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Die rabenbunte Welt des Sir Henry

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*****nry Mann
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Die rabenbunte Welt des Sir Henry
Unter dieser Themenreihe veröffentliche ich in gewissen Zeitabständen hier kleine satirische Kurzgeschichten, Kostproben meiner geistigen Diarrhöe.
Da das Eine das Andere nicht ausschließt, sehe ich diese meine mentalen Flatulenzen als Ausgleich zu diversen seriösen Beiträgen, die ich in den betreffenden Themenbereichen hier im Joyclub beisteuere, wobei ich jedoch im Falle etwaiger Gemütsinfektionen meiner verehrten Leserinnen und Leser jegliche Verantwortung oder Haftung ausdrücklich ablehne.

Euer Sir Henry

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*****nry Mann
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Vaginal-Tinnitus
Vaginal-Tinnitus


Eine kleine Satire von Sir Henry



Auf dem letzten Symposium des Deutschen Gynäkologenverbandes anläßlich des Nürnberger Christkindelmarktes am Rande des Eisenbahner-Kongresses am 1. April 2018 in Dümpelfeld am Weiher wurde die hierzulande neu aufgetretene und in letzter Zeit verstärkt diagnostizierte Krankheit Vaginaltinnitus eingehend erörtert.

Vaginaltinnitus (lat. Stridor vaginalis), umgangssprachlich auch als „Scheidenrauschen“ (vulgärsprachlich als „F*tzenquietschen“) bezeichnet, ist eine Genitalinsuffizienz, von der aus bisher noch ungeklärter Ursache merkwürdigerweise ausschließlich nur Frauen betroffen sind.
Erste Laboruntersuchungen in Form von Geschmacksvergleichen an den inneren Schamlippen (Labiae minora) lassen vermuten, daß es sich hier um eine genetische Disposition, also um eine Erbkrankheit, handeln könnte, bei der ein unschuldiges harmloses Y-Chromosom von einem aggressiven X-Chromosom kurzerhand weggeixt wird.

Japanische Forscher hingegen vertreten die Ansicht, daß womöglich die Bartholin-Drüsen (Glandulae vestibulares majores), die großen Scheidenvorhofdrüsen, Ausgangsort der Erkrankung sind; schließlich sondern die Bartholindrüsen bekanntlich auch ein Sekret ab, das der Lubrikation, also sozusagen der „Schmierung“, dient. Und weil Quietschen und Schmierung, wie allgemein bekannt, nicht weit voneinander entfernt liegen, indem das erstere durch das lLetztere eliminiert wird, erscheint diese These in der Tat keineswegs abwegig.

Diagnose und Behandlung von Vaginaltinnitus sind insofern noch schwierig, weil Gynäkologen nicht über die nötigen Kenntnisse im HNO-Bereich verfügen und im umgekehrten Falle Ohrenärzte in den meisten Fällen nur unzureichend auf dem Gebiet der gynäkologischen Speläologie ausgebildet sind.
Schwerhörige Gynäkologen etwa scheiden von vornherein komplett aus. So sind bisher lediglich zwei deutsche Fachärzte bekannt, nämlich zum einen ein HNO-Arzt aus Rosenheim, der in seiner Freizeit als Speläologe in der alpinen Höhlenwelt unterwegs ist und ein weiterer HNO-Spezialist aus Emden, der in seinen Urlauben bereits etliche Grotten in Slowenien und Kroatien untersucht hat. Beide Kapazitäten haben sich nun der Erforschung dieser Krankheit verschrieben und lauschen tief in die betroffenen Gebiete der Patientinnen hinein – bisher allerdings ohne nennenswerte Befunde.

Bemühungen einiger Proktologen, die Sache von hinten anzugehen, scheiterten leider bisher an diesem und jenem.

Ob und inwiefern Vaginaltinnitus zu Schwerhörigkeit der Vagina führen kann, ist ebenfalls Gegenstand der Forschungen. Fest steht bisher nur, daß eine aus akutem Vagialtinnitus resultierende Schwerhörigkeit, wie bei jedem Tinnitus, zu völliger Taubheit der Vagina führen kann. Und eine Vagina, die sich taub anfühlt und keinerlei Gefühlsempfindungen mehr zuläßt, dürfte das Letzte sein, was frau sich wünscht.

