zwei Koffer standen – eine Tatsache, die unter Reisenden bekanntlich völlig unüblich ist, weshalb mit dieser Eventualität bei der Planung der Raumgröße wirklich niemand hätte rechnen können.

Während mein Gefährte im Bad verschwand, erprobte ich eine Neuordnung der spärlichen Einrichtung, indem ich das trennende Nachtkästchen auf die andere Seite des Bettes schob und den so entstandenen trennenden Zwischenraum zwischen beiden Betten mit dem Bett füllte, das ohnehin dem Nachtkästchen an seinem neuen Platz weichen musste. Das Ergebnis war äußerst erfreulich, wenn sich auch herausstellen sollte, dass die Leichtigkeit, mit der die Möbelstücke sich verschieben ließen, auch ihre Nachteile hatte.

Auch mein Gefährte war von der Neuanordnung positiv überrascht, zumal sie dem Zimmer etwas von seiner Unübersichtlichkeit nahm. Frohen Mutes und nach einem kurzen, aber unaufschiebbaren Zwischen-Spiel (daran, dass es etwas länger dauerte als geplant, war die Leichtigkeit der Möbelverschiebbarkeit nicht schuld), schlüpften wir in unsere Perversen-Outfits, er legte mir mein Halsband an, und wir verließen das Hotel.

Ohne Schwierigkeiten leitete uns das autointerne Navigationssystem zum Messegelände, wo wir unter der Devise „Sehen und gesehen werden“ einige angenehme Stunden mit Schauen, Stöbern, Entdecken und Kaufen und vor allem unter Gleichgesinnten verbrachten.

Nachdem die Messe um 22h ihre Pforten schloss und wir für die Messeparty im Anschluss keine Karten mehr ergattert hatten – wieviel Absicht dahintersteckte, sei dahingestellt –, traten wir den Rückweg zum Hotel an, wo wir planten, im hoteleigenen Restaurant ein leichtes Abendessen zu uns zu nehmen und uns dann zu Bett zu begeben.

Uns vorher umzuziehen, hielten wir nicht für nötig – zumal uns in der Hotellobby und auf den Gängen so einige Paare auffielen, die nach ihrer Kleidung und den Accessoires zu schließen ganz offensichtlich mit dem gleichen Ziel wie wir hergekommen waren und ebenfalls ganz eindeutig zum Lager der „Perversen“ zu rechnen waren.

Der Fahrstuhl brachte uns nach unten in den Restaurantbereich, der sich ganz klar in zwei Teile teilte: Auf der rechten Seite saßen die ganz normalen Leute, gekleidet in bunte, oft helle Farben – auf der linken Seite hingegen konzentrierte sich ein schwarz gekleidetes Völkchen: die Herren in Anzug oder Fetischkleidung, die Frauen in aufreizenden Kleidchen und Röckchen, Korsetts, und zu einem großen Teil mit massiven Halsbändern und Ketten versehen.
Uns war sofort klar, wohin wir gehörten. Zielsicher steuerten wir einen Zweiertisch in der Perversenecke an.

Als wir uns setzten, nahm ein Kellner gerade die Bestellung am Nebentisch auf. Als er damit fertig war, verschwand er, ohne uns eines Blickes zu würdigen. Zehn Minuten Wartezeit verstrichen, bevor er im Verlauf einer Routinerunde abermals ohne ein Wort an uns vorbeiging und sich anschließend bequemte, uns jeweils mit einer Speisekarte zu beglücken, wobei wir ihm zumuteten, direkt unsere Getränkebestellung aufzunehmen.

Nachdem wir die Karte ausführlich studiert hatten, erschien ein anderer Kellner, den nicht nur seine Hautfarbe, sondern auch seine mangelnden Sprachkenntnisse noch eindeutiger als seinen Kollegen als Nicht-Einheimischen verrieten. Während Letzterer wortlos unsere Getränke servierte, nahm Ersterer erst meine Bestellung entgegen, dann die meines Gefährten, vergewisserte sich in Bezug auf die meines Gefährten und hatte dann vergessen, was ich bestellt hatte, was ich ihm aber wohlwollend wieder in Erinnerung rief.

