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Pflanz- / Erziehungsschnitt bei Esskastanien?

*******ream Paar
33 Beiträge
Themenersteller 
Pflanz- / Erziehungsschnitt bei Esskastanien?
hi in die runde! das ist hier ja die gruppe der gartenfreunde, daher will ich mal eine frage anbringen, bei der ich auch in der gängigen literatur nicht weitergekommen bin:
wenn man obstbäume neu pflanzt, nimmt man ja einen pflanzschnitt vor, im folgejahr den erziehungsschnitt usw.

weiß jemand von euch, ob das bei esskastanien auch empfehlenswert ist, hat jemand erfahrung damit?
Ein nettes Hallo *g*

Das mit dem Schnitt.. kommt darauf an was du erreichen willst!
Erziehungsschnitt: Damit legt man die Grundform fest, schneidet alles weg was stört und entscheidet welchen Ästen man mehr Kraft gibt zu wachsen. (Spitzentriebförderung beachten)

Auslichtungsschnitt: im Garten selten erforderlich, man schneidet Äste weg um mehr Luft und Licht in die Krone zu bringen wenn sie zu dicht ist, alles was kümmert, was von innen herraus wächst, was tot ist oder wenn aus irgendwelchen Gründen an dieser Stelle kein Wachsthum erwünscht ist oder wenn man Ästen einen Wachsthumsvorteil verschaffen will. (Spitzentriebförderung beachten)

Wenn Blüten nur an den frischen Trieben erscheinen schneidet man im Winter oder nach der Blüte zurück um für viel Neuaustrieb zu sorgen (viel Austrieb=viel Blüten)
Dieser Schnitt ist bei fruchtbildenden Bäumen abhängig von der Blühzeit der Pflanze..

Warum willst Du an einer Kastanie rumschneiden?

Mit einem Schnitt kann man den Baum klein und kompakt halten..
Eine Kastanie kann doch einfach wachsen..
Obstbäume beschneidet man um sie kompakt zu halten, vor allem aber wegen der Blütenbildung an neuen Trieben..
Wenn Du keinen vernünftigen Grund hast die Kastanie zu beschneiden.. laß einfach wachsen!!

Gruß
Thomas
Richtigstellung
sorry.. man schneidet im Herbst zurück..besser (je nach Pflanze) im Frühjahr um zu sehen was der Winter übriggelassen hat..denn der Winter schneidet manchmal von ganz alleine zurück *zwinker* Aber der Schnitt ist abhängig von der Blütezeit der Pflanze..

Grüße
Thomas
*******ream Paar
33 Beiträge
Themenersteller 
hallo!
endlich mal einer, der auf meine frage antwortet :-))

also wir haben hier am hof eine streuobstwiese mit versch. teilweise alten apfel-, birn- und pflaumensorten, die ich so nach und nach verjünge. beim herkömmlichen obstbaumschnitt habe ich keine probleme, da komme ich klar, gerade was pflanz-, erziehungs- und lichtungsschnitt angeht.

nun habe ich mir halt 2 esskastanienbäume dazugepflanzt (castanea sativa), also keine herkömmliche rosskastanie. halt die, die man essen kann, und nicht die mit den robust-stacheligen schalen, aus denen man höchstens männchen basteln oder die man sich schmerzhaft an den kopp werfen kann :-)). hier bin ich mir halt nicht so sicher. klar soll sich auch bei der esskastanie eine schön luftige und durchlichtete krone bilden, die grünmasse soll ja schließlich ordentlich kraft in die früchte bringen, damit die maronenfüllung für die weihnachtsgans möglichst reichhaltig ausfällt. aber die frage ist, ob man das durch schnitt erreicht oder ob sich die krone von alleine entsprechend entwickelt. man findet hier verschiedene angaben. ich dachte, dass hier vielleicht schon mal jemand damit zu tun hatte. zugegeben - die frage ist für dieses eher schwärmerische "ach-sind-die-blumen-schön-forum" etwas spezifisch, aber ich dachte, ich frage mal. danke auf jeden fall für die antwort.

beste grüße
d.
Sagen wir mal so:
normalerweise ist kein Schnitt nötig, die Krone entsteht von ganz alleine ab der Höhe wenn der Baum meint es ist soweit. Wie in der Natur..