Typisch für diese Geschlechtskrankheit sind die Schilderungen ausnahmslos aller betroffenen Patientinnen und deren Sexualpartnern, denen zufolge das Scheidenquietschen im Grunde völlig unhörbar sei, ebenso wie jüngst berichtete Quietsch-Echos in durch gewisse Sexualpraktiken oder Mehrfachgeburten (Multipari) besonders geweiteten und gedehnten Vaginen. Hierdurch wird einerseits die Frage aufgeworfen, ob womöglich alle Vaginen weltweit unhörbar quietschen (möglicherweise in freudiger Erwartung gewisser Dinge, die da auf sie zu bzw. in sie rein kommen könnten) oder ob diese Krankheit andererseits womöglich überhaupt nicht existent ist. Falls nicht, falls also diese Krankheit eher indirekt oder nur ein bißchen oder aber auch gar nicht existieren sollte und somit der Hypochondrie zuzuordnen wäre, wäre eine solche Erkenntnis ein erster Schritt in Richtung Behandlung und Rekonvaleszenz.

Die einzige bislang erprobte Behandlungsmethode, die in ersten Experimentalversuchen mit freiwilligen Probandinnen recht gute Ergebnisse erbrachte, besteht in der Insemination der betroffenen Vaginen. Hierbei wird männliches Ejakulat auf natürlichem Wege i.v. injiziert, wobei „i.v.“ nicht, wie landläufig fälschlicherweise angenommen, „intravenös“ bedeutet, sondern vielmehr „intravaginal“. Tatsächlich war bei allen Probandinnen das zuvor völlig unhörbare Scheidenrauschen bzw. -quietschen am Ende der Tests absolut nicht mehr hörbar.
Somit könnte diese Behandlungsmethode wegweisend in Richtung einer tatsächlich wirksamen und vielversprechenden Therapie einer ebenso denkwürdigen wie vom Autor erfundenen Erkrankung sein...

S.H.
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*****nry Mann
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von Trieben und Hieben
ein Gedichtchen von Sir Henry
für seine süße Sklavin Oda




Die Sklavin Oda war mal wieder gar nicht lieb,

denn ganz heiß war sie, wuschig, voller Trieb.

In der Küche machte sie nur hektischen Betrieb

und so verlegte sie doch glatt für’n Tee das Sieb.

Frech argwöhnte sie zunächst sogar „ein Dieb!“,

womit sie ihren Herrn alsbald zur Weißglut trieb,

sodaß Sir Henry keine and’re Wahl mehr blieb:

Der Befehl erging „deinen Slip hinunter schieb!“

und die Oda flehte „Herr, ich bitte dich, vergib!“

Doch die Gerte strich ihr über‘n Po, Hieb um Hieb.

Ganz rot wurd’ ihr Gesäß, als das Leder drüber rieb.

Sie ertrug es aber still, sagte nicht mal mehr ein Piep,

was ihn besänftigte und seinen Ärger rasch vertrieb,

kurz bevor er das Ereignis schließlich niederschrieb

und mit ihr ins Wochenende fuhr in seinem Jeep.


S.H.
Sir Henry's Poesie
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*****nry Mann
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Der schwierige und lange Weg zum routinierten Dom
Oder: "Fifty Shades Of Kabelbinder"

