Giersch...
Im Internet wurde ich fündig - zum Thema "Giersch"
Giersch, Schettele, Zaungiersch, Geißfuß, Dreiblatt, Ziegenkraut oder Ziegenfuß (Aegopodium podagraria), im Volksmund Zipperleinskraut, gilt bei Gärtnern als eines der unbeliebtesten Unkräuter. Er verbreitet sich sehr stark und lässt sich nur sehr schwer bekämpfen. Andererseits gilt er als wohlschmeckenes Wildgemüse.
Merkmale
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern und hat einen kennzeichnend dreikantigen, gefurchten Stängel. Die doppelt dreizähligen Laubblätter haben Fiederblättchen, die eiförmig-länglich und scharf gesägt sind. Die Fiedern 1. Ordnung ähneln einem Ziegenfuß.
Die zusammengesetzten Dolden sind flach und 12- bis 20-strahlig. Bei den kleinen weißen Blüten fehlt die Hülle. Die Früchte sind kümmelähnlich.
Da Giersch aus einem sehr stark wuchernden Rhizom entspringt, können die Ausläufer Kolonien bilden. So verbreiten sich einzelne Pflanzen binnen weniger Jahre über große Flächen in Parks und Gärten. Giersch gilt als äußerst ausdauernd und hartnäckig und ist schwer zu bekämpfen. Auf sehr kalkhaltigem Boden gedeiht er schlechter.
Bekämpfung
Da sich Giersch vor allem durch Wucherung verbreitet, lässt er sich nur schwer durch Giftstoffe bekämpfen, auf die also in der Regel gleich verzichtet werden kann. Mit einigen Grundregeln und etwas Disziplin lässt sich Giersch aber hervorragend zurückdrängen.
1. Pflanzen nie abrupfen, sondern mit Bedacht die gesamten Wurzeln ausgraben.
2. Pflanzen und Wurzeln in Biotonne oder Restmüll geben, nie auf den Komposthaufen werfen.
3. Hat sich Giersch in Bodendeckern oder Stauden verzweigt, diese gleich mitentsorgen.
4. Sobald man Giersch im Garten wieder entdeckt, immer wieder ausgraben.
5. Hat sich Giersch auch beim Nachbarn angesiedelt, sich mit diesem besprechen und gemeinsam bekämpfen, da er sich sonst durch den Zaun wieder einschleicht.
6. Bekommt man Pflanzen mit Wurzelballen aus unsicherer Quelle, die Erde auf Befall kontrollieren und einige Wochen beobachten.
7. Man kann den Giersch auch abbrennen. Gegebenenfalls muss man diese Prozedur wiederholen. Es ist darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht zerstört, sondern nur verletzt werden, sodass sie ihre Reserven zur Regeneration nutzen und dadurch eingehen.
8. Roundup oder andere frei verkäufliche Herbizide – auch speziell gegen Giersch entwickelte – wirken kaum oder nicht zufriedenstellend. Als sehr gut wirksam hat sich neuerdings das Herbizid Garlon 4 mit dem Wirkstoff Triclopyr erwiesen. Die Behandlung sollte jedoch bei starker und alter Verunkrautung ein Jahr später wiederholt werden.
9. Mit schwarzer Plane oder gehäckseltem Holz langfristig überdecken, bis die Pflanzen eingehen, da sie die Sonne brauchen.
10 Regelmäßig großflächig mähen, da die Pflanzen so über die fehlenden Blätter kein Licht mehr aufnehmen können
11. Um die "befallene" Stelle herum spezielle Platten im Boden versenken, die eine Verbreitung wie bei Bambus verhindern.
Verwendung des Wildkrauts in der Küche
Giersch kann als Salat oder Gemüse zubereitet werden, ist sehr wohlschmeckend und erinnert in Geruch und Geschmack an Spinat und ein wenig an Petersilie. Im Mittelalter und noch vor gar nicht allzu langer Zeit wurde Giersch sowohl als Gemüse wie auch als Heilpflanze eigens angebaut. Mittelalterliche Quellen belegen, dass er in Kloster- und Bauerngärten eine „natürliche“ Nutzpflanze war. Da Giersch im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsearten über eine lange Zeit im Jahr zur Verfügung steht und nur geringe Ansprüche an Boden, Wasser und Lichtversorgung stellt, sicherte er z. B. während der Weltkriege vielen Menschen die Vitaminzufuhr.
Als Salat eignen sich - wie bei anderen Wildpflanzen auch - vor allem die ganz jungen, kaum entfalteten Blätter. Die rohen Blätter können auch in Aufstriche und Suppen gegeben werden. Wenn die Pflanze schon älter ist, sind die Blätter für einen schmackhaften Salat zu grob. Sie eignen sich dann aber nach wie vor zum Kochen - etwa für Aufläufe. Die Blätter werden dann vergleichbar dem Blattspinat gekocht bzw. gedünstet. Die Gierschstiele aber können bitter schmecken und werden im Zweifel besser vor dem Kochen entfernt.
Meerschweinchen und Kaninchen fressen den Giersch sehr gerne, so dass er auch als Kleintierfutter dienen kann.