Jeminee
Vielleicht der hauseigene Sender...BVB-TV??
Der 19:09 Fantalk ist eine in unregelmässigen Abständen ausgetragene Interviewsendung der Dortmunder Zeitung Ruhr-Nachrichten. Gestern wurde sie live gestreamd. Watzke, Michael Schulz und Steffen Freund waren zu Gast. Also nicht der hauseigene Sender, allerdings ist die Ruhr-Nachrichten sehr BVB-nah und meistens auch -freundlich.
Zu dem Interview sollte man vielleicht bedenken, dass es eine Live-Sendung war und kein autorisiertes Interview. Ein Riesenunterschied, weil Gestik und Mimik fehlen. Und jetzt geht die stille Post der Presse los, die losinterpretiert, und alle fangen an diese Interpretationen als Wahrheiten zu sehen, obwohl es auch nur Meinungen von Presseschreiberlingen sind.
Beispiel:
"Während wir gewonnen haben, habe ich nie ein sicheres Gefühl gehabt. Das war immer fragil. Jetzt habe ich den Eindruck, dass alle erkannt haben, dass das nicht so weitergeht. Du musst konstruktiv und zusammen arbeiten und das werden wir jetzt", sagte Watzke.
Mit diesem Zitat hat die Diskussion hier angefangen. Ich habe die Sendung gesehen, und genau so habe ich Watzke auch reden hören. Und ich hatte dasgleiche Gefühl wie Watzke, ich fand das auch schon am Anfang nie sicher und sehr fragil (aber das nur nebenbei). Und sogar Peter Bosz ging doch in die gleiche Richtung mit seinen Äusserungen, als er nach den Erfolgen am Anfang immer wieder betonte, dass noch nicht alles Rund laufe und auch Glück dabei war usw. (man merke, nach Siegen von 5:0, 3:0 und 6:1). Ich kann darin kein Nachtreten entdecken und auch keine Aussage, dass Watzke grundsätzlich gegen die Spielidee von Bosz war. Wenn ja, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, dann aber bitte anhand genau DIESES Zitates und nicht anhand irgendwelcher Interpretationen von anderen.
zweites Beispiel:
Dass der BVB-Boss selbst in der erfolglosen Zeit mit Bosz ins Kreuzfeuer der Kritik geriet, will er nicht auf sich sitzen lassen. "Wenn wir mit Bosz vielleicht daneben gelegen haben, okay. Dafür kann man uns kritisieren. Aber so ein Shitstorm?", lamentiert er.
Auch dies habe ich so aus dem Interview in Erinnerung. Aber was ist der einleitende Satz des Zitates für ein Mumpitz. Watzke sagt doch selbst, dass er für die Entscheidung mit Bosz als Trainer des BVB kritisiert werden darf, in genau diesem Zitat!! Soviel dazu dass er nie die Schuld bei sich sucht, denkt keine Fehler zu machen und man ihn auch nicht kritisieren darf. Er findet nur das Ausmass der Kritik überzogen, und das ist das gute Recht eines jeden, hat aber eben nichts damit zu tun, dass er nicht kritisiert werden darf.
Und dann werden hier auch wieder alte Gespenster aus dem Schrank befreit, die damals schon falsch waren und im Laufe der Zeit auch nicht richtiger werden:
Auch gerät bei ihm das eine oder andere Mal in Vergessenheit, dass vor einigen Jahre der BVB so finanziell angeschlagen war, dass die weitere Bundesligazugehörigkeit an einem seidenen Faden hing; nur durch die finanzielle Unterstützung des Erzrivalen FC Bayern wurde der Supergau abgewendet!
Watzke war während der Vergabe des Kredites seitens der Bayern Schatzmeister des Vereines und hatte damit überhaupt nichts zu tun
Und zu schlechter letzt werden auch noch Verschwörungstheorien aus dem Hut gezaubert:
Ich glaube, dass er seinerzeit intern auch gegen Jürgen Klopp agiert hat und somit dessen freiwilligen Abgang inszeniert hat und hinter den Kulissen die Fäden zog!
Interessant, solche Aussagen können eigentlich nur von einem Kenner des Vereines kommen, der gute Argumente und Hintergrundwissen hat. Dann aber bitte her damit und nicht nur mit "Ich glaube", denn wir sind hier ja nicht in der Kirche.
Ich könnte so noch ein bisschen weitermachen, aber um es zusammen zu fassen: ich habe hier eher das Gefühl (um es vorsichtig auszudrücken), dass die meisten aktuellen Beiträge heute mehr durch Antipathie zu Watzke motiviert sind als durch den Wunsch zur sachlichen Auseinandersetzung.
Konzentration auf letzteres wäre schön. Nein, nicht nur schön, sondern es ist der Sinn dieses Threads