Wir waren direkt ein wenig erstaunt, als das Essen tatsächlich wunschgemäß geliefert wurde, und ließen es uns schmecken. Anschließend riefen wir abermals nach dem Kellner, um die Rechnung zu begleichen, die uns ebenfalls alsbald präsentiert wurde.

Der Betrag war höher als die Menge an Bargeld, die wir mitführten. Mein Gefährte bat also darum, mit Karte bezahlen zu dürfen.
„Das geht nicht, die Rechnung ist schon ausgedruckt“, meinte der Kellner. (Auf die graphische Wiedergabe seines Akzents verzichte ich an dieser Stelle, um dem geneigten Leser die Lektüre nicht unnötig zu erschweren.)

„Ich habe aber nicht genug Bargeld dabei“, konterte mein Gefährte. Der Kellner nahm dies mit einem undefinierbaren Geräusch zur Kenntnis und entschwand irgendwo im hinteren Bereich des Restaurants. Sicher sucht er jetzt einen kompetenten Ansprechpartner, dachten wir, und warteten guten Mutes auf sein Wiedererscheinen.

Als er wieder erschien, hatte er jedoch immer noch keine guten Neuigkeiten. Die Kasse sei bereits geschlossen, und er habe keinen Schlüssel.
„Dann schreiben Sie es halt aufs Zimmer“, meinte mein Gefährte. Nein, das ginge auch nicht. Ratlosigkeit machte sich breit, die der Kellner mit keinem Wort des Bedauerns oder des guten Willens zu kommentieren geneigt war. Statt dessen verschwand er abermals.

„Hast du noch Bargeld dabei?“, fragte mein Gefährte mich. Ich hatte welches, allerdings im Zimmer, eingeschlossen in den Safe. Nun hatte keiner von uns Lust, uns durch einen Disput mit dem offensichtlich wenig serviceorientierten Kellner die Laune verderben zu lassen, weshalb ich das Restaurant verließ, den Lift ins Obergeschoss nahm und das fehlende Bargeld aus meiner Geldtasche holte. Ohne Trinkgeld, auf den Cent genau berechnet. Wir legten das Geld auf den Restauranttisch und verzogen uns mit einem knappen Gruß auf unser Zimmer. Wir waren die Letzten; die Perversenecke hatte sich bereits geleert.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit zurückhaltendem Sonnenschein, und ohne auf ein weiteres Intermezzo zu verzichten, machten wir uns gegen 10h auf, um uns am hoteleigenen Frühstücksbuffet eine morgendliche Stärkung zuzuführen. Bereits am Lift trafen wir auf ein erstes schwarzgekleidetes Pärchen; die Dame wäre auch ohne das metallene Halsband mit O-Ring wohl bereits durch ihre halterlosen Strümpfe, die unter dem knappen Röckchen hervorlugten, direkt als Fetischistin oder SMlerin erkannt worden. Das schwarze geschnürte Hemd ihres Begleiters war dem stilsicher angepasst.

Auf dem Weg nach unten scherzten wir ein wenig miteinander und klärten die beiden auf, wo das Restaurant zu finden sei. Außerdem gaben wir unser gestriges Erlebnis mit dem wenig kompetenten Kellner in Kurzform zum Besten. Man ahnt es schon, der Aufzug war nicht der schnellsten einer.