Ein satirischer Rückblick von Sir Henry

- Teil 1 -


Nach jahrelanger hauptberuflicher Tätigkeit als Gerätewart wurde ich in Ermangelung von Geräten des Wartens auf dieselben überdrüssig und sah die Zeit gekommen, mich beruflich ein wenig zu verändern. Nachdem ich dieses Vorhaben innerhalb von zwei, drei Minuten sehr sorgfältig abgewogen und mich zu diesem unbedeutenden gravierenden Schritt entschieden hatte, belegte ich eines Abends zunächst den BDSM-Basis-Grundkurs. Leider ohne Abschluß, weil ich knapp 1 Stunde vor Ende von „Fifty Shades Of Grey“ mit der Bierflasche in der Hand eingeschlafen war. Dennoch gelang es mir, ein weiterführendes Aufbaustudium in einer renommierten BDSM-Fachlehranstalt zu absolvieren, namentlich in unserem örtlichen IBO-Baumarkt in den Fachbereichen Seil- und Kleineisenwaren, wo ich alle erforderlichen Semester mit Bravour durchlief und als bester von insgesamt 1 Personen abschnitt. Abgerundet wurde mein BDSM-Studium durch ein einwöchiges abschließendes Referendariat in einer örtlichen Tierbedarfshandlung, wo ich schließlich in Leinen- und Halsbandkunde promovierte.

Meinen obligatorischen pseudonymen Domnamen entlehnte ich meinem zweiten Vornamen und da mich die Queen von England wohl eher nicht als Sir in den Adelsstand erheben würde, wie ich zu mutmaßen wagte, fragte ich sie auch gar nicht erst, sondern erledigte das kurzerhand selbst. Fertig war Sir Henry.

Und diesem stand nun die gesamte BDSM-Welt offen!
Was lag auch näher für einen so potenten Mann wie mich, der, ohne dick auftragen zu wollen, eine Frau durchaus bis zu dreimal im Monat sexuell befriedigen kann?

Dennoch: Meine geneigte Leserschaft wird sicherlich nachvollziehen können, welch langer und harter Weg es ist vom Hartz-IV-Empfänger ohne Schul- und Berufsabschluß bis hin zu einem weltweit bekannten, erfolgreichen, routinierten, gepflegten, attraktiven, begehrten und dominanten Herrn und Meister, dem die internationale devote Damenwelt förmlich zu Füßen liegt, heute in New York, morgen in Paris, übermorgen in Tokyo oder sogar in Trier... und um seine Gunst buhlt, um seine Erlaubnis zur Unterwerfung, um Erniedrigung, Erziehung und Führung bettelt.
Nun, was mich anbetrifft, so kann ich mit Fug und Recht behaupten (und ich tue das auch nicht ohne gewissen Stolz!) daß ich das alles soweit geschafft habe. Zumindest bis zu dem Teil mit dem fehlenden Schul- und Berufsabschluß (der Antrag auf Hartz IV oder V läuft noch).

Und so erwies sich denn in der Tat auch der nachfolgende Weg zu einem guten Dom wie erwartet als ein recht steiniger. War ich anfangs voller Hin-, so stand ich oft auch kurz vor Aufgabe. Aber aufgeben, das mag für andere angehende Dömer in Betracht kommen, nicht aber für einen gestandenen Kerl wie mich, der, von ein paar unbedeutenden schweren Krankheiten abgesehen, kerngesund ist!

Die meisten Dömer haben nur eine Sub, was ich insofern durchaus begrüße, als anderenfalls ja nicht mehr genug Subben für mich übrigblieben. Ich persönlich bin, was normale Liebesbeziehungen anbetrifft, einerseits der Meinung, daß Bigamie im Grunde dasselbe ist wie Monogamie – nämlich eine Frau zuviel. Demgegenüber stehe ich, BDSM betreffend, andererseits einem monogamen D/S-Verhältnis wiederum eher ablehnend gegenüber, da ich die Ansicht vertrete, daß die Konstellation 1 Dom + 1 Sub nicht optimal, sondern in Ermangelung mindestens einer weiteren Sub sub-optimal ist. Infolgedessen hatte ich andere Ziele und wollte als Dom von Welt eines Tages durchaus mehrere Subben mein eigen nennen können!

