eigentlich wollte ich
nichts zu dem leidigen Thema schreiben, aber da ich diese Problematik bereits seit Monaten nahezu taeglich diskutieren darf, doch ein paar Anmerkungen (Bitte um Verstaendnis lieber Gruppenmod Nicolai_6L) um ein paar schraege Meinungen etwas zu relativieren.
Ich gebe Mood1 in der Sache und Diktion uneingeschraenkt Recht, denn die Augen vor einer Realität zu verschliessen und darauf als Rheinländer zu antworten: " Et haett noch ens joot jejange" ist zumindest riskant.
Als Veranstalter, der seit ueber 10 Jahren sowohl die Swinger - als auch die gewerbl. Szene gut kennt, finde ich es nahezu ruehrend, mit welcher ueberzeugten Naivität von manchen behauptet wird: WIR HABEN MIT DER SZENE NICHTS ZU TUN, wir distanzieren uns usw.
Dazu nur einige Anmerkungen:
-wenn all die Clubs, die jetzt behaupten, man habe mit der "igitt" Szene nichts zu tun, aber ueber Jahre damit recht gutes Geld damit verdient haben, natuerlich nach aussen KEINE Werbung machen, weil man sich ja nicht outen will, hier aus dem Joy weggehen, würden einig grosse Augen machen.
• die sogenannten "natuergeilen Solofrauen" in vielen Clubs kommen selbstverstaendlich rein zum Ausleben der eigenen ungezuegelten Lust .. aha
• das Gesetz mit seinen rd. 128 Seiten ist nun mal in der Welt - im Übrigen groesstenteils zum Missfallen der Behoerden selbst. Zitat eines Mitarbeiters der AG Rotlicht: meinen die, wir haetten keine anderen Probleme als nachzuschauen, wer ein Gummi auf dem Schwanz hat?
Lange Rede kurzer Sinn: Das Gesetz wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in einem Süd/Nord Gefälle gelebt werden. Die Südländer werden zuerst aktiv und Berlin dann, wenn der Flughafen fertig ist.
Aber mit Verlaub: Wer bitte will denn (sowohl als Veranstalter wie als Gast), das im Club/auf der Party die Kavallerie einrueckt?
Gesetz hin oder her: das passiert 2-3 Mal, dann ist das Event/der Laden von alleine tot.
-den Optimisten hier bzgl. der Bundestagswahl sei gesagt: Frau Schwesig ist jetzt schon weg - und selbst wenn im September Fred Feuerstein gewählt wird: Das Gesetz bleibt, denn der Politiker gleich welcher Partei, der das wieder abschaffen will, hat sofort den Stempel EDEKA (Ende der Karriere) auf der Stirn.
Und was die juristische Haltbarkeit des Gesetzes angeht, gebt ich dem Kommentator ja Recht. Es wird sich auch sicher ein Verband irgendwann finden, der klagt. Und wann ist die Klage durch alle Instanzen: 5 Jahre??? - na klasse - die Perspektive ist nett, aber heute wenig hilfreich.
Das Ende vom Lied:
Wer jetzt ueberrascht ist, daß der 1.7. (wie Weihnachten) so plötzlich kommt, hat entweder die Zeichen der Zeit nicht erkannt, oder ist ein grenzenloser Optimist.
Ich wage die Prognose, daß die Übergangszeit bis Jahresende nutzbar ist, da die Behörden sich bis heute noch nicht auf eine einheitliche Linie haben verstaendigen koennen.
Und by the way: Auch wenn das gesetz "Prostitutionsschutzgesetz" heisst, darf man doch mal darüber nachdenken, warum die wirklich "professionellen Milieustrukturen" das Gesetz nicht zu interessieren scheint, warum die Behöerden eifrigst an "Gebuehrenordnungen" werkeln und warum jetzt wieder der kleine Club und/oder Veranstalter der Leiddtragende ist, der alles ordnungsgemäss abwickelt und Steuern zahlt.
Naaaa.....
Deshalb dient der stigmatisierende "Prostitutionsausweis" natuerlich auch rein dem Schutz der Frauen und die gesetzliche Meldepflicht z. Bsp. ans Finanzamt ist "rein zufällig".
Zum Abschluss noch eine - leider unschoene - Prognose: Das was man hinreichend von den FB´s dieser Welt kennt, wird eine Zunahme der sympathischen Charaktereigenschaft der Denunziation sein, die es leider heute schon gibt.
"Herr Lehrer, der böse Club A macht, der noch bösere Veranstalter B macht" ---
Wir jedenfalls werden nicht den Minenhund spielen und die Grenzen austesten, wo es wie und wann Probleme gibt. Wir ziehen andere Konsequenzen.
Bis dahin Zitat Mood 1:
Good Fuck
ACHIM
Capitol Erotic Events
Ich hoffe ich irre mich, aber wenn ich alle Insiderinformationen richtig deute, ist das erst der Anfang. Es gibt - parteiuebergreifend - starke Bestrebungen, den ganzen Bereich wie in Schweden oder Frankreich komplett zu verbieten. In 4 Jahren sind wieder Wahlen --- wer will mal wetten?