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25 Jahre ein Deutschland

****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
25 Jahre ein Deutschland
Heute ist es 25 Jahre her das die die DDR der BRD hinzugefüht wurde.
Natürlich darf zur silbernen Hochzeit nicht fehlen mal drüber zu reden *smile*
Könnt ihr euch noch an die Ereignisse rund um diese besondere Zeit erinnern?
Die fing für uns alle ja eher im Sommer 1989 an als Ungarn die Grenzen aufgemacht hat.
Keine Frage, das brodelte schon lange vorher.
Aber für mich bewußt fing es da an.
Meine Eltern haben in Ungarn Urlaub gemacht, ich war auf einer Freizeit für Jugendliche in der DDR.
Dort haben wir natürlich nix mitbekommen.
Meine Eltern schon.
Seit dem verfolgten wir dann gebannt was sich alles ereignete.
Und als im November die Mauer bröckelte da hat mein Papa Rotz und Wasser geheult.....wie ein kleines Kind.
Gut, dazu sollte man wissen das er West-Berliner Jahrgang '42 war und dort dann alles miterlebt hatte.
Da fühlt man sicher anders mit.
Aber ich muß zugeben das mir heute noch die Tränen in die Augen schießen und ich mega Gänsehaut bekomme wenn man den Ausschnitt sieht wo Gentscher, schlecht beleuchtet, auf den Balkon der Botschaft tritt und verkündet: ".... wurde ihre Ausreise..." und man versteht dann nix mehr weil das im Jubel der Menschen unterging.

Könnt ihr euch noch erinnern?
Hat es euch interessiert oder ging euch das am Ärmel vorbei?
Wie fandet ihr die Zeit danach?
Glaubt ihr das wir mitlerweile ein Volk sind oder das immer noch Mauern in Köpfen bestehen?
Momentan wünsch ich ...
... mir die Mauer höher denn je wieder her, wenn uns das Merkl und Gauck ersparen könnte ... *gleichplatz*
*******sub Frau
497 Beiträge
Diese Zeit
war für mich ein ständiges auf und ab.
Ich als gebürtige Dresdnerin mußte täglich durch die Stadt fahrn mit der Straßenbahn um auf Arbeit zu kommen. Bekam die Stimmung damals tagtäglich mit. Auch da als damals H.Kohl an der Ruine der Fraunkirche sprach. Ich sah die Pflastersteine fliegen als die Züge von Ungarn in den Westen fuhren.
Daheim hatte ich meine kleine Tochter die 1988 gebohren wurde. Einen Mann der genauso unsicher war wie ich wie das wohl alles Enden wird.
Zum Glück fiel kein einziger Schuß.
Ich werde es nie vergessen wie dann verkündet wurde: Die Mauer ist auf. Ihr könnt reisen.
Das war sehr bewegend und mein Mann und mir war glaube in dem Moment die Tragweite gar nicht bewusst.
Eine schöne aber auch schwehre Zeit begann und doch möchte ich sie nicht missen.

Heut bin ich sehr froh das wir wieder ein Volk sind.
Das wir gemeinsam dieses wunderschöne Land bereisen können.
Wir uns begegnen können und Freunde sein dürfen.
Vor 18 Jahren hab ich mich in einen "Wessi" verliebt und so kam ich in dieses wunderschöne Franken.
Persönlich hatte ich als "Ossi" hier nie ein Problem.
Im Gegenteil, ich habe hier wunderbare Freunde gefunden und ich bin dankbar für jeden einzelnen.

Alles Gute für uns alle zum Tag der deutschen Einheit *dance*
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
@Motivwelten
Kontra gegen alles zu sein ist sehr einfach, Alternativen aufzeichnen schon schwieriger und benötigt mehr als nur ein Rumwettern.
Wären Honecker junior und Co. besser???? Wollen wir das?
@ Easy_Living
Von unserer Seite aus auf jeden Fall, denn Honnecker junior und Co. wären das das Hauptpropblem des Ostens ...