Leider ging meine erste große Dom/Sub-Beziehung in die Brüche, die ich mit DER Traumfrau schlechthin in innigster Harmonie und unter dem Stern der berühmten fünf G (Gefühle, Gefessel, Geknebel, Gehaue und Gäng-Gebäng) geführte hatte, als ich der ernüchternden Erkenntnis gewahr wurde, daß sie tatsächlich nur eine Traum-Frau, also ein Produkt meiner nächtlichen REM-Tiefschlafphasen-Fantasie gewesen war.
Obzwar ich das Schmiedehandwerk nie erlernt hatte, beschloß ich nunmehr, Nägel mit Köpfen zu machen, lehnte ein Angebot von Pink Floyd als Baßgitarrist ebenso ab (sie haben die Mauer auch ohne mich hingekriegt), wie auch die Anfrage, Stephen Hawking Nachhilfe in Astrophysik zu geben (er hat’s dann auch so geschafft) und lenkte meine Energie jetzt meinem großen Ziel zu: Es wurde allmählich Zeit, in der realen Welt des BDSM das Erlernte umzusetzen, weitere praktische Erfahrungen zu sammeln und meine Professionalität auszuleben. Vielleicht sogar im Rahmen eines Auslandsaufenthalts. Beispielsweise in Bayern.

Erfreulicherweise fand ich alsbald jemand, der des Schreibens mächtig ist und ein paar Annoncen für mich aufsetzte, die vermittelst der einschlägigen internationalen BDSM-Fachpresse der Welt zugänglich gemacht wurden.

Im Resultat kam es recht schnell zu einem feurigen und, im Hinblick auf meinen kleinen Kämpfer höchst erektiven, ersten Beschnüffeln via eMail mit einer potentiellen Untertanin. Nachdem sie mir versicherte, daß mit ihr alles (und sie betonte ALLES!) möglich und machbar sei, spielten sich bizarre Szenen vor meinem geistigen Auge ab; ich zerschmolz in erotischen Fantasien, von romantisch-zärtlich-liebevollem Kuscheln bis hin zu wilder ungehemmter Hardcore-Prügel, von ganz-hoch-fliegen-lassen bis zu behutsamem Auffangen. Ich fror und schwitze. Ich stellte mir tiefgreifendes erfüllendes BDSM mit wüsten erotischsten Schlägereien vor, und zwar so dermaßen tiefgreifend und so dermaßen erfüllend und so dermaßen sexuell-extrem, dass ich meiner Leserschaft, insbesondere aus Rücksicht auf das schwache Gechlecht, Männer, weitere Ausführungen hierzu nicht zumuten kann.
Jedenfalls rutschte ich beim Lesen ihrer Zeilen zitternd und dampfend auf meinem Chef-Dom-Stuhl hin und her, ich geiferte und sabberte. Unter dem Stuhl hatte sich bereits eine kleine Speichelpfütze gebildet, die ich mit den Schuhsohlen so unauffällig wie möglich in den Teppichboden einmassierte, während ich ebenso unauffällig den Schaum vor meinem Mund in einem Taschentuch verschwinden zu lassen bemüht war. Vor Freude warf ich natürlich auch sogleich die Klobürste aus dem Fenster.
Auf zu ihr nach Bad Gondersdorf!

Die 300 km waren schnell zurückgelegt und dort nach rund 4 Wochen Trampen angekommen, wurde ich von einer ausgesprochen devoten Sub aufgenommen, die mir in ihrer Kellerwohnung fortan als devote Versuchs- und Trainingssub dienen sollte. Subexperimental sozusagen.