Im Frühstücksraum dasselbe Schauspiel wie am Abend zuvor: Rechts die Normalen, links die Perversen. Wir zogen ernsthaft in Erwägung, uns an einem Zweiertisch direkt neben dem Buffet niederzulassen, der keinem der beiden Bereiche eindeutig zuzuordnen war, zogen es dann aber doch vor, eindeutig Position zu beziehen, und wählten zwei Plätze an einem Vierertisch in der Perversenecke. Tatsächlich saßen dort auch einige Leute, die auf den ersten Blick ganz normal aussahen – der zweite Blick enttarnte sie dann aber für gewöhnlich recht schnell; spätestens dann, wenn das Halsband über dem Dekolletee oder der ringbesetzte Ring der O am Finger ins Auge sprang.

Alsbald steuerten wir die Kaffeemaschine an, um uns jeweils ein Tässchen des köstlichen schwarzen Gebräus zu holen. Mein Latte Macchiato beschränkte sich darauf, den Kaffee etwas zeitverzögert zu spenden, nachdem er die Tasse mit Milch gefüllt hatte, so dass mein Gefährte in der irrigen Annahme, er sei bereits fertig, meine Tasse entfernt und seine eigene untergeschoben hatte, bevor die beeindruckende Menge von ca. 2 Fingerbreit Kaffee in die Tasse träufelte. Nachdem wir den Irrtum erkannt hatten, war es uns ein Leichtes, den derart großzügig gespendeten Kaffee in meine Tasse auf den Milchschaum drauf zu kippen, während mein Gefährte einen weiteren Versuch startete. Kaum hatte er jedoch die Taste für „Kaffee“ gedrückt, erschien am Display die Meldung „Kein Kaffeepulver vorhanden.“
Wir blickten uns ratlos um; bis auf fünf weitere schwarzgekleidete Perverse, die offensichtlich ebenso gern einen Kaffee gehabt hätten, war jedoch niemand zu sehen.

Mein Gefährte ging also los, um jemand Bescheid zu sagen. Nach kurzer Zeit erschien auch tatsächlich eine Angestellte, die der Kaffeemaschine, deren Mangel an Kaffeepulver offensichtlich nur vorgeschützt war, ein paar resolute Schläge versetzte, um sie wieder zur Räson zu bringen. Anschließend vertröstete sie die Wartenden, man müsse nun einige Minuten warten, bis die Maschine ihren Dienst wieder antreten könne. „Die muss sich erst von den Schlägen erholen“, meinte mein Gefährte. „Das kommt davon, wenn eine fachfremde Person das macht. Hätte sie uns das mal machen lassen, hier sind doch genug Experten!“

Nun, die Wartezeit zahlte sich aus; das übrige Buffet war durchaus schmackhaft, und so machten wir uns erquickt wieder auf den Weg in unser Zimmer. Am Aufzug stand eine Angestellte, die mich sehr offensichtlich verstohlen von oben bis unten musterte. Der Kontrast zwischen der braven Alltagskleidung und dem Halsband, in Verbindung mit den hohen Overknee-Stiefeln, schien ihr zu denken zu geben.
Oben angekommen, packten wir unsere Sachen und verließen dann den Raum mit dem festen Vorsatz, schnell auszuchecken und uns dann auf den Heimweg zu machen. Das bisschen Unordnung und die Blutflecken auf dem Bett möge man uns nachsehen; an einem Wochenende mit lauter Fetischgästen dürften andere Zimmer noch schlimmer ausgesehen haben.

An der Rezeption fanden wir eine Schlange vor. Mit einer Anakonda hätte man vermutlich leichter umgehen können; in diesem Fall bestand die Schlange aus etwa zwei Dutzend hintereinander aufgereihten Menschen, die offensichtlich darauf warteten, ihre Rechnung begleichen zu können. In der irrigen Annahme, die Schlange könnte sich unter Umständen rasch reduzieren, verfrachteten wir zunächst unser Gepäck ins Auto – was dazu führte, dass ein Pärchen, das erst nach uns den Lift betreten hatte, nun in der Schlange der Wartenden zwei Plätze vor uns stand. Aber die Dame hatte ja auch ihr Halsband züchtig mit einem Schal bedeckt; eine Zuvorkommenheit Außenstehenden gegenüber, die mir zu berücksichtigen entfallen war.