Tja und Alternativen, da gäbe es schon welche, aber das soll ja hier keine politische Diskussion werden, an so Tagen wie heute kommt mir halt immer die Galle hoch, wenn ich sehe was die Pfeifen in Berlin mit unserem Land machen. Am 3. Oktober wird immer alles schön geredet, es gibt ja keine Probleme, alles ist schön und gut, und wenn wir weiter schön brav Gelder in den Osten schicken, dann paßt auch alles.

Diese Einheit ist richtig und gut, aber sie hat uns auch Unmengen gekostet, nicht nur Geld ... Der Osten hat dabei um ein vielfaches mehr profitiert als der Westen , das war auch von vorneherein klar, aber man sollte das nicht einfach als selbstverständlich abtun.

Ich habe viele Freunde aus dem Osten, aber die akzeptieren auch, das ich nicht nur Freude und Eierkuchen bei der ganzen Sache sehe, sondern auch Realitäten anspreche ...
****ne Frau
8.378 Beiträge
Themenersteller 
Allerdings sollte man schon bedenken das viel falsch gemacht wurde als die DDR dann BRD war.
Ich sag nur "Portokasse".
Das wird uns noch sehr lange nachhängen.
Wenn sich etwas ändern soll muß man entweder aktiv werden oder zumindest wählen gehen.
Die Wahlbeteiligung sinkt jedes mal.
Das kommt nur den Partein zugute die eh schon die Mehrheit haben.

Ich finde es gut das diese Wiedervereinigung ohne Gewalt über die Bühne ging.
Das sollte ein gutes weltweites Beispiel sein *zwinker*
*******ter Mann
199 Beiträge
Waaahnsinn!
Das beeindruckendste für mich war und ist, dass da über Nacht etwas komplett unrealistisches passiert ist, und das aus Versehen, "nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich". Das Wort der Stunde war "Waaahnsinn!". Der Mauerfall könnte nur noch durch die Landung von Außerirdischen getoppt werden, die hinterm Jupiter falsch abgebogen sind. Und die Ossis waren ja auch Marsmännchen für viele im Westen, die keine Kontakte in die DDR hatten.

Die politischen Systeme waren dermaßen festbetoniert, eine grundsätzliche Änderung konnte sich niemand vorstellen. Allenfalls die Älteren konnten sich noch an früher erinnern, an die Zeit vor 1961, die aber auch nicht rosig war, und eine gute alte Zeit gab es allenfalls vor 1933 oder gar 1914.
Glasnost und Perestroika wurden im Westen oft als Kosmetik bzw. UdSSR-Propaganda abgetan, siehe Gorbatschow-Goebbels-Vergleich von Kohl.

Vor allem Kohl hat nix geblickt bis nach dem Mauerfall. Er hat im Frühjahr 1989 noch neue US-Kurzstrecken-Atomraketen gefordert, also welche die nur in (seinem) Deutschland hochgehen würden. Jetzt haben wir 2015, die Rote Armee ist längst über alle Berge, aber US-Truppen mit Atombomben sind immer noch hier.

Und hat das mit der Einheit geklappt? Ich fürchte nicht. Noch bevor West-Ost-Altlasten wie der eigentlich befristete aber unsterbliche Solidarbeitrag sowie unterschiedliche Rentenhöhen usw. abgetragen sind tauchen unübersehbare neue Risse auf in der hiesigen Bevölkerung, die man schon längst nicht mehr mit "das deutsche Volk" beschreiben kann. Dafür werden Begriffe wie "Pack", "Dunkeldeutschland" oder allerlei "isten" benutzt um viele Einheimische auszugrenzen während gleichzeitig sehr viele von sehr weit her "eingegrenzt" werden.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
89 hab ich im Lkr. Wunsiedel Zivi im Rettungsdienst gemacht. Als die DDR den Flüchtlingen in der Prager Botschaft die Ausreise genehmigte, wurden wir am 1.10.89 zur Untersützung mit nach Hof beordert.