Natürlich hat der routinierte Dom Rücksicht auf die Interessen und Vorlieben seiner Sub zu nehmen und ich war demzufolge auch redlich bemüht, Ihren extrem submissiven masochistischen Neigungen dementsprechend nachzukommen und mir die Dame vollumfänglich zunutze zu machen. Ja, ich hatte das Glück, eine wirklich SEHR unterwürfige Sklavin in ihr zu finden. Obschon ich sagen muß, daß es mich nach einigen Wochen doch ein wenig nachdenklich stimmte, daß sich der mir als ihr Herrscher und strenger Gebieter zugedachte Lebensraum ausschließlich in Höhe der Fußbodenleisten ihrer Wohnung befand, an welchen ich entlangkrabbelte. Immerhin freundete ich mich aber mit ein paar Bodenleisten ihres Schlafzimmers an und konnte auf allen Vieren bei der Gelegenheit zugleich auch die Leisten mit meiner Zuge vom Staub zu befreien. Das heißt, sofern mich stramme Fesselungen, Folienbandagen oder sonstige feste Schnürungen, die sie mir angelegt hatte, nicht daran hinderten. Der Reinigung der Bodenbereiche konnte ich mich natürlich auch nur in den Pausen, in denen sie mich nicht auspeitschte, zuwenden. Auch der Knebel in meinem Mund hinderte mich als angehenden Profi erfreulicherweise zu keinem Zeitpunkt daran, meiner unterwürfigen Sklavin die Füße zu küssen und diese abzuschlecken und zu beschmusen.
Irgendwann aber war denn dann doch ein Zeitpunkt gekommen, an dem ich mir sagte, daß ich zwar als angehender strenger Herr und Meister recht viel bei ihr gelernt hatte, dessenungeachtet aber noch bei anderen renommierten Kapazitäten meine BDSM-Routine weiter ausbauen sollte.
In einem der wenigen unbewachten Momente (sie hatte an einem Abend versehentlich die Käfigtüre vergessen abzuschließen), verließ ich nächtens beide, sie und Bad Gondersdorf, auf allen Vieren und machte mich auf den Weg nach Hause. Wo ich knapp neun Wochen später mit wundgescheuerten Knien und Handflächen wohlbehalten ankam.

Hier bereitete ich mich nach meiner Rekonvaleszenz auf die Weiterreise vor und packte, nunmehr in Sachen Dom schon weit fortgeschritten, alle gängigen BDSM-Utensilien zusammen, wie sie von erfahrenen Dömern in typischen Sessions an ihren Subben zum Einsatz kommen.
Mit sorgfältig gepacktem Koffer stand ich schließlich am Bahnhof und erwartete das nächste einlaufende gleisgebundene Schienenfahrzeug, welches mich nach Winterberg bringen sollte.
Im Gepäck alles, was der BDSM-Profi bei dömlich-süblichen Sessions so braucht: Fifty Shades of Kabelbinder, Lötkolben, Schraubstock, Akkubohrer, Brecheisen, Fleischerhaken und Knochensäge.


Ende Teil 1 - Fortsetzung folgt...

S.H.
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Der schwierige und lange Weg zum routinierten Dom
Oder: Fifty Shades Of Kabelbinder

Ein satirischer Rückblick von Sir Henry

• Teil 2


Bereit zur BDSM-Studienreise nach Winterberg, hatte ich auf dem Weg zur Bahn noch schnell ein paar meiner sexualitätsbezogenen Hemmschwellen abgelegt, und zwar unbemerkt im hinteren Bahnhofsbereich, da die Deutsche Bahn AG bekanntlich auf die Verarbeitung von Schwellen spezialisiert ist. Was zweifellos wohl auch für Hemmschwellen zutrifft, schließlich führt ja jedes gut sortierte Eisenbahnunternehmen in der Abteilung Gleisbedarf u.a. auch Hemmschuhe in seinem Angebot.
So bestieg ich nun also mit allerlei Erwartungen und ebensoviel BDSM-Gedöns im Gepäck den Zug, der versehentlich sogar pünktlich kam – ausnahmsweise mal ein feiner Zug der Bahn! Im wahrsten Sinne des Wortes. Er verbrachte mich, wie es sich für einen feinen Zug gehört, prompt an mein Ziel. Zügig. Aber ohne Zug. Ich vertrage nämlich keinen solchen, aber die Fenster waren alle zu.
Die Reise verlief angenehm und auch die blöden Blicke meiner in Hörweite mitreisenden Mitreisenden ob meiner Selbstgespräche hatten sich in Grenzen gehalten; ich führe gelegentlich durchaus Selbstgespräche, schließlich möchte ich hin und wieder auch mal die Meinung eines kompetenten Experten hören.
Voller Tatendrang stand ich schließlich im Bahnhof Winterberg, wo ich bereits von meiner Trainingssub freudig erwartet wurde, die ich nach nur halbstündiger Suche auf einem anderen Bahnsteig schlafend und schnarchend auf einer Bank fand.
Wunderschön war sie anzusehen; sie trug ein tiefes Dekolleté mit schwarzer Spitze, welches ebenso aussah: spitze! Und sie hatte fantastische große Brüste. Nein, nicht daß ich zu der Sorte Mann gehöre, der Frauen nur auf ihre Brüste reduziert und nach ihren Körbchengrößen kategorisiert. Oh nein, das wäre typisch männlich-primitiv! Nein, für mich zählen bei Frauen natürlich ganz andere Werte. Hauptsache, sie haben dicke große Titten.

