Drei Punkte für den Klassenerhalt
Mirko Slomka meinte zwar, dass van der Vaart für das Team unersetzlich sei, doch ist da etwas, dass mich diesen Worten nicht so ganz glauben lässt. Die gesamte Mannschaftleistung wirkte wie aus einem Guß OHNE ihn, da lief jeder für jeden, weil sie sich selbst als Mannschaft sahen.
Ganz im ernst hatte ich schon sehr lange den Verdacht, dass der van der Vaart Superstar-Nymbus der Mannschaft gar nicht gut tut. Arslan, Jiracek, Badelj, Rincon, Calanoglu spielten erstmalig wie befreit, waren oft zu zweit oder gar zu dritt am Mann. Das passte, das sah gut aus.
Ich denke, hier sind sensible Einzelgespräche jetzt unbedingt gefragt. Es muss doch herauszufinden sein, wo genau der Virus steckt, der das Team so dermaßen hat nach unten rutschen lassen. Innerhalb der Mannschaft.
Mag auch sein, dass weder Fink noch van Marvijk das richtige Konzept hatten, um der Mannschaft ein erfolgreiches Spielsysthem zu vermitteln, und somit nun auch in meinen Augen eine große Mitschuld am Niedergang des HSV tragen, sie waren absolut die falschen Trainertypen. Hier muss sich der Sportchef an die Nase fassen, bzw die Kontrolleure, die es einfach nicht gerafft hatten, zu blicken, was da falsch läuft.
Klar ist nicht jeden Tag der richtige, der optimale Trainer frei verfügbar, und somit wische ich mir nun Mund ab und blicke wieder nach vorne. In der Tat gibt es viel zu tun, der erste Schritt – und mehr ist es noch nicht! – ist erfolgreich (sehr erfolgreich) getan. Slomka ist ein Typ, mit dem kann man wohl tatsächlich zukunftsorientiert planen. Und Hamburg scheint ihm zu gefallen. Ein sehr gutes Zeichen, wie ich finde. Der Mann hat Geschmack.
Die beiden Viererketten, die die Räume eng machten, und wo IMMER jemand bereit war, anzurennen, vermieste Dortmund die Lust am Spiel. Noch vor ein paar Wochen wurde heftigst bemängelt, dass die einzelnen Mannschaftsteile viel zu weit auseinander standen, die Zwischenräume zu groß waren. Und das war genau richtig bemerkt. Jetzt stand man wesentlich kompakter und ließ so gut wie nichts zu. Auch die Abwehr (nebst René Adler) stand famos. Zu NULL gegen Dortmund will schon was heißen. Auch wenn die vermutlich gedanklich schon beim CL-Spiel waren in St. Petersburg. Soll mir recht sein, jeder setzt sich seine Prioritäten so, wie er es für wichtig hält. Davon profitierte der HSV.