Die DDR Flüchtlinge waren sehr unterschiedlich. Familien die einfach raus wollten, aber auch Menschen die gemeint haben im Westen fliegt einem alles einfach zu. Als wir die Waggons durchgingen, ob jemand Hilfe braucht, hat mich einer um Zigaretten gebeten, als ich ihm eine gab, meinte er, ich könne ihm doch die ganze Schachtel geben, wir habens doch eh...

An den 3.10.90 kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Dieses künstlich festgesetzte Datum für die offizielle Wiedervereinigung ist letztlich unwichtig. Die Wiedervereinigung war für unsere Gegend bereits Realität. Zum Teil auch Alptraum. Die Bundesstraße 15 Hof - Weiden war früher nahezu leer, mit den Flüchtlingsströmen aus der DDR war plötzlich ein Verkehrsaufkommen wie beim Frankenschnellweg an den Rampen. Es wurden auch einfach Trabis, Wartburgs usw. am Straßenrand abgestellt und stehen gelassen.

An den Tag des Mauerfalls kann ich mich eher erinnern. Da war ich im Weidner Juz auf einem Konzert und die Band hat zwischendrin immer wieder berichtet, was gerade in Berlin abgeht.

Oder an den 1. Juli 90 als bei uns der Grenzübergang nach Eger (Cheb) aufgemacht hat. Ausgerechnet an diesem Tag war das WM Spiel Deutschland-Tschechei.

Ich und ein Großteil meiner Bekannten waren damals gegen die Wiedervereinigung. Heute seh ich das etwas anders und differenzierter. Es wurden viele Fehler gemacht, wobei ich mir nicht sicher bin ob diese nicht absichtlich gemacht wurden.

Zu einem gewissen Punkt haben wir aktuell ähnliche Zeiten. Es kommen tausende Flüchtlinge ins Land. Zum Teil aus politischen Gründen, zum Teil weil sie besser Leben wollen. Auch 89 gab es beide Gründe warum die Ossis rübergemacht haben. Und wie jetzt, war auch damals "komisches" Volk dabei.

Kohl hat sich mit seinem drängen auf eine schnelle Wiedervereinigung in die Geschichtsbücher geschrieben, obwohl er an an der Wende keinerlei Anteil hatte. Merkel wird in Erinnerung bleiben, weil sie sich großzügig für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen ausgesprochen hat. Ob dies gut oder schlecht für Deutschland ist, wird die Zukunft zeigen.
*******n_fo Paar
200 Beiträge
Mauer
es gibt in der lieben Verwandtschaft Leute, von der DDR die ziehen die Mauer wieder hoch

Lg
*********0210 Paar
23 Beiträge
Wenn ich das hier lese.......
.....wird mir warm ums Herz.
Ich bin in Leipzig geboren und habe die Tage der Montagsdemo live und am eigenem Leib erfahren.
Ich bin auf die Straße gegangen, um für ein besseres und freieres Leben zu demonstrieren.
Heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, kann ich sagen, das sich die Mühe gelohnt hat.
Ich habe eine wunderbare Westdeutsche Frau, eine gute Arbeit und einen festen Stand hier mitten in Franken.
Als wir 1945 auf Grund des verlorenen Krieges zerrissen worden sind, haben sich die beiden deutschen Staaten in völlig unterschiedliche Richtungen entwickelt.
Familien, Freunde, ja ein ganzes Volk hat sich aus den Augen verloren.
Wir sollten alle, Wessis wie auch Ossis dankbar sein, das wir die historische Chance bekommen haben, wieder eins zu sein.
So...... Jetzt habt euch lieb und macht was aus dieser Chance, denn das Leben ist zu kurz um sich anzufeinden.
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