Willst Du aber das der Baum eine bestimmte Höhe erreicht und nicht wesentlich grösser wird so müssen die oberen Triebe regelmäßig zurückgeschnitten werden was zur Folge hat das die unteren Äste mehr Kraft bekommen und aus dem Inneren der Krone Neuaustrieb kommt.
Schnell aber werden die obersten und die äußersten Triebe wieder die grösste Kraft bekommen..und du müßtest den Spitzenschnitt wiederholen um die Kraft wieder nach unten zu verlagern..usw..

So kannst den Baum klein halten! Allerdings hat das Rumgeschneide auch Nachteile: Die Fruchtbildung kann je nach Stärke des Rückschnitts deutlich geringer ausfallen weil die Kraft dazu benötigt wird den damit provozierten Neuaustrieb zu befriedigen. Befriedigen.. *grins*

Nach wenigen Jahren hat sich der Baum mit der angestrebten Form arrangiert und die Fruchtbildung läuft normal..

Ich selber gestalte einen alten Apfelbaum nach Bonsaiart um, so mit Astetagen und so..
Die Fruchtbildung litt unter den Schnittmaßnahmen erstmal, die Kraft ging in den Neuaustrieb.
Langsam normalisiert sich das ganze..
Aber sach ma *grins*was willst du eigentlich erreichen?

Gruß
Thomas
Postet mal ein Bild von dem Exemplar, da Ferndiagnosen sehr, sehr schwierig sind. Aber normal, Schere weg!
********inne Paar
248 Beiträge
@*******ream - ich hab eine Marone vor drei Jahren gepflanzt.
Zur Zeit bin ich noch unschlüssig, ob ich sie eher zum Busch als zum Baum ausbaue. Ich schneide die Marone momentan nur als Formschnitt.
Bin also auch sehr gespannt, ob bei einer Esskastanie ein Ertragschnitt was bringt. Sehr interessantes Thema *zwinker*

Im übrigen - wenn du soviele normale Kastanien über hast - frag mal einen Pferdehalter, ob er sie haben will. Unsere Haffis sind ganz goil auf die Dinger *zwinker*

Gruß

Jack
**********inken Paar
6.907 Beiträge
edelkastanien
die beiträge erst heute entdeckt.

shivasdream
vorab kurz: esskastanien (familie eichengewächse) sind mit rosskastanien nicht mal verwandt, warum sie den gleichen namen tragen weiss ich auch nicht.
also : wir haben in südfrankreich viele edelkastanien von den verschiedensten sorten, aber auch urformen. bei der pflege schauen wir einfach immer den einheimischen auf die finger und dies seit 20 jahren mit gutem erfolg.
die riesigen kastanienwälder dort sind ja ihre erwerbsgrundlage.

daraus ergibt sich, dass kastanienbäume nicht des ertrages willen geschnitten werden, sondern immer nur das totholz (wegen dem kastanienkrebs der in ganz europa wütet) gründlich weggeschnitten wird.
die bäume, auch die kranken treiben immer wieder mit viel kraft,
so hatten wir im winter einen riesenbaum "geholzt" wurde vom sturm geworfen, der immer noch gute erträge lieferte, er war, so haben wir gezählt ca. 150 jahre alt.
natürlich haben die bäume so keine schöne form mehr, aber das ist dort unbedeutend.
kurz und buschig halten (zur zier) geht gut, gibt aber schon nach kurzer seit einen sehr dicken stamm.
wir hoffen, dass deine bäume noch stehen und unterdessen früchte machen.

lg. zweibuechfinken
kastanie "bouche rouge" vom sturm gefällt
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