Bye bye, Ingolstadt
mit Fassungslosigkeit habe ich wie alle Ingolstädter Fans den Abpfiff im Audi-Park erleben müssen. Nun ist der FCI drittklassig und muss aufpassen, dass er nicht ins Niemandsland durchgereicht wird.
Doch auch Gratulation an die Wiesbadener, genauer gesagt Taunussteiner (auch dort habe ich mal gelebt). Waren sie im Hinspiel in fast jeder Hinsicht deutlich schlechter, half ihnen das göttliche Geschenk einer unerklärlich langen Nachspielzeit bis sie endlich den so wichtigen Anschlusstreffer mit dem Abpfiff doch noch erzielten. So gnädig war der heute Schiri leider nicht, doch auch eine vielfach längere Nachspielzeit hätte nichts mehr gebracht. Nach dem vielversprechenden 2:3 verließ die Schanzer unverständlicherweise jeder Mut, und sie konnten sich bedanken nicht noch ein viertes Tor zu kassieren. Zumal der Schiedsrichter Willenborg fast jede Entscheidung für sie gepfiffen hat.
Thomas Oral hat sehr viel bewirkt, doch hätte er seinen Spielern auch sagen müssen dass man nicht jeden, aber wirklich jeden Ball auf den gegnerischen Torwart platzieren braucht. Und im Hinspiel hätte man in der zweiten Halbzeit unbedingt auf das dritte Tor drängen müssen, was viel einfacher gewesen wäre als heute. Hochmut kommt nun mal vor dem Fall. Einen "wahren Sturmlauf" habe ich indes nicht gesehen, hier mag manches Gruppenmitglied am Fernseher schlauer sein als der geneigte Stadionbesucher. Das Strohfeuer währte höchstens 20 min.
So ist wie eine Klasse höher der Favorit gescheitert. Ohne den gesperrten Kapitän Cohen und den unerklärlich spät eingewechselten Sonni Kittel war die heutige Leistung kein Nachweis der Zweitligareife. Die Euphorie der ersten Liga ist abgeflaut, und die erfolgsverwöhnten Audi-Mitarbeiter waren in der zweiten Liga kaum mehr zu sehen. Auch heute war das Stadion deutlich unter den 15.200 Plätzen besetzt.