Jürgen Klopp
Ach, Kaiser Franzl... jetzt hat Jürgen Klopp euch Bayern nicht nur aus dem Achtelfinale geworfen sondern selbst die CL gewonnen. Und schon liefert der immer umnachtetere „Kaiser“ ein weiteres Beispiel seines fortschreitenden Verfalls: Er hat seinen Wunsch bekräftigt, "Kloppo" möge in Zukunft den FC Bayern München trainieren. "Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass er eines Tages zum FC Bayern kommt", sagte der 73-Jährige der "Bild"-Zeitung. "Das würde passen. Für mich ist er einer der weltbesten Trainer."Das würde passen? Nun, das würde ihm, Beckenbauer, so passen. Doch dass der gebürtige Stuttgarter sich an der Säbener Strasse von den Allmachtsphantasien der dortigen Alphatiere zerreiben lässt glaubt nur der der auch glaubt, Zitronenfalter würden Zitronen falten.
Jürgen Klopp hat nicht 2015 nur den Wechsel zu einem internationalen Spitzenklub geschafft, sondern diesen trotz immer neuer Rückschläge auch noch kontinuierlich weiterentwickelt. Bis er im Olymp des internationalen Fussballs angekommen ist.
Denn erinnern wir uns:
Als Klopp am 1. Juli 2008 von Thomas Doll den BVB übernahm, der eine Saison zuvor noch Abstiegskandidat war, hätte niemand geglaubt, dass dieser damals gerade 40 Jahre alte bisherige Mainzer Trainer eine solche Karriere hinlegen würde. Nur zwei Jahre später führte er Borussia Dortmund gleich zweimal hintereinander zur deutschen Meisterschaft und holte 2012 durch den 5:2-Sieg gegen Bayern München im Olympiastadion das erste Double der Dortmunder Vereinsgeschichte. Als der BVB 2014/15 unfassbar auf den letzten Platz abrutschte, zog er von sich aus die Konsequenz und kündigte seinen freiwilligen Rücktritt an.
Und auch in Liverpool übernahm er ein Team, das nur noch von der glorreichen Vergangenheit zehrte. Der bisherige Trainer Brendan Rodgers war gerade entlassen worden, nachdem der Verein mit 12 Punkten aus 8 Spielen auf dem zehnten Tabellenplatz hoffnungslos dahindümpelte. Zunächst schafften Klopps „Reds“ den Einzug in das Finale der Europa-League, verlor aber 1:3 gegen den FC Sevilla. Und in der Liga verpasste man mit zwei Punkten Rückstand nur knapp die Qualifikation zur Europa-League 2016/2017. Doch die Wende war geschafft. Schon im Folgejahr erreichte er die Qualifikation für die Playoffs der UEFA Champions League 2017/18 und schaffte es dort bis ins Finale. Jetzt setzte er sich die Krone auf und hat den Höhepunkt seiner Karriere erreicht.