****aar:
-im Bundesland NRW hätte er keine Haftstrafe bekommen --
Das kann so nicht stehen bleiben. Die Strafgesetzgebung bei Steuerangelegenheiten ist bundeseinheitlich. Das Strafmaß richtet sich nach der Höhe der hinterzogenen Summe. Ab einer gewissen Summe kann/sollte ein Haftstrafe ausgesprochen werden und ab einer festgelegten Grenze
muss eine Haftstrafe ausgesprochen werden.
Herr Hoeness lag weiter darüber. Er hält sogar den Rekord dessen, was es an Steuerhinterziehung von Privatpersonen je in D gab.
Außerdem ist es ja nicht so, dass ein Vorbestrafter aussortiert werden soll, ganz im Gegenteil. Es gibt für jeden Möglichkeiten ins Berufsleben zurückzukehren. In der Praxis ist das natürlich nicht immer einfach, aber viele erhalten ja die zweite Chance. (Wobei ich den Begriff zweite Chance bei Hoeness unpassend finde, da sich das ja auf seine Tätigkeit beim FCB beziehen würde, womit seine Straftat ja nicht in Verbindung steht, wobei sie ihn halt dafür disqualifizieren könnte.)
Problemfälle sind halt: Der Ex-Drogensüchtige, der in einer Apotheken jobben will, oder gar ein entlassener Pädophiler, der sich als Kindergärtner bewirbt.
Deshalb ist es im öffentlichen Dienst gesetzlich festgelegt, dass ein eintragsfreies Führungszeugnis vorzulegen ist. Wäre ja lächerlich, wenn ein Richter oder Staatsanwalt vorbestraft ist.
Nun, einen ähnlichen Paragrafen, den Art. 7 der Satzung des FCB, gab es auch bei Bayern München. Der ist ja nun gestrichen worden. Deshalb spricht theoretisch formal nichts gegen eine Präsidentschaft beim FCB, mit dem Artikel 7 wäre das formal nicht gegangen.
Ohne Artikel 7 spricht außer einem Taktgefühl und einem Mass an Anstand nichts dagegen.
Persönlich weiß ich jedoch gar nicht was das soll mit seiner Kandidatur.
Ich hatte es bereits geschrieben, in der Zeit ohne Uli ist der FCB ja nun nicht in eine Krise gerutscht. Der Verein würde es sich mit einem weniger umstrittenen Kandidaten in der Öffentlichkeit einfacher machen, vor allem als Globalplayer. (Oligarchen als Vereinsbosse wecken in D ja auch kaum Sympathie, vor Ort stört das niemanden.)
Der Mann selbst hat genügend andere Möglichkeiten Aktivitäten zu entwickeln. Z.B. kann er durch Talkshows ziehen und erzählen, was für ein toller Hecht er ist und wie blöd das Steuersystem in D ist. Meinetwegen kann er auch als Ehrengast eine Attacke-Rede auf der HV bei Bayern München halten, aber bitte nur als Gastredner, nicht als Präsident.
Für mich stände er so in einem wesentlich besseren Licht. Das würde seinen Denkmalstatus wesentlich förderlicher sein. Wenn er wieder ins Amt geht, wird ihm das ewig als Kritik vorgehalten werden.
Aber Uli ist eben Uli, und macht sich seine eigenen Regeln. Halt manchmal muss er lernen, dass es wie beim Steuergesetz allgemeine Regeln gibt, an die man sich besser halten sollte.
Bei anderen Steuersündern ist übrigens auch der Ruf ruiniert. Ja auch bei Alice Schwarzer, die hat halt den Vorteil in ihrer eigenen Firma tatsächlich machen zu können, was sie will. Das könnte Hoeness übrigens auch in seiner Wurstfabrik, da würde es niemanden stören.