In meinem Garten stehen viele noch von meiner Ma als Samen aufgezogene Nadelhölzer, so daß viele Bereiche beschattet werden.
Seit das Haus nun mir gehört, gab ich als erstes die Biotonne ab und entsorge das Grün im Prinzip dort, wo ich gerade schneide. Das hilft der Erdschicht, immer wieder neue Nährstoffe aufnehmen zu können, auch der Komposteimer landet gleich zwischen den Beeten. Es ist wirklich erstaunlich, wie fix das Zeug abgebaut ist und die Erde trocknet nicht so schnell aus. Selbst meinen Kübelpflanzen habe ich eine Moosschicht verpaßt, da sie dann die nackte sonnengeplagte Erde verbirgt.
Rasenflächen lasse ich wachsen, aber reduziere den Grasraum stetig, um ihn auf Wildwiese umzustellen. Es gibt verschiedene kleine Wassertröge für Katzen und Wildtiere.
Bei mir kommen haufenweise Wildvögel vom Zaunkönig bis Meisenarten über Tauben, Rabenvögel, Greife und ansässige Waldohreulen bis Durchzieher wie Grünspecht und Seidenschwänze. Darüber hinaus leben hier zwei Eichhörnchen und der Igel.
Ich benutze drei 100l und zwei 230l Regenwassertonnen für den Garten, wenn die Temperaturen über 30° C steigen, letztes Jahr auch den Gartenschlauch, da der Tonneninhalt doch irgendwann erschöpft war.
Die Tonnen sind bei Starkregen verschiedentlich innerhalb einer viertel Stunde wieder voll; da ich nahe der Nordsee wohne, spürt man hier zumeist auch eine durchgehende Luftbewegung.
Zur Not hätte ich noch ein altes unterirdisches Abwasserbecken, daß man mit einer Pumpe leeren könnte, aber das Wasser daraus müffelt ziemlich.
...und was die Insekten angeht, bemerke ich seit Jahren einen leichten Anstieg neu hinzukommender Arten, was insbesondere auf Kruschelecken, meinen Totbaum im Innenhof, selbst angesiedelte oder eingebrachte Wildpflanzen und angepflanzte einheimische Flora zurückzugehen scheint.
Auffällig ist, daß es jährlich an Arten wechselt, letztes Jahr gab es viele große Schwebfliegen, dieses Jahr viele Winzschwebfliegen, manchmal Besucher aus Süddeutschland wie das Taubenschwänzchen und vor einigen Tagen gerade der Moschusbock, ein Laufkäfer. Letztes Jahr kamen Grab- und Schlupfwespen hinzu, dieses Jahr muß ich dauernd Riesenholzwespen und ähnliche aus der Wohnung tragen, worin sie sich verirren.
Im Juni entdeckte ich vor meinem Grundstück im Rasen ein Erdhummelnest, die Lütten schwirren auch viel in meinem Innenhof herum.
Seitdem die Lorbeerkirsche im Innenhof abgestorben ist, tummelt sich dort die Tierwelt. Einzig das Risiko, daß morsche Äste herunterbrechen, ist ein wenig erhöht. Bis jetzt sind meine Katzen und ich der Kopfnuß entgangen...
Es gibt im Garten immer wieder Bereiche, wo sich identische Pflanzen verschieden entwickeln, obwohl gleiche Bedingungen herrschen. Viele verbuddelten Zwiebelpflanzen sind bei mir nie an die Oberfläche gekommen, dafür ist der Zierlauch eine Pracht.
Außerdem ist mancher meiner tiefergehenden Erdschichten mit Bauschutt versetzt, so daß das Grün schon kräftige Wurzeln zum Durchdringen braucht. Manchmal braucht es eine Weile, den richtigen Platz zu finden.
Ich denke, man muß einfach immer wieder neue Ideen umsetzen und Rückschläge als Aufmunterung zum Bessermachen annehmen.