Nach dem blamablen AUS...
....steht Handballbundestrainer
Christian Prokop mächtig unter Beschuss!
Die Verantwortlichen wollen an ihm festhalten obwohl er augenscheinlich viele Fehler gemacht hat.
So versprach beispielsweise DHB-Vizepräsident
Bob Hanning es werde in zwei bis drei Wochen Gespräche geben, in welchen die Fehler "einschließlich mir" analysiert werden.
DHB-Präsident Andreas Michelmann äußerte sich ähnlich, nur etwas zurückhaltender.
"Wir stellen uns unserer Verantwortung.
Wir werden alles gründlich auswerten und dann mehr dazu sagen."
Spätestens mit Beginn dieser Auswertungen dann wird es aber zur Sache gehen - und zwar schonungslos.
Quelle: dpa und web.de
Eine vorzeitige Freistellung von
Christian Prokop halte
Bob Hanning für ausgeschlossen.
Wegen "nur" einer verpatzten EM stünde der Trainer nicht zur Disposition.
Worte die wir im Profifußball schon so oft gehört haben, und spätestens nach zwei Tagen war dann Ende Gelände!
Eine einzige große Enttäuschung stellte das Turnier für
Christian Prokop, der als Nachfolger
Dagar Sigurdson seinen Hut in den Ring warf und bestätigt wurde.
Damit wurde er zur Wunschlösung des DHB.
Mit der Lösung von
Christian Prokop als Bundestrainer hat der DHB eine riskante Wahl getroffen.
Denn Prokop (39 Jahre alt) war seither nur wenige Jahre als Vereinstrainer unterwegs, aufgrund mehrerer schweren Verletzungen blieb ihm allerdings als aktiver Handballer ein internationaler Einsatz verwehrt.
Das Problem von Prokop besteht offensichtlich dahin, dass er ein sehr schweres Erbe von
Dagar Sigurdson angetreten hat.
Dieser war als Nachfolger vom mehr als legendären Handballer und Trainer
Heiner Brand in den Ring gesprungen.
Sigurdssons große Stärke war die Art, wie er die Mannschaft emotional packen konnte, wie er sich vor sie stellen konnte und seine Spieler ihm dann blind gefolgt sind.
Technisch oder handwerklich ist Prokop womöglich sogar besser ausgebildet als der Isländer, im Fußball würde man einen wie ihn - jung, unerfahren, ohne große eigene Spielerkarriere - wohl einen Laptoptrainer nennen.
Dass es zwischenmenschliche Differenzen zwischen Trainer und Mannschaft gab, haben beide Seiten vehement bestritten.
Manchmal sogar so vehement, dass es aufgesetzt wirkte.
All das hätte im Falle eines Erfolges bei dieser EM keine Rolle gespielt, aber der erwünschte, ersehnte Erfolg wollte/sollte sich nicht einstellen.
Die Mannschaft schwankte ganz extrem in ihren Leistungen.
Begonnen hat alles als Prokop die beiden Europameister
Rune Dahmke und
Finn Lemke zunächst aus dem Kader strich, um sie später erneut nach zu nominieren.
Einige sahen darin eine Schwäche von Prokop, andere wiederum als Stärke, auch mal einen Fehler ein zu gestehen und selbigen zu revidieren.
Selbiges erzeugte auch wohl innerhalb der Mannschaft Unruhe.
Das eigenmächtige Handeln der Spieler auf dem Feld, entgegen jeglicher Traineranweisung, war die logische Konsequenz, basierend auf einer dadurch entstandenen 'Verunsicherung.
Viele Wechsel ohne Not trugen ihr eigenes dazu bei.
Die Angst doch wieder auf der Bank zu landen, lähmte einige Spieler offensichtlich merklich.
Durch die vielen Wechsel war es den Spielern gar nicht möglich, sich gemeinsam zu finden.
Nun bleibt unter dem Strich haften, dass während des Turniers Trainer und Mannschaft nie zu einer Einheit fanden und auch nicht wurden.
Nach nur 10 Monaten Amtszeit steht der Handballbundestrainer damit in heftiger Kritik.
Wir werden sehen was passiert.
In der damaligen Trainerfrage stand ja auch
Markus Baur ebenfalls zur Wahl.
Der war immerhin Europa- und Weltmeister und gilt mit mehr als 200 internationalen Spielen als "Spieleversteher!"
Wer weiß, ob er mit Verzögerung für den Posten des Bundestrainers nicht doch noch in Frage kommt.