Dann war sie zu Ende, die Party, und fand heute auf dem Frankfurter "Römer" einen gebührenden Abschluss. Leider kein finales Happy End, so sehr auch ich es ihnen gegönnt hätte. Doch der Titel des Vizeeuropameisters ist für diese junge Mannschaft sicher noch nicht das Ende. Niemand hatte sie vorher ernsthaft auf dem Schirm, und nun kamen sie ins Endspiel. Merle Frohms war eine grandiose Keeperin, Lena Oberdorf, Lina Magull, Klara Bühl spielten besonders sensationell. Und das zauberhafte Lächeln von Linda Dallmann faszinierte mich jedesmal.
Den Engländerinnen gratuliere ich zum Sieg, der sicher nicht unverdient ist. Trotzdem bin ich über die Schiedsrichterin ziemlich enttäuscht, die sich das klare Handspiel von Williamson in der 26. Minute beim Stand von 0:0 nicht einmal am Monitor anschauen wollte nachdem der VAR trotz modernster Technik kein Handpiel sah oder sehen wollte. Ob die Schiedsrichterin den Proteststurm der ZuschauerInnen nicht hätte ertragen können, wenn Deutschland in Führung gegangen wäre?
Der Konjunktiv hilft nicht mehr viel. Auch nicht das Unverständnis, dass nur 3.500-4.000 deutsche Zuschauer Karten bekamen- im Gegensatz zu 85.000 Engländern. Wurde FairPlay nicht einst auf der Insel erfunden?
Unseren Fussballfrauen gehört mein ganzer Respekt. Sie haben nicht nur mir unglaublich viel Freude bereitet in den letzten 4 Wochen. Ich freute mich auf die Spiele und war von der Kondition, dem Kampfeswille und Teamgeist mächtig beeindruckt. Kein Zickenterror, keine sterbenden Schwäne nach Fouls, kein Gemeckere wie beim polnischen Stürmer nach fast jeder Szene in der Männerliga.
Am 16. September begionnt die neue Saison mit dem Kracher Eintracht Frankfurt gegen Bayern München. Da werden wir fast das ganze Team wiedersehen, die sich jetzt erstmal einen Superurlaub verdient haben. Was natürlich auch für Martina Voss-Tecklenburg gilt.