Wohlwollend nahm sie mich mit in ihre Wohnung, wo ich die nächsten Wochen ihr Gast sein sollte.
Sie war, wie ich bald erfuhr, Gastwirtin, hatte ihre Kneipe aber leider schließen müssen und verdingte sich seitdem als Trainingssub.
Sie war Jüdin, obendrein eine jüdische. Womit ich aber keinerlei Probleme habe, denn ich bin ja nicht antisymmetrisch.
Und sie hatte einen kleinen... nun ja, so eine Art Hund (selbiger nicht jüdischen Glaubens). So eine von diesen kleinen Kampfratten, in Untergürtelniveaukreisen auch F***enlecker genannt. Die ganze Lebensphilosophie dieser kleinen aber umso lauteren Winzigkeit bestand in der Dreifaltigkeit „Schlafen“, „Fressen/Kacken“ und „Bellen“. In dieser Lebensphilosophie ging die kleine hochmobile Kohlenstoffeinheit voller Enthusiasmus mit einer schier unerschöpflichen Energie auf. Mir gingen nicht nur sein ununterbrochenes Gekeife und mir-hinterher-rennen gehörig auf die Nerven, sondern primär die Bemühungen dieses kleinen Dingens, mich andauernd über eines meiner Schienbeine befruchten zu wollen. Das ging soweit, daß ich nach ein paar Tagen keine "unbefleckte" Hose mehr hatte und aus dem weg-scheuchen gar nicht mehr rauskam. Ich haßte dieses ...!
Aber damit hatte ich mich jedoch abzufinden; das ist nun mal so, wenn man sich auf eine GmbH einläßt, auf eine Gastwirtin mit bellendem Hund.
Leider überschattete ein trauriger Vorfall meinen dortigen Studienaufenthalt, denn nach vier Tagen war das arme kleine süße Kerlchen offenbar plötzlich von zuhause abgängig. Alle Nachbarn halfen bei der Suche nach dem Teil. Teufelseidank nicht im hinteren Teil des Gartens, wo ich kurz zuvor leise und ohne viel Tam-Tam die nächtliche Beisetzung des durch unauffällige kurze äußere Gewalteinwirkung dahingeschiedenen kleinen bumsgeilen Studienstörers zelebriert hatte.

Nun, unsere BDSM-Sessions, die wir nach einer angemessenen Trauerzeit fortsetzten (ich brachte meiner Sub selbstverständlich die gebotene Pietät in Form von ein paar Tagen Pause entgegen), verliefen fortan störungsfrei und zu meiner vollen Zufriedenheit. Ich konnte mich nach Herzenslust an ihr und ihrem Körper austoben und meine Studien im BDSM-Fach als Dom vervollständigen.
Beim Einsatz des Bunsenbrenners und des Lötkolbens allerdings zickte sie gelegentlich zwar ein wenig herum, unterstütze mich aber durchaus sehr wohlwollend. Lediglich die Knochensäge war für sie ein absolutes No-Go. Worauf ich natürlich Rücksicht nahm und entgegenkommender Weise von der Loyalitätsbezeugung durch Entfernung eines ihrer Fingerglieder nach alter Yubitsume-Art der japanischen Yakuza Abstand nahm.
Derartige Milde und Vergünstigungen sind, das wissen meine Leserschaft und ich sehr wohl, im BDSM keineswegs eine Selbstverständlichkeit zwischen Dömern und ihren Subben. Gleichwohl aber gedenke ich mich trotz einer gewissen Strenge gerade auch durch gütige Nachsicht von der Masse der Dömer hervorzuheben. Deshalb. Man ist ja kulant. Man ist ja doch Schentelmänn.

