Schuppen begrünen
Kein Problem
Auch für den Laien...!
Hier der Tip vom Fachmann:
0) Pfosten und Balken möglichst KDI (Kesseldruckimprägniert) und bei der Konstruktion Statik beachten (!) Ganz wichtig. Meine Empfehlung als staatlich geprüfter Techniker für Garten- u. Landschafsbau basiert auf langjähriger Erfahrung und lautet wie folgt:
1) Bei 250cm LxB, sollte zusätzlich zu den vier Eckpfosten jeweils zwischen denselben, je zwei weitere Pfosten eingesetzt werden, so das ein Pfostenabstand von ca 80cm entsteht. Pfostenstärke 10 x 10cm wählen. Alle Pfosten wenn möglich, in Doppel-H Pfostenanker (in Beton) verschraubt.
2) Ob jetzt Sattel- oder Pultdachbauweise geplant ist, ist reine Geschmacksache. Wichtig nur: Das Gefälle sollte nicht mehr als 20cm je Meter betragen und alle Elemente gut miteinander mit Winkelplatten (8 x 8cm verwenden!) verschraubt sein. Bei Sturm kann sich das ganze sonst aufschaukeln und durch die Dachlast zusammenbrechen (!)
3) Längseits über die Pfosten, vom höchsten Punkt des Daches hinunter zum tiefsten, werden Kanthölzer der Stärke 10 x 10cm aufgelegt und ebenfalls mit Winkelplatten verschraubt. Bei Pultdach also zwei, bei Satteldach vier ("Sattel" sagt der Fachmann dazu). Dabei die Länge so bemessen, das sich ein Überhang von mindestens 30cm ergibt. Das schützt die Gebäudewand! Bei Pultdach auch nach OBEN hin überkragen lassen.
4) Jetzt kommts: Die Dachträger ("Reiter") sollten QUER zur Dachschräge eingebaut werden und mindestens 8 x 15cm im Format und hochkant montiert sein. Die Abstände zueinander ca. 40cm nicht unterschreiten (!) Das bedeutet (bei 250cm Hüttenbreite und Satteldach, sowie 30cm Überkragung unten) acht Stück, also vier Reiter auf jeder Seite des Daches! Die Länge würde ich auf 3m wählen, dann ergibt sich auch hier eine Überkragung als Wetterschutz und die zu bepflanzende Fläche wird was größer (!)
5) Als "Decke" kann nun sogenannte "FiTa-Schalung" (etwa 2cm dick ist die) verwendet werden. Diese dann längst, dem Gefälle folgend, auf die "Reiter" vernageln. Die preisgünstigste Ware ist dabei die sogenannte "unsortierte" Ware. Da sind die Bretter in Breiten von, je 8,10,12, und 14cm gepackt. Vorteil: Ich kann mir die Bretter so wählen, das es hinterher genau aufgeht mit der Dachbreite (Blöd, so ein Brett der Länge nach durchschneiden zu müssen)
6) Dachfläche mit Holzschutz behandeln. Super ist Holzschutzanstrich von Renovo (5 Liter roundabout 19,00 Euro) In jedem Fall aber bitte NUR die Oberseite einstreichen (zweimalig), damit das Holz nach UNTEN ablüften kann. Hier kommt später sowieso niemals mehr Feuchtigkeit hin...
7) Dachhaut: Keine Bitumenpappe verwenden (!) Bitumenpappe wird von Pflanzen als "Futter" angesehen und die Wurzeln da durch. Besser PVC-Teichfolie in 1mm Mindestdicke nehmen (die einfache schwarze, 1m² etwa 4-5 Euro) mit Pappnägeln ringsum fixieren und Überstände soweit abschneiden, das die Folie etwa 2cm unter dem Holz ist.
Rahmen. Ringsherum sieht man ja nun die "Reiter" und da drauf die "Decke". Damit das ganze jetzt ringsum "ZU" ist und nach oben hin ein Rahmen für das Substrat sich bildet, nimmst du Bretter von 10+2cm (Reiter+Decke) plus 6cm nach oben als Rand. Also Bretter in 18cm Breite! Das darf ebenfalls FiTa sein ("sortierte" Ware natürlich dann) und diese vor der Montage "BEIDSEITIG" mit Holzschutz satt einstreichen. Montieren => fertig.
9) Substrat. Hier nimmst du am besten "Lavabims" (Firma Vulkatec oder andere in der Eifel ansässige. Mal googlen!) Körnung bis 10mm ungefähr, was die halt da haben. du benötigst: Fläche mal 0,05cm = Volumen.
10) Bepflanzung. Am besten Sedumarten aller Couleur wählen. Auch Sempervivum etc.
Viel Erfolg!
Matthias