„Ist ja wie bei Ryan Air hier“, meinte mein Gefährte, als wir uns anschickten, das Schicksal der übrigen Wartenden zu teilen. „Letzter Aufruf nach Barcelona! – Ein Glück, dass wir keinen Flieger erreichen müssen.“
Das war allerdings ein Glück, denn mit nur einem Angestellten für die immer weiter anwachsende Warteschlange war die Rezeption kläglich unterbesetzt. Der Rezeptionist selbst schien die Sache mit Gelassenheit zu nehmen; immerhin war ihm weder Eile noch Bedauern in irgendeiner Form anzumerken.

Nur langsam wurde die Schlange vor uns kürzer. Bündnisse formten sich unter den Wartenden; Anekdoten wurden zum Besten gegeben und zweideutige Witzchen gerissen. Auch offene Kritik an der Hotelpolitik wurde laut, ganz zu schweigen von der Zimmergröße – sofern „Größe“ dafür das richtige Wort ist. Da ein Ende jedoch absehbar war und nicht länger als ein oder zwei Stunden entfernt sein konnte, fügten wir uns ins Unvermeidliche.

Endlich waren wir an der Reihe. „Die Visa, die Sie angegeben haben, ist richtig?“, fragte der Angestellte meinen Gefährten. (Abermals erspare ich dem geneigten Leser die graphische Wiedergabe des spanisch geprägten Akzents des guten Mannes.)
„Ja, das ist richtig“, meinte dieser und legte eine Karte auf den Tresen.
„Die, die auf 7702 endet?“
„Nein, das ist eine andere, die können Sie aber auch haben, wenn das schneller geht.“ Mein Gefährte zog die andere Karte heraus und legte sie neben die erste.
„Ganz, wie Sie wünschen. Wenn Sie die andere Karte verwenden möchten, lösche ich diese.“
„Es ist egal. Bitte nehmen Sie die, die Sie im System haben, wenn das schneller geht.“
„Aber wenn Sie lieber mit der anderen Karte bezahlen möchten, lösche ich diese aus dem System, und wir nehmen die andere.“ Das dienstbeflissene Beharren des Mannes hatte schon etwas Unheimliches.
„Nein, nehmen Sie ruhig die, die Sie im System haben. Hier ist sie.“
„Ich brauche sie nicht.“
Offensichtlich waren die Daten tatsächlich bereits im System gespeichert, denn nur einen Knopfdruck und ein verräterisches Summen des Druckers später hielt der Rezeptionist die Rechnung in der Hand und bat meinen Gefährten um seine Unterschrift. Während dieser dem nachkam, bemerkte ich:
„Sie könnten doch mal überlegen, ob es an einem Wochenende wie diesem nicht besser wäre, sich ein wenig Unterstützung an der Rezeption zu holen.“
„Nun, da kann man nichts machen, wenn die Kollegin krank ist“, erwiderte der Angestellte süffisant. Es schien ihm nachgerade Vergnügen zu bereiten, den Perversen ein wenig Ungemach zu bereiten, wenn dies auf derart unverdächtige Art möglich war. „Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise!“ Mit diesen Worten entließ er uns ohne weitere Fragen, geschweige denn den zweiten Durchschlag der Rechnung, den er bereits fein säuberlich ausgedruckt und neben sich gelegt hatte.

Mit einem amüsierten Kopfschütteln verließen wir das Hotel und setzten uns ins Auto. Es ist doch immer wieder schön, unter Gleichgesinnten zu sein.


©yolabruja, zuerst veröffentlicht im Paarprofil (MeFaustOFelin).
Dabei sollte so ein Hotel dankbar sein über solche Gäste....denn selbst die Hotelbetten bekommen eine entsprechende Erziehung und das sogar kostenlos...*floet*
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