Meine Praktikantentätigkeit in Winterberg verlief ebenso gut wie ich mich desöfteren in dieser verwinkelten Altstadt und ich konnte weitere wertvolle dömische Erfahrungen meinem Wissen hinzufügen. Auch die ihrer Ansicht nach unumgänglich gewordenen Klinikaufenthalte nach der einen oder anderen Session überstand sie recht gut; das Personal der Winterberger Notaufnahme ist ausgesprochen kompetent, sehr zuvorkommend und überaus freundlich. Als Stammgäste duzten wir uns schließlich sogar.

Meine submissive Gastgeberin bewirtete mich ganz vorzüglich und gab sich auch in der Küche größte Mühe. Allerdings bin ich auch ein Mann, der recht einfach und unkompliziert zu bekochen ist: ich esse praktisch alles, was mir schmeckt.
Ihre Kochkünste jedoch möchte ich hier an dieser Stelle nicht bewerten; das würde den Rahmen dieser kleinen Geschichte sprengen. Nur soviel: Ihre sonntäglichen hartgekochten Frühstückseier, waren in der Tat so hartgekocht, daß sie ohne Schaden zu nehmen einen Atomangriff überstanden haben würden. Und was die Verwendung von Steinsalz als Würzmittel anbetrifft, respektive die Dosierung desselben bei der Würzung von Speisen, so weiß ich bis heute nicht genau, ob ihr wirklich der Unterschied zwischen „salzen“ und „pökeln“ ersichtlich war. Augenscheinlich verfügte sie irgendwo gut versteckt über gigantische tonnenweise Vorräte an Salz und wären bei winterlichem Glatteis alle Winterberger Straßen so gut bestreut wie die von ihr zubereiteten Speisen, verliefe der Verkehr in dem Städtchen bei allen Minusgraden wohl vollkommen unfallfrei.
Nun ja, immerhin hatte sie große dicke Titten.

Als ich eines Tages entdeckte, daß meine gastgebende Ex-Gastwirtssub ausgesprochen leckere Brotaufstriche merkwürdigerweise und ausgerechnet in ihrem Nachttisch versteckte, ich diese köstlich schmeckenden Leckereien allesamt aufgenascht hatte und sie mich nach ihrer Rückkehr von einem ihrer vielen BDSM-bedingten Krankenhausaufenthalte beim Kramen in besagtem Nachtschränkchen verwundert fragte, ob ich wüßte, wo ihre Gleitcremes seien, kamen spontan einsetzende Bauchkrämpfe einem merkwürdigen Verdacht in mir zuvor. Womit sich denn auch meine Studienzeit in Winterberg ihrem Ende zuneigte.
Es wurde Zeit weiterzuziehen...

+

In Ölpe im Weißwald angekommen, beschloß ich, mein bisher Erlerntes im Rahmen eines ersten Feldversuches zu erproben, nämlich hinsichtlich der verbalen Gewinnung einer Sub. Denn auch das an-Land-ziehen (früher: "abgreifen" oder "einfangen") von Subben will gelernt sein und gerade ein Dom von Welt muß dies beherrschen. Was mir im nachfolgenden Fall auch gelang. Theoretisch.
Bei der Ansprechtechnik kommt es primär auf die Rhetorik an, auf den linguistischen Stil, auf die richtige Wortwahl. Letzteres umso mehr, wenn es sich um junges Frischgemüse handelt, denn die jüngere Generation hat bekanntlich ihre eigene (zugegeben: manchmal höchst befremdliche) Sprache. Aber selbstverständlich beherrsche ich auch dies.
Neben der richtigen Wortwahl vertraute ich auch auf die richtige Wirtwahl und suchte ein Rotlicht-Etablissement im Gewerbegebiet von Ölpe auf.
Gleich am Bartresen wurde ich einer bezaubernden, dürftig gekleideten jungen Dame angesichtig.
Auch sie mit reichlich Quarktaschen gesegnet. Ausschnitt bis zum Bauchnabel. Lange Wasserstoffperoxid-gebleichte Haare. Kilometer lange Wimpern und ebensolche Fingernägel.
Und mit einer solchen Menge Make-Up im Gesicht, daß ein Chamäleon, würde es über Angesicht huschen, streßbedingt wahrscheinlich sofort einen Burnout mit Indikation einer psychosomatischen Reha erleiden würde. Egal, es ging mir ja nur um einen versuchsweisen Landungsversuch.
Also drehte ich mein Schirmkäppi jugendtypisch mit dem Schirm um 180 Grad verkehrt nach hinten, zog meine Hose leicht ein wenig tiefer, so daß sie lässig schlabberte, tat es meiner Hose nach und lässigte auf sie zu.
Nicht minder lässig mit einem Hundert-Euro-Schein wedelnd, begehrte ich in Erfahrung zu bringen, welche Leistungen sie mir denn als Gegenwert angedeihen lassen könnte und ob dies beispielsweise eine domsübliche Session beinhalte. Zu meinem großen Erstaunen zischte sie mich böse an und meinte, für 10 Euro könne ich mir gerne selbst einen runterholen. Immerhin!
Und im selben Augenblick wurde ich gewahr, daß eine Null zuwenig auf dem Schein aufgedruckt war; ich hatte es tatsächlich nicht bemerkt, als man mir irgendwo, wahrscheinlich in dem beschissenen Winterberg, Falschgeld angedreht hatte. Falsches Falschgeld auch noch! Das passiert heute schnell und auch wir erfahrenen Dömer sind davor leider nicht gefeit.

Ich ließ mich von diesem kleinen Mißgeschicks natürlich nicht entmutigen und zog meinen Trumpf aus dem Ärmel, robbte nah an sie heran und bediente mich nun ihrer jugendspezifischen Sprache, indem ich mit auffallendem und bemerkbarem Blick auf ihre beiden Milchfabriken laut ausrief: „krass, Alter!“
Und legte sofort den Fangschuß nach: „voll konkret, du Opfer!“
Nachdem ich mir den Inhalt ihres Champagnerglases aus meinem Gesicht gewischt hatte (ich war ihr selbstverständlich nicht böse, das kann jedem mal passieren), stellte ich freudig fest daß es geklappt hatte und daß es mit dem BDSM-Studium offenbar losging: Sie hatte sogar zwei weitere Dozenten hinzugezogen. Zwei männliche. Zwei Hünen. In schwarzen Anzügen. Zwei große Hünen. Ja, ich möchte fast sagen: Zwei sehr große männliche schwarzanzügliche Hünen. Offenbar unserer Sprache nicht kundig, vermutlich Ausländer, denn sie mußten meine Ausbilderin falsch verstanden haben, indem sie mich unter den Achseln anhoben, zur Türe trugen und mir so was wie eine Art Freiflug spendierten.
Unerklärlicherweise wiederholte sich dieser merkwürdige Vorgang ein wenig später, nachdem ich erneut das Etablissement betreten hatte, um der liebenswürdigen netten Dame die 10 Euro zu entrichten, die ich ihr fürs Onanieren schuldete, welches ich inzwischen in einer Hecke des zum Hause gehörenden Parkplatzes erledigt hatte. Freundlicherweise entließ man mich ohne allzuviel Prügel.
Ich habe meine finanzielle Verpflichtung ihr gegenüber daher bis heute nicht ausgleichen können.

Mir war erkenntlich geworden, daß ich hier in diesem Ort in Bezug auf gutes BDSM kaum weiterkommen würde. Nicht bei einem so verschrobenen Menschenschlag. Gut, ja, das mag durch die Anwesenheit des nahen Kernkraftwerks zu erklären und zu entschuldigen sein, das seinem Verstrahlungsauftrag nämlich nicht nachkommt, so daß man in dieser Gegend gezwungen ist, den Mangel an radioaktiver Strahlung durch vermehrte Aufnahme von Nahrungsmitteln auszugleichen.

Ich packte wiederum meine Sachen und begab mich abermals auf die Reise, wobei mein Ziel diesmal Ockenburg am Nogger war, wo sich eine ganz besondere Sub auf meine Annonce hin gemeldet hatte und mich erwartete.



Ende Teil 2 - Fortsetzung folgt...

